beschuldigen kann. Eben so unpartheiisch fahre ich weiter fort.
Die Christen nahmen, außer der Lehre des göttlichen Erlösers, die Religionsbücher der Juden, das alte Testament als Erkenntnißquelle des Chri- stenthums mit auf, theils um dadurch die Juden zu gewinnen, theils um nach manchen Stellen der alttestamentarischen Bücher den Heiland als einen von Gott verheißenen Messias darzustellen. Da man das alte Testament als ein durchaus gött- liches Buch anerkannte, so mußte auch alles, was die von den Juden so hochverehrten Männer, ein Moses, ein Josua, die Richter, Samuel, David und andere gelehrt und gethan hatten, als heilig und nachahmungswürdig gelten, es mochte dem Sinn der liebevollen Lehre unsers Heilandes noch so sehr widersprechen. Welche Unbill hätte sich nicht aus dieser ergiebigen Quelle beschönigen und recht- fertigen lassen? Die Schelmereien des frommen Erzvaters Jakob gegen seinen Vater, Bruder und Schwiegervater; die Eidbrüchigkeit und Mordsucht seiner Söhne gegen die Sichemiten; die Eidbrüchig- keit Josua's gegen die Gibeoniten, und sein Raub- und Vertilgungskrieg gegen alle andersdenkende Völker; der durchgehends herrschende Grundsatz, daß, wer Gott nicht auf jüdische Weise verehrte, von der Erde ausgerottet werden müßte und an Gott keinen Theil habe; die Verheerungs- und Raub- kriege der Richter und Samuels; Davids Urias-
beſchuldigen kann. Eben ſo unpartheiiſch fahre ich weiter fort.
Die Chriſten nahmen, außer der Lehre des goͤttlichen Erloͤſers, die Religionsbuͤcher der Juden, das alte Teſtament als Erkenntnißquelle des Chri- ſtenthums mit auf, theils um dadurch die Juden zu gewinnen, theils um nach manchen Stellen der altteſtamentariſchen Buͤcher den Heiland als einen von Gott verheißenen Meſſias darzuſtellen. Da man das alte Teſtament als ein durchaus goͤtt- liches Buch anerkannte, ſo mußte auch alles, was die von den Juden ſo hochverehrten Maͤnner, ein Moſes, ein Joſua, die Richter, Samuel, David und andere gelehrt und gethan hatten, als heilig und nachahmungswuͤrdig gelten, es mochte dem Sinn der liebevollen Lehre unſers Heilandes noch ſo ſehr widerſprechen. Welche Unbill haͤtte ſich nicht aus dieſer ergiebigen Quelle beſchoͤnigen und recht- fertigen laſſen? Die Schelmereien des frommen Erzvaters Jakob gegen ſeinen Vater, Bruder und Schwiegervater; die Eidbruͤchigkeit und Mordſucht ſeiner Soͤhne gegen die Sichemiten; die Eidbruͤchig- keit Joſua’s gegen die Gibeoniten, und ſein Raub- und Vertilgungskrieg gegen alle andersdenkende Voͤlker; der durchgehends herrſchende Grundſatz, daß, wer Gott nicht auf juͤdiſche Weiſe verehrte, von der Erde ausgerottet werden muͤßte und an Gott keinen Theil habe; die Verheerungs- und Raub- kriege der Richter und Samuels; Davids Urias-
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beſchuldigen kann. Eben ſo unpartheiiſch fahre ich
weiter fort.
Die Chriſten nahmen, außer der Lehre des
goͤttlichen Erloͤſers, die Religionsbuͤcher der Juden,
das alte Teſtament als Erkenntnißquelle des Chri-
ſtenthums mit auf, theils um dadurch die Juden
zu gewinnen, theils um nach manchen Stellen der
altteſtamentariſchen Buͤcher den Heiland als einen
von Gott verheißenen Meſſias darzuſtellen. Da
man das alte Teſtament als ein durchaus goͤtt-
liches Buch anerkannte, ſo mußte auch alles, was
die von den Juden ſo hochverehrten Maͤnner, ein
Moſes, ein Joſua, die Richter, Samuel, David
und andere gelehrt und gethan hatten, als heilig
und nachahmungswuͤrdig gelten, es mochte dem
Sinn der liebevollen Lehre unſers Heilandes noch ſo
ſehr widerſprechen. Welche Unbill haͤtte ſich nicht
aus dieſer ergiebigen Quelle beſchoͤnigen und recht-
fertigen laſſen? Die Schelmereien des frommen
Erzvaters Jakob gegen ſeinen Vater, Bruder und
Schwiegervater; die Eidbruͤchigkeit und Mordſucht
ſeiner Soͤhne gegen die Sichemiten; die Eidbruͤchig-
keit Joſua’s gegen die Gibeoniten, und ſein Raub-
und Vertilgungskrieg gegen alle andersdenkende
Voͤlker; der durchgehends herrſchende Grundſatz,
daß, wer Gott nicht auf juͤdiſche Weiſe verehrte,
von der Erde ausgerottet werden muͤßte und an
Gott keinen Theil habe; die Verheerungs- und Raub-
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/42>, abgerufen am 21.11.2024.
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