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Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913.

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Hingegen wird als recht günstig seit einiger
Zeit der ärztliche Beruf für die Frau gefunden,
weil man erkannt hat, daß ein Bedürfnis nach
weiblichen Ärzten vorhanden ist. Jnwieweit dies
zutrifft, darüber orientieren sehr interessant einige
Tabellen, die in der in Berlin 1912 stattgehabten
Frauenausstellung veröffentlicht waren. Danach
hatten 13 Ärztinnen nach einem Jahr ein aus-
reichendes Einkommen, 8 nach zwei Jahren, 8 nach
drei Jahren, 2 nach vier Jahren und 2 nach fünf
Jahren. Die anderen Ärztinnen hatten auf die
Anfrage entweder garnicht oder in ungenügender
Weise geantwortet. Es gab in Deutschland am
1. Januar 1912 172 approbierte Ärztinnen. Von
125 waren nähere Angaben zur Statistik zu er-
halten, von ihnen haben sich als praktische
Ärztinnen 42 niedergelassen, für Frauenkrank-
heiten 11, für Psychiatrie und Neurologie 5, für
Kinderkrankheiten 4, für innere Medizin 2, für
Chirurgie eine, für Ophthalmologie eine, für
Orthopädie eine, für Dermatologie 2, noch nicht
niedergelassen 54. Besonders für Psychiatrie hat
sich ein Bedürfnis nach Ärztinnen herausgestellt,
ihre Aussichten sind auf diesem Gebiete recht
günstig.

Über die Zahnärztin berichten die Tabellen,
daß in 40 Jahren 45 deutsche Frauen in Amerika
ihren Doctor of Dental Surgery gemacht haben

Hingegen wird als recht günstig seit einiger
Zeit der ärztliche Beruf für die Frau gefunden,
weil man erkannt hat, daß ein Bedürfnis nach
weiblichen Ärzten vorhanden ist. Jnwieweit dies
zutrifft, darüber orientieren sehr interessant einige
Tabellen, die in der in Berlin 1912 stattgehabten
Frauenausstellung veröffentlicht waren. Danach
hatten 13 Ärztinnen nach einem Jahr ein aus-
reichendes Einkommen, 8 nach zwei Jahren, 8 nach
drei Jahren, 2 nach vier Jahren und 2 nach fünf
Jahren. Die anderen Ärztinnen hatten auf die
Anfrage entweder garnicht oder in ungenügender
Weise geantwortet. Es gab in Deutschland am
1. Januar 1912 172 approbierte Ärztinnen. Von
125 waren nähere Angaben zur Statistik zu er-
halten, von ihnen haben sich als praktische
Ärztinnen 42 niedergelassen, für Frauenkrank-
heiten 11, für Psychiatrie und Neurologie 5, für
Kinderkrankheiten 4, für innere Medizin 2, für
Chirurgie eine, für Ophthalmologie eine, für
Orthopädie eine, für Dermatologie 2, noch nicht
niedergelassen 54. Besonders für Psychiatrie hat
sich ein Bedürfnis nach Ärztinnen herausgestellt,
ihre Aussichten sind auf diesem Gebiete recht
günstig.

Über die Zahnärztin berichten die Tabellen,
daß in 40 Jahren 45 deutsche Frauen in Amerika
ihren Doctor of Dental Surgery gemacht haben

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[154/0158] Hingegen wird als recht günstig seit einiger Zeit der ärztliche Beruf für die Frau gefunden, weil man erkannt hat, daß ein Bedürfnis nach weiblichen Ärzten vorhanden ist. Jnwieweit dies zutrifft, darüber orientieren sehr interessant einige Tabellen, die in der in Berlin 1912 stattgehabten Frauenausstellung veröffentlicht waren. Danach hatten 13 Ärztinnen nach einem Jahr ein aus- reichendes Einkommen, 8 nach zwei Jahren, 8 nach drei Jahren, 2 nach vier Jahren und 2 nach fünf Jahren. Die anderen Ärztinnen hatten auf die Anfrage entweder garnicht oder in ungenügender Weise geantwortet. Es gab in Deutschland am 1. Januar 1912 172 approbierte Ärztinnen. Von 125 waren nähere Angaben zur Statistik zu er- halten, von ihnen haben sich als praktische Ärztinnen 42 niedergelassen, für Frauenkrank- heiten 11, für Psychiatrie und Neurologie 5, für Kinderkrankheiten 4, für innere Medizin 2, für Chirurgie eine, für Ophthalmologie eine, für Orthopädie eine, für Dermatologie 2, noch nicht niedergelassen 54. Besonders für Psychiatrie hat sich ein Bedürfnis nach Ärztinnen herausgestellt, ihre Aussichten sind auf diesem Gebiete recht günstig. Über die Zahnärztin berichten die Tabellen, daß in 40 Jahren 45 deutsche Frauen in Amerika ihren Doctor of Dental Surgery gemacht haben

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Zitationshilfe: Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_frauenziele_1913/158>, abgerufen am 28.04.2024.