Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913.ihren Erfolg zu bestreiten wagen und ihn nur da- Vorurteilslose Besucher Amerikas, die sich dem Daß man sich nach alledem in Preußen so hart- ihren Erfolg zu bestreiten wagen und ihn nur da- Vorurteilslose Besucher Amerikas, die sich dem Daß man sich nach alledem in Preußen so hart- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0142" n="138"/> ihren Erfolg zu bestreiten wagen und ihn nur da-<lb/> durch abzuschwächen versuchen, daß sie Wesen und<lb/> Charakter der jungen Amerikaner, ihre Abstinenz<lb/> u. a. als geeigneter dafür bezeichnen, dann muß<lb/> die Gemeinschaftserziehung sich über alle Zweifel<lb/> bewährt haben.</p><lb/> <p>Vorurteilslose Besucher Amerikas, die sich dem<lb/> Studium dieser Frage gewidmet haben, erklären,<lb/> daß das Prinzip der Koedukation auf Sittlichkeit<lb/> gegründet ist, daß ihr Erfolg, der alle Einwände zu<lb/> Boden schlage, in einer segensreichen sittlichen<lb/> Hygiene liege.</p><lb/> <p>Daß man sich nach alledem in Preußen so hart-<lb/> näckig gegen die Gemeinschaftsschule sträubt, er-<lb/> scheint um so unbegreiflicher, als die Erhebung des<lb/> Preußischen Zentralverbandes für die Jnteressen<lb/> der höheren Frauenbildung ergeben hat, daß sie in<lb/> 49 Städten doch eingeführt ist. Das ist natürlich<lb/> nur der Not gehorchend geschehen, aber diese Not<lb/> existiert auch in den 200 anderen preußischen<lb/> Städten, die höhere Knabenschulen aber keine an-<lb/> erkannten Lyzeen haben, und doch will das Unter-<lb/> richtsministerium davon nichts wissen. Als Mi-<lb/> nisterialdirektor Schwartzkopff im Preußischen<lb/> Abgeordnetenhause mitteilte, daß aus der Rhein-<lb/> provinz von 54 Städten Anträge vorliegen, für<lb/> ihre Anstalten die Zulassung von Mädchen zu ge-<lb/> nehmigen, da erklärte er sich nicht allein gegen die<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [138/0142]
ihren Erfolg zu bestreiten wagen und ihn nur da-
durch abzuschwächen versuchen, daß sie Wesen und
Charakter der jungen Amerikaner, ihre Abstinenz
u. a. als geeigneter dafür bezeichnen, dann muß
die Gemeinschaftserziehung sich über alle Zweifel
bewährt haben.
Vorurteilslose Besucher Amerikas, die sich dem
Studium dieser Frage gewidmet haben, erklären,
daß das Prinzip der Koedukation auf Sittlichkeit
gegründet ist, daß ihr Erfolg, der alle Einwände zu
Boden schlage, in einer segensreichen sittlichen
Hygiene liege.
Daß man sich nach alledem in Preußen so hart-
näckig gegen die Gemeinschaftsschule sträubt, er-
scheint um so unbegreiflicher, als die Erhebung des
Preußischen Zentralverbandes für die Jnteressen
der höheren Frauenbildung ergeben hat, daß sie in
49 Städten doch eingeführt ist. Das ist natürlich
nur der Not gehorchend geschehen, aber diese Not
existiert auch in den 200 anderen preußischen
Städten, die höhere Knabenschulen aber keine an-
erkannten Lyzeen haben, und doch will das Unter-
richtsministerium davon nichts wissen. Als Mi-
nisterialdirektor Schwartzkopff im Preußischen
Abgeordnetenhause mitteilte, daß aus der Rhein-
provinz von 54 Städten Anträge vorliegen, für
ihre Anstalten die Zulassung von Mädchen zu ge-
nehmigen, da erklärte er sich nicht allein gegen die
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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-12-07T10:34:09Z)
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