Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913.gebauten Lehrgang für den Sexualunterricht in der Was Dr. Markuse hier hauptsächlich im Hin- "Alle, oder wenigstens fast alle Mütter, er- gebauten Lehrgang für den Sexualunterricht in der Was Dr. Markuse hier hauptsächlich im Hin- „Alle, oder wenigstens fast alle Mütter, er- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0180" n="176"/> gebauten Lehrgang für den Sexualunterricht in der<lb/> Schule haben verschiedene Autoren bereits ent-<lb/> worfen, und auch diejenigen, die wie Dr. Julian<lb/> Markuse dem Elternhause die Hauptaufgabe der<lb/> sexuellen Aufklärung zuweisen möchten, geben zu,<lb/> daß die Schule mindestens als Jnstrument zur<lb/> Vermittlung der naturwissenschaftlichen Kennt-<lb/> nisse unentbehrlich ist. Unter sexueller Erziehung<lb/> versteht Dr. Markuse vor allem Erziehung des<lb/> Charakters, Stählung des Willens, Selbzucht und<lb/> Niederhaltung der Reizmomente des Augenblickes.<lb/> „Zu erreichen ist diese Willensstärkung auf zwei<lb/> Wegen, auf dem intellektuellen durch den Appell<lb/> an die Erkenntnis von Schadenbringendem,<lb/> Krankhaftem und Unheilvollem (Dirnentum und<lb/> Geschlechtskrankheiten) und weiterhin auf dem<lb/> ethischen durch die Einpflanzung des Gefühls der<lb/> Verantwortlichkeit, des Lebenszweckes der inner-<lb/> halb der Gesellschaft geschaffenen sittlichen Ord-<lb/> nung, der durch sie auferlegten Verpflichtungen<lb/> und Erfordernisse“.</p><lb/> <p>Was Dr. Markuse hier hauptsächlich im Hin-<lb/> blick auf die jungen Männer verlangt, gilt in noch<lb/> höherem Maße für die Mädchen. Sind doch die<lb/> Folgen der sexuellen Unwissenheit für sie von noch<lb/> größerer Tragweite.</p><lb/> <p>„Alle, oder wenigstens fast alle Mütter, er-<lb/> ziehen ihre Töchter für die Ehe; darf man be-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [176/0180]
gebauten Lehrgang für den Sexualunterricht in der
Schule haben verschiedene Autoren bereits ent-
worfen, und auch diejenigen, die wie Dr. Julian
Markuse dem Elternhause die Hauptaufgabe der
sexuellen Aufklärung zuweisen möchten, geben zu,
daß die Schule mindestens als Jnstrument zur
Vermittlung der naturwissenschaftlichen Kennt-
nisse unentbehrlich ist. Unter sexueller Erziehung
versteht Dr. Markuse vor allem Erziehung des
Charakters, Stählung des Willens, Selbzucht und
Niederhaltung der Reizmomente des Augenblickes.
„Zu erreichen ist diese Willensstärkung auf zwei
Wegen, auf dem intellektuellen durch den Appell
an die Erkenntnis von Schadenbringendem,
Krankhaftem und Unheilvollem (Dirnentum und
Geschlechtskrankheiten) und weiterhin auf dem
ethischen durch die Einpflanzung des Gefühls der
Verantwortlichkeit, des Lebenszweckes der inner-
halb der Gesellschaft geschaffenen sittlichen Ord-
nung, der durch sie auferlegten Verpflichtungen
und Erfordernisse“.
Was Dr. Markuse hier hauptsächlich im Hin-
blick auf die jungen Männer verlangt, gilt in noch
höherem Maße für die Mädchen. Sind doch die
Folgen der sexuellen Unwissenheit für sie von noch
größerer Tragweite.
„Alle, oder wenigstens fast alle Mütter, er-
ziehen ihre Töchter für die Ehe; darf man be-
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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-12-07T10:34:09Z)
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Anna Pfundt, Juliane Nau: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-12-07T10:34:09Z)
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