Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913.Universitäten sich entschlossen, Frauen zur Jmma- Daß es innerhalb dieser vier Jahrzehnte einer Es wäre wohl schwerlich gelungen, den ärzt- Universitäten sich entschlossen, Frauen zur Jmma- Daß es innerhalb dieser vier Jahrzehnte einer Es wäre wohl schwerlich gelungen, den ärzt- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0155" n="151"/> Universitäten sich entschlossen, Frauen zur Jmma-<lb/> trikulation zuzulassen.</p><lb/> <p>Daß es innerhalb dieser vier Jahrzehnte einer<lb/> ganz bedeutenden Arbeit seitens der Frauen be-<lb/> durfte, um alle gegen das Frauenstudium bestehen-<lb/> den Vorurteile zu entkräften, ist wohl noch in Aller<lb/> Erinnerung. Die Frauenvereine mußten die ersten<lb/> Mädchengymnasien selbst begründen. Pionierinnen<lb/> eroberten eine Anzahl akademischer Berufe mit<lb/> aller denkbaren Mühe für ihr Geschlecht, nicht<lb/> allein dadurch, daß sie unter erschwerenden Um-<lb/> ständen im Ausland studierten, daß sie vor und<lb/> nach ihrer Niederlassung im Jnlande zahllose<lb/> Schwierigkeiten zu überwinden hatten, sondern<lb/><hi rendition="#aq">last not least</hi> auch dadurch, daß ihre Leistung durch<lb/> höchste Anspannung ihrer Kräfte den zahlreichen<lb/> kritischen Augen, die auf sie gerichtet waren, Stand<lb/> zu bieten vermochten, daß ihr Wesen die einge-<lb/> fleischtesten Gegner entwaffnete und ihnen zeigte,<lb/> daß man die höchste Weiblichkeit auch im Beruf,<lb/> zu Nutz und Frommen seines Geschlechtes, aus-<lb/> üben kann.</p><lb/> <p>Es wäre wohl schwerlich gelungen, den ärzt-<lb/> lichen Beruf so ganz für die Frauen zu erobern,<lb/> wenn die ersten Ärztinnen Dr. Tiburtius und<lb/> Dr. Lehmus nicht so trefflich das ideale Streben,<lb/> das ihnen innewohnte, verkörpert hätten. Auch<lb/> daß die Frauen in der Zahnheilkunde einen so be-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [151/0155]
Universitäten sich entschlossen, Frauen zur Jmma-
trikulation zuzulassen.
Daß es innerhalb dieser vier Jahrzehnte einer
ganz bedeutenden Arbeit seitens der Frauen be-
durfte, um alle gegen das Frauenstudium bestehen-
den Vorurteile zu entkräften, ist wohl noch in Aller
Erinnerung. Die Frauenvereine mußten die ersten
Mädchengymnasien selbst begründen. Pionierinnen
eroberten eine Anzahl akademischer Berufe mit
aller denkbaren Mühe für ihr Geschlecht, nicht
allein dadurch, daß sie unter erschwerenden Um-
ständen im Ausland studierten, daß sie vor und
nach ihrer Niederlassung im Jnlande zahllose
Schwierigkeiten zu überwinden hatten, sondern
last not least auch dadurch, daß ihre Leistung durch
höchste Anspannung ihrer Kräfte den zahlreichen
kritischen Augen, die auf sie gerichtet waren, Stand
zu bieten vermochten, daß ihr Wesen die einge-
fleischtesten Gegner entwaffnete und ihnen zeigte,
daß man die höchste Weiblichkeit auch im Beruf,
zu Nutz und Frommen seines Geschlechtes, aus-
üben kann.
Es wäre wohl schwerlich gelungen, den ärzt-
lichen Beruf so ganz für die Frauen zu erobern,
wenn die ersten Ärztinnen Dr. Tiburtius und
Dr. Lehmus nicht so trefflich das ideale Streben,
das ihnen innewohnte, verkörpert hätten. Auch
daß die Frauen in der Zahnheilkunde einen so be-
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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-12-07T10:34:09Z)
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Anna Pfundt, Juliane Nau: Bearbeitung der digitalen Edition.
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