grundsätzliche Gemeinschaftsschule, sondern fand es auch für zu schwierig, die Grenzen zu finden für eine ausnahmsweise Zulassung der Mädchen zu den höheren Knabenanstalten. Er meinte, er wäre dankbar, wenn diese Frage gelöst wäre. Nun, die Frauenbewegung hat ein Anrecht auf diese Dank- barkeit erworben, denn sie hat sowohl auf dem Frauenkongreß, wie auch auf der letzten General- versammlung des Bundes Deutscher Frauenvereine im Oktober 1912 in Gotha und auf der Ende De- zember stattgehabten Tagung des Preußischen Zentralverbandes für die Jnteressen der höheren Frauenbildung den Weg zur Lösung dieser Frage gezeigt. Sie besteht darin, daß in bezug auf die höheren Schulen gemeinsamer Unterricht überall dort, wo er den Mädchen die einzige Bildungs- möglichkeit gewährt, stattfinden soll.
Das ist doch ein Weg, und wenn die Regierung nur den guten Willen hat, so kann sie ihn betreten. Warum sollte Preußen sich heute nicht dazu ent- schließen, wozu Baden. Hessen, Oldenburg, Württemberg, Elsaß und Braunschweig bereits vor einer Reihe von Jahren - Baden bereits 1890 - den Mut hatten! Und werden von den 6 Millionen preußischen Volksschulkindern nicht auch 4 Milli- onen zusammen erzogen?
Man muß der höheren Bildung in Preußen eine merkwürdig korrumpierende Wirkung zu-
grundsätzliche Gemeinschaftsschule, sondern fand es auch für zu schwierig, die Grenzen zu finden für eine ausnahmsweise Zulassung der Mädchen zu den höheren Knabenanstalten. Er meinte, er wäre dankbar, wenn diese Frage gelöst wäre. Nun, die Frauenbewegung hat ein Anrecht auf diese Dank- barkeit erworben, denn sie hat sowohl auf dem Frauenkongreß, wie auch auf der letzten General- versammlung des Bundes Deutscher Frauenvereine im Oktober 1912 in Gotha und auf der Ende De- zember stattgehabten Tagung des Preußischen Zentralverbandes für die Jnteressen der höheren Frauenbildung den Weg zur Lösung dieser Frage gezeigt. Sie besteht darin, daß in bezug auf die höheren Schulen gemeinsamer Unterricht überall dort, wo er den Mädchen die einzige Bildungs- möglichkeit gewährt, stattfinden soll.
Das ist doch ein Weg, und wenn die Regierung nur den guten Willen hat, so kann sie ihn betreten. Warum sollte Preußen sich heute nicht dazu ent- schließen, wozu Baden. Hessen, Oldenburg, Württemberg, Elsaß und Braunschweig bereits vor einer Reihe von Jahren – Baden bereits 1890 – den Mut hatten! Und werden von den 6 Millionen preußischen Volksschulkindern nicht auch 4 Milli- onen zusammen erzogen?
Man muß der höheren Bildung in Preußen eine merkwürdig korrumpierende Wirkung zu-
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grundsätzliche Gemeinschaftsschule, sondern fand es
auch für zu schwierig, die Grenzen zu finden für
eine ausnahmsweise Zulassung der Mädchen zu
den höheren Knabenanstalten. Er meinte, er wäre
dankbar, wenn diese Frage gelöst wäre. Nun, die
Frauenbewegung hat ein Anrecht auf diese Dank-
barkeit erworben, denn sie hat sowohl auf dem
Frauenkongreß, wie auch auf der letzten General-
versammlung des Bundes Deutscher Frauenvereine
im Oktober 1912 in Gotha und auf der Ende De-
zember stattgehabten Tagung des Preußischen
Zentralverbandes für die Jnteressen der höheren
Frauenbildung den Weg zur Lösung dieser Frage
gezeigt. Sie besteht darin, daß in bezug auf die
höheren Schulen gemeinsamer Unterricht überall
dort, wo er den Mädchen die einzige Bildungs-
möglichkeit gewährt, stattfinden soll.
Das ist doch ein Weg, und wenn die Regierung
nur den guten Willen hat, so kann sie ihn betreten.
Warum sollte Preußen sich heute nicht dazu ent-
schließen, wozu Baden. Hessen, Oldenburg,
Württemberg, Elsaß und Braunschweig bereits vor
einer Reihe von Jahren – Baden bereits 1890 –
den Mut hatten! Und werden von den 6 Millionen
preußischen Volksschulkindern nicht auch 4 Milli-
onen zusammen erzogen?
Man muß der höheren Bildung in Preußen
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Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_frauenziele_1913/143>, abgerufen am 16.07.2024.
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