Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913.mußten, weil man Männer mit Frauengeschäften Es sind tatsächlich spezifische Frauengeschäfte, Die Erfahrung hat dies trotz der relativen mußten, weil man Männer mit Frauengeschäften Es sind tatsächlich spezifische Frauengeschäfte, Die Erfahrung hat dies trotz der relativen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0326" n="322"/> mußten, weil man Männer mit Frauengeschäften<lb/> beauftragt hat.</p><lb/> <p>Es sind tatsächlich spezifische Frauengeschäfte,<lb/> sich um die häuslichen, hygienischen, wirtschaft-<lb/> lichen, erzieherischen, familiären Beziehungen der<lb/> Mündel und der Mündelmütter zu bekümmern,<lb/> helfend, nicht selten ganz reformierend einzu-<lb/> greifen. Und es ist erst recht ein Frauengeschäft,<lb/> den nötigen sittlichen und seelischen Einfluß auf<lb/> die ihnen anvertrauten Wesen auszuüben, um ihre<lb/> Geschicke in die rechten Bahnen zu lenken.</p><lb/> <p>Die Erfahrung hat dies trotz der relativen<lb/> Kürze der Zeit bereits reichlich bestätigt, nicht<lb/> allein durch einzelne Berichte von Vormünde-<lb/> rinnen und Berufspflegerinnen, sondern auch durch<lb/> Bekundungen aus den verschiedensten Orten, in<lb/> denen Vormünderinnen tätig sind. Der Berliner<lb/> Verband für weibliche Vormundschaft hat im Jahre<lb/> 1909 diesbezügliche Fragebogen an Vereinsvor-<lb/> stände in 134 Orten verschickt, von denen kamen 70<lb/> ausgefüllt zurück. Jn diesen 70 Städten waren<lb/> zwischen 1 bis 250 Frauen als Vormünderinnen<lb/> tätig. Diese Zahl dürfte inzwischen erheblich ge-<lb/> stiegen sein, denn Berlin, das damals 250 Vor-<lb/> münderinnen hatte, besitzt gegenwärtig 600 im<lb/> Verband organisierte Vormünderinnen; daneben<lb/> auch noch andere, nicht organisierte. Jn den<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [322/0326]
mußten, weil man Männer mit Frauengeschäften
beauftragt hat.
Es sind tatsächlich spezifische Frauengeschäfte,
sich um die häuslichen, hygienischen, wirtschaft-
lichen, erzieherischen, familiären Beziehungen der
Mündel und der Mündelmütter zu bekümmern,
helfend, nicht selten ganz reformierend einzu-
greifen. Und es ist erst recht ein Frauengeschäft,
den nötigen sittlichen und seelischen Einfluß auf
die ihnen anvertrauten Wesen auszuüben, um ihre
Geschicke in die rechten Bahnen zu lenken.
Die Erfahrung hat dies trotz der relativen
Kürze der Zeit bereits reichlich bestätigt, nicht
allein durch einzelne Berichte von Vormünde-
rinnen und Berufspflegerinnen, sondern auch durch
Bekundungen aus den verschiedensten Orten, in
denen Vormünderinnen tätig sind. Der Berliner
Verband für weibliche Vormundschaft hat im Jahre
1909 diesbezügliche Fragebogen an Vereinsvor-
stände in 134 Orten verschickt, von denen kamen 70
ausgefüllt zurück. Jn diesen 70 Städten waren
zwischen 1 bis 250 Frauen als Vormünderinnen
tätig. Diese Zahl dürfte inzwischen erheblich ge-
stiegen sein, denn Berlin, das damals 250 Vor-
münderinnen hatte, besitzt gegenwärtig 600 im
Verband organisierte Vormünderinnen; daneben
auch noch andere, nicht organisierte. Jn den
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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-12-07T10:34:09Z)
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Anna Pfundt, Juliane Nau: Bearbeitung der digitalen Edition.
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