Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913.friedigenden Beruf finden konnten, verdanken sie Man muß daran erinnern, um den Berufs- Das Frauenstudium hat sich seit der Zulassung friedigenden Beruf finden konnten, verdanken sie Man muß daran erinnern, um den Berufs- Das Frauenstudium hat sich seit der Zulassung <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0156" n="152"/> friedigenden Beruf finden konnten, verdanken sie<lb/> nicht allein der Energie, sondern auch der großen<lb/> Geschicklichkeit und echten Weiblichkeit der ersten<lb/> Zahnärztin. Das gleiche gilt von Bahnbrecherinnen<lb/> aus verschiedenen anderen Gebieten.</p><lb/> <p>Man muß daran erinnern, um den Berufs-<lb/> jüngerinnen der Gegenwart einzuprägen, daß auch<lb/> sie in gleichem Sinne fortfahren müssen, daß sie sich<lb/> nicht damit begnügen dürfen, die Vorteile, die sie<lb/> der Pionierarbeit der Älteren verdanken, auszu-<lb/> nützen, sondern, daß es heilige Pflicht für sie sein<lb/> muß, ihren Beruf auch in vollem Sinne auszu-<lb/> üben, das Beste, was den Frauen innewohnt, Mit-<lb/> gefühl, Hilfsbereitschaft, Selbstaufopferung dazu<lb/> mitzubringen. Nur dann hat das Frauenstudium<lb/> die besondere Berechtigung, die wir ihm zu-<lb/> schreiben, nur Frauen, die fähig sind, die ganze<lb/> Verantwortung, die sie durch einen solchen Beruf<lb/> auf sich nehmen, zu verstehen und zu tragen, werden<lb/> ihm und den Frauen wahrhaft förderlich sein.</p><lb/> <p>Das Frauenstudium hat sich seit der Zulassung<lb/> der Frauen zur Jmmatrikulation bedeutend ge-<lb/> hoben, aber Untersuchungen über ihre Verteilung<lb/> auf die einzelnen Fakultäten haben gezeigt, welch<lb/> einen verhängnisvollen Einfluß die mangelhaften<lb/> Vorbildungswege auf die Entwicklung des Frauen-<lb/> studiums ausüben. Das Lehrerinnenseminar, das<lb/> jetzige Oberlyzeum, hat durch das außerordentlich<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [152/0156]
friedigenden Beruf finden konnten, verdanken sie
nicht allein der Energie, sondern auch der großen
Geschicklichkeit und echten Weiblichkeit der ersten
Zahnärztin. Das gleiche gilt von Bahnbrecherinnen
aus verschiedenen anderen Gebieten.
Man muß daran erinnern, um den Berufs-
jüngerinnen der Gegenwart einzuprägen, daß auch
sie in gleichem Sinne fortfahren müssen, daß sie sich
nicht damit begnügen dürfen, die Vorteile, die sie
der Pionierarbeit der Älteren verdanken, auszu-
nützen, sondern, daß es heilige Pflicht für sie sein
muß, ihren Beruf auch in vollem Sinne auszu-
üben, das Beste, was den Frauen innewohnt, Mit-
gefühl, Hilfsbereitschaft, Selbstaufopferung dazu
mitzubringen. Nur dann hat das Frauenstudium
die besondere Berechtigung, die wir ihm zu-
schreiben, nur Frauen, die fähig sind, die ganze
Verantwortung, die sie durch einen solchen Beruf
auf sich nehmen, zu verstehen und zu tragen, werden
ihm und den Frauen wahrhaft förderlich sein.
Das Frauenstudium hat sich seit der Zulassung
der Frauen zur Jmmatrikulation bedeutend ge-
hoben, aber Untersuchungen über ihre Verteilung
auf die einzelnen Fakultäten haben gezeigt, welch
einen verhängnisvollen Einfluß die mangelhaften
Vorbildungswege auf die Entwicklung des Frauen-
studiums ausüben. Das Lehrerinnenseminar, das
jetzige Oberlyzeum, hat durch das außerordentlich
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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-12-07T10:34:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt, Juliane Nau: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-12-07T10:34:09Z)
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