Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

Bild:
<< vorherige Seite


Von den Judeneiden.


Die Juden sind bekanntlich ein Volk, dem man
einen allzu hohen Grad von Wahrheitsliebe und
eine zu ängstliche Gewissenhaftigkeit keineswegs mit
Recht vorwerfen kann. Hiezu gesellt sich ihr glü-
hender Haß gegen alle Nichtjuden, besonders gegen
die Christen, die in ihren Augen leibliche Kinder
des Obersten der Teufel sind; ihre unersättliche
Geldgier; ihr Wahn, daß sie als Kinder und ein-
zige Erben Gottes ein ausschließliches Recht auf den
Besitz der Erdengüter haben; daß alles, was ein
Nichtjude erwirbt, ein ihnen widerrechtlich entrisse-
nes Eigenthum sey, zu dessen Wiedereinnahme ih-
nen alle möglichen Mittel erlaubt sind. Außerdem
glauben sie im Zustande einer unrechtmäßigen Ge-
fangenschaft zu seyn, und verbinden mit dieser fal-
schen Ansicht den richtigen Grundsatz, daß ein, durch
unbefugte Gewalt abgenöthigter Eid nicht fur sie
verbindlich sey.

Einer der gelehrtesten Kenner der alt- und
neujüdischen Religions- und Sittenlehre, der Ritter
Michaelis, sagt in seiner Beurtheilung des Dohm-



Von den Judeneiden.


Die Juden ſind bekanntlich ein Volk, dem man
einen allzu hohen Grad von Wahrheitsliebe und
eine zu aͤngſtliche Gewiſſenhaftigkeit keineswegs mit
Recht vorwerfen kann. Hiezu geſellt ſich ihr gluͤ-
hender Haß gegen alle Nichtjuden, beſonders gegen
die Chriſten, die in ihren Augen leibliche Kinder
des Oberſten der Teufel ſind; ihre unerſaͤttliche
Geldgier; ihr Wahn, daß ſie als Kinder und ein-
zige Erben Gottes ein ausſchließliches Recht auf den
Beſitz der Erdenguͤter haben; daß alles, was ein
Nichtjude erwirbt, ein ihnen widerrechtlich entriſſe-
nes Eigenthum ſey, zu deſſen Wiedereinnahme ih-
nen alle moͤglichen Mittel erlaubt ſind. Außerdem
glauben ſie im Zuſtande einer unrechtmaͤßigen Ge-
fangenſchaft zu ſeyn, und verbinden mit dieſer fal-
ſchen Anſicht den richtigen Grundſatz, daß ein, durch
unbefugte Gewalt abgenoͤthigter Eid nicht fur ſie
verbindlich ſey.

Einer der gelehrteſten Kenner der alt- und
neujuͤdiſchen Religions- und Sittenlehre, der Ritter
Michaelis, ſagt in ſeiner Beurtheilung des Dohm-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0061" n="61"/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Von den Judeneiden</hi>.</hi> </head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <p><hi rendition="#in">D</hi>ie Juden &#x017F;ind bekanntlich ein Volk, dem man<lb/>
einen allzu hohen Grad von Wahrheitsliebe und<lb/>
eine zu a&#x0364;ng&#x017F;tliche Gewi&#x017F;&#x017F;enhaftigkeit keineswegs mit<lb/>
Recht vorwerfen kann. Hiezu ge&#x017F;ellt &#x017F;ich ihr glu&#x0364;-<lb/>
hender Haß gegen alle Nichtjuden, be&#x017F;onders gegen<lb/>
die Chri&#x017F;ten, die in ihren Augen leibliche Kinder<lb/>
des Ober&#x017F;ten der Teufel &#x017F;ind; ihre uner&#x017F;a&#x0364;ttliche<lb/>
Geldgier; ihr Wahn, daß &#x017F;ie als Kinder und ein-<lb/>
zige Erben Gottes ein aus&#x017F;chließliches Recht auf den<lb/>
Be&#x017F;itz der Erdengu&#x0364;ter haben; daß alles, was ein<lb/>
Nichtjude erwirbt, ein ihnen widerrechtlich entri&#x017F;&#x017F;e-<lb/>
nes Eigenthum &#x017F;ey, zu de&#x017F;&#x017F;en Wiedereinnahme ih-<lb/>
nen alle mo&#x0364;glichen Mittel erlaubt &#x017F;ind. Außerdem<lb/>
glauben &#x017F;ie im Zu&#x017F;tande einer unrechtma&#x0364;ßigen Ge-<lb/>
fangen&#x017F;chaft zu &#x017F;eyn, und verbinden mit die&#x017F;er fal-<lb/>
&#x017F;chen An&#x017F;icht den richtigen Grund&#x017F;atz, daß ein, durch<lb/>
unbefugte Gewalt abgeno&#x0364;thigter Eid nicht fur &#x017F;ie<lb/>
verbindlich &#x017F;ey.</p><lb/>
        <p>Einer der gelehrte&#x017F;ten Kenner der alt- und<lb/>
neuju&#x0364;di&#x017F;chen Religions- und Sittenlehre, der Ritter<lb/>
Michaelis, &#x017F;agt in &#x017F;einer Beurtheilung des Dohm-<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[61/0061] Von den Judeneiden. Die Juden ſind bekanntlich ein Volk, dem man einen allzu hohen Grad von Wahrheitsliebe und eine zu aͤngſtliche Gewiſſenhaftigkeit keineswegs mit Recht vorwerfen kann. Hiezu geſellt ſich ihr gluͤ- hender Haß gegen alle Nichtjuden, beſonders gegen die Chriſten, die in ihren Augen leibliche Kinder des Oberſten der Teufel ſind; ihre unerſaͤttliche Geldgier; ihr Wahn, daß ſie als Kinder und ein- zige Erben Gottes ein ausſchließliches Recht auf den Beſitz der Erdenguͤter haben; daß alles, was ein Nichtjude erwirbt, ein ihnen widerrechtlich entriſſe- nes Eigenthum ſey, zu deſſen Wiedereinnahme ih- nen alle moͤglichen Mittel erlaubt ſind. Außerdem glauben ſie im Zuſtande einer unrechtmaͤßigen Ge- fangenſchaft zu ſeyn, und verbinden mit dieſer fal- ſchen Anſicht den richtigen Grundſatz, daß ein, durch unbefugte Gewalt abgenoͤthigter Eid nicht fur ſie verbindlich ſey. Einer der gelehrteſten Kenner der alt- und neujuͤdiſchen Religions- und Sittenlehre, der Ritter Michaelis, ſagt in ſeiner Beurtheilung des Dohm-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/61
Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/61>, abgerufen am 21.11.2024.