schreiben, daß man die sittlichen Schäden - ihnen gelten die Hauptbedenken immer - gerade bei ihr befürchtet.
Man sollte denken, daß wohlerzogene junge Leute und wohlbehütete junge Mädchen, die aus einem kultivierten Milieu stammen, bedeutend ge- feiter gegen alle sittlichen Gefahren sind, als wie die bedauerlicherweise vielfach ohne Aufsicht, ohne Schutz, ohne Erziehung, nicht selten in einer ver- rohten Umgebung aufwachsenden Volksschüler. Und wenn die Koedukation sich bei ihnen bewährt hat, so spricht das am besten dafür, wie gesund das Prinzip ist und wie wünschenswert seine Aus- dehnung auch auf die höheren Lehranstalten.
Gerade die jungen Leute dieser Kreise werden viel zu künstlich getrennt, es fehlt ihnen deshalb in ihrer Werdezeit der gegenseitige, entschieden notwendige Einfluß, es fehlt den beiden Ge- schlechtern dadurch die wahre Kenntnis vonein- ander, und gerade durch diese Trennung wird eine erotische Spannung zwischen den Geschlechtern ge- schaffen, die ungesund und unnatürlich ist.
Die ungenügende, nicht selten ganz fehlende Achtung vor der Frau, die man beim Manne oft findet, ist nicht zum geringsten Teil das Produkt der getrennten Erziehung. Wie anders das dort ist, wo der junge Mann und das junge Mädchen wie gute Kameraden nebeneinander leben, zu-
schreiben, daß man die sittlichen Schäden – ihnen gelten die Hauptbedenken immer – gerade bei ihr befürchtet.
Man sollte denken, daß wohlerzogene junge Leute und wohlbehütete junge Mädchen, die aus einem kultivierten Milieu stammen, bedeutend ge- feiter gegen alle sittlichen Gefahren sind, als wie die bedauerlicherweise vielfach ohne Aufsicht, ohne Schutz, ohne Erziehung, nicht selten in einer ver- rohten Umgebung aufwachsenden Volksschüler. Und wenn die Koedukation sich bei ihnen bewährt hat, so spricht das am besten dafür, wie gesund das Prinzip ist und wie wünschenswert seine Aus- dehnung auch auf die höheren Lehranstalten.
Gerade die jungen Leute dieser Kreise werden viel zu künstlich getrennt, es fehlt ihnen deshalb in ihrer Werdezeit der gegenseitige, entschieden notwendige Einfluß, es fehlt den beiden Ge- schlechtern dadurch die wahre Kenntnis vonein- ander, und gerade durch diese Trennung wird eine erotische Spannung zwischen den Geschlechtern ge- schaffen, die ungesund und unnatürlich ist.
Die ungenügende, nicht selten ganz fehlende Achtung vor der Frau, die man beim Manne oft findet, ist nicht zum geringsten Teil das Produkt der getrennten Erziehung. Wie anders das dort ist, wo der junge Mann und das junge Mädchen wie gute Kameraden nebeneinander leben, zu-
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schreiben, daß man die sittlichen Schäden – ihnen
gelten die Hauptbedenken immer – gerade bei ihr
befürchtet.
Man sollte denken, daß wohlerzogene junge
Leute und wohlbehütete junge Mädchen, die aus
einem kultivierten Milieu stammen, bedeutend ge-
feiter gegen alle sittlichen Gefahren sind, als wie
die bedauerlicherweise vielfach ohne Aufsicht, ohne
Schutz, ohne Erziehung, nicht selten in einer ver-
rohten Umgebung aufwachsenden Volksschüler.
Und wenn die Koedukation sich bei ihnen bewährt
hat, so spricht das am besten dafür, wie gesund
das Prinzip ist und wie wünschenswert seine Aus-
dehnung auch auf die höheren Lehranstalten.
Gerade die jungen Leute dieser Kreise werden
viel zu künstlich getrennt, es fehlt ihnen deshalb
in ihrer Werdezeit der gegenseitige, entschieden
notwendige Einfluß, es fehlt den beiden Ge-
schlechtern dadurch die wahre Kenntnis vonein-
ander, und gerade durch diese Trennung wird eine
erotische Spannung zwischen den Geschlechtern ge-
schaffen, die ungesund und unnatürlich ist.
Die ungenügende, nicht selten ganz fehlende
Achtung vor der Frau, die man beim Manne oft
findet, ist nicht zum geringsten Teil das Produkt
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ist, wo der junge Mann und das junge Mädchen
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Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_frauenziele_1913/144>, abgerufen am 16.07.2024.
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