Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913.sammen arbeiten, zusammen streben, dasselbe Kann man das auch von unseren jungen Daß dies am durchgreifendsten durch gemein- 1) Berlin, Dezember 1912.
sammen arbeiten, zusammen streben, dasselbe Kann man das auch von unseren jungen Daß dies am durchgreifendsten durch gemein- 1) Berlin, Dezember 1912.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0145" n="141"/> sammen arbeiten, zusammen streben, dasselbe<lb/> Wissen erwerben, einander helfen und dadurch Ach-<lb/> tung voreinander gewinnen, das sehen wir am<lb/> besten aus Beispielen Amerikas. Wie erzählt<lb/> Fulda so hübsch von seinen Beobachtungen drüben:<lb/> „Ohne Frage ist das Jugendleben reiner … –<lb/> kein Vater braucht zu zittern, wenn er seine<lb/> Tochter in der Gesellschaft eines jungen Mannes<lb/> weiß.“</p><lb/> <p>Kann man das auch von unseren jungen<lb/> Leuten sagen? Jch glaube nicht. Und da, wie<lb/> Anna Lindemann in der „Frau“<note place="foot" n="1)">Berlin, Dezember 1912.</note> sehr treffend be-<lb/> merkt, es allgemein üblich wird, die Mädchen für<lb/> einen Beruf auszubilden und sie dadurch gleich<lb/> nach der Schulzeit in nahe Berührung mit jungen<lb/> Leuten kommen, und zwar dann ohne den Rückhalt<lb/> des Elternhauses, da die heutige Jugend in ganz<lb/> anderem Maße als früher durcheinandergerüttelt<lb/> wird, ist es besser, ihr von vornherein eine andere<lb/> Stellung zueinander zu geben.</p><lb/> <p>Daß dies am durchgreifendsten durch gemein-<lb/> same Erziehung geschieht, ist klar. Ebenso, wie<lb/> sie auch aus dem Grunde zu erstreben ist, weil die<lb/> höhere Bildung einer großen Anzahl von Mädchen<lb/> sonst überhaupt verschlossen bleibt.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [141/0145]
sammen arbeiten, zusammen streben, dasselbe
Wissen erwerben, einander helfen und dadurch Ach-
tung voreinander gewinnen, das sehen wir am
besten aus Beispielen Amerikas. Wie erzählt
Fulda so hübsch von seinen Beobachtungen drüben:
„Ohne Frage ist das Jugendleben reiner … –
kein Vater braucht zu zittern, wenn er seine
Tochter in der Gesellschaft eines jungen Mannes
weiß.“
Kann man das auch von unseren jungen
Leuten sagen? Jch glaube nicht. Und da, wie
Anna Lindemann in der „Frau“ 1) sehr treffend be-
merkt, es allgemein üblich wird, die Mädchen für
einen Beruf auszubilden und sie dadurch gleich
nach der Schulzeit in nahe Berührung mit jungen
Leuten kommen, und zwar dann ohne den Rückhalt
des Elternhauses, da die heutige Jugend in ganz
anderem Maße als früher durcheinandergerüttelt
wird, ist es besser, ihr von vornherein eine andere
Stellung zueinander zu geben.
Daß dies am durchgreifendsten durch gemein-
same Erziehung geschieht, ist klar. Ebenso, wie
sie auch aus dem Grunde zu erstreben ist, weil die
höhere Bildung einer großen Anzahl von Mädchen
sonst überhaupt verschlossen bleibt.
1) Berlin, Dezember 1912.
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(2020-12-07T10:34:09Z)
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