Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.men sollten, so sey das ein geringer Schade (vile damnum). Ein Beweis, daß sie nicht in so hoher Achtung bei den Römern standen, wie Dohm seine Leser zu überreden sucht. Unstreitig war dieser Abscheu der Römer gegen die Jsraeliten eine na- türliche Folge der Verworfenheit der letztern, denn keines der überwundenen Völker ward von ihnen so verächtlich behandelt. Die sittliche Verderbtheit der Juden ist also Sehr richtig bemerkt schon der Ritter Michae- *) Michaelis in seiner Beurtheilung des Dohm'schen
Buchs, und zwar im zweiten Theile desselben S. 61. men ſollten, ſo ſey das ein geringer Schade (vile damnum). Ein Beweis, daß ſie nicht in ſo hoher Achtung bei den Roͤmern ſtanden, wie Dohm ſeine Leſer zu uͤberreden ſucht. Unſtreitig war dieſer Abſcheu der Roͤmer gegen die Jſraeliten eine na- tuͤrliche Folge der Verworfenheit der letztern, denn keines der uͤberwundenen Voͤlker ward von ihnen ſo veraͤchtlich behandelt. Die ſittliche Verderbtheit der Juden iſt alſo Sehr richtig bemerkt ſchon der Ritter Michae- *) Michaelis in ſeiner Beurtheilung des Dohm’ſchen
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men ſollten, ſo ſey das ein geringer Schade (vile
damnum). Ein Beweis, daß ſie nicht in ſo hoher
Achtung bei den Roͤmern ſtanden, wie Dohm ſeine
Leſer zu uͤberreden ſucht. Unſtreitig war dieſer
Abſcheu der Roͤmer gegen die Jſraeliten eine na-
tuͤrliche Folge der Verworfenheit der letztern, denn
keines der uͤberwundenen Voͤlker ward von ihnen
ſo veraͤchtlich behandelt.
Die ſittliche Verderbtheit der Juden iſt alſo
keineswegs eine Folge, ſondern vielmehr eine von
den Urſachen der uͤbeln Behandlung, welche ſie von
allen Voͤlkern und beſonders von den Chriſten ha-
ben erleiden muͤſſen.
Sehr richtig bemerkt ſchon der Ritter Michae-
lis: »die meiſten genauen Freundſchaften entſtehen
gemeiniglich beim Eſſen und Trinken. Welches
Volk nicht mit uns eſſen und trinken kann, bleibt
immer ein, in ſeinen und unſern Augen ſehr abge-
ſondertes Volk *).« Wo ſich die Menſchen zum
Genuß geſelliger Freuden vereinen, da oͤffnen. ſich
ihre Herzen gar leicht gegen einander; ſie tauſchen
Jdeen und Anſichten um, berichtigen wechſelſeitig
ihre Grundſaͤtze, und lernen ſich erſt als Menſchen
kennen, lieben und ſchaͤtzen. Wo hingegen ein Menſch
mit dem andern blos in dem eigennuͤtzigen Verkehr
*) Michaelis in ſeiner Beurtheilung des Dohm’ſchen
Buchs, und zwar im zweiten Theile deſſelben S. 61.
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