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Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913.

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litischen Frau vorgeben, haben sie es nunmehr doch
nicht verschmäht, durch Vortragskurse die Frauen
in ihrem Sinne politisch zu bilden und sie zu
organisieren.

Aber auch das Zentrum, das allerdings insofern
auch bisher schon den Frauen geneigter war, als es
für ihre sozialpolitischen Forderungen mehr Ver-
ständnis zeigte und bei manchen Gelegenheiten auch
der politischen Gleichberechtigung für die Zukunft
nicht abgeneigt schien, zeigt eine wachsende Be-
wertung der Frauen im politischen Leben und hat
eine Zentrumsfrauenorganisation ins Leben ge-
rufen, die in erster Reihe dafür sorgen soll, daß die
Männer ihr Stimmrecht ausüben.

Die nationalliberale Partei, die sich lange Zeit
kühl und ablehnend gegen die Forderungen der
Frauenbewegung verhielt, hat dem Zuge der Zeit
folgend und den Ratschlägen des Prinzen Schönaich-
Carolath, auf dem Vertretertag 1909, die blaue
Blume, d. h. die Frauen nicht beiseite stehen zu
lassen, sondern ihre Arbeit nutzbar zu machen für
die Ziele und Zwecke der nationalliberalen Partei,
am 12. März 1910 eine Resolution gefaßt, der-
zufolge die Frauen mehr als bisher zur politischen
Mitarbeit in den nationalliberalen Vereinen her-
anzuziehen seien. Die Frauen sind dieser Auf-
forderung gefolgt und haben sich am 1. Ok-
tober 1912 unter Führung von Julie Bassermann

litischen Frau vorgeben, haben sie es nunmehr doch
nicht verschmäht, durch Vortragskurse die Frauen
in ihrem Sinne politisch zu bilden und sie zu
organisieren.

Aber auch das Zentrum, das allerdings insofern
auch bisher schon den Frauen geneigter war, als es
für ihre sozialpolitischen Forderungen mehr Ver-
ständnis zeigte und bei manchen Gelegenheiten auch
der politischen Gleichberechtigung für die Zukunft
nicht abgeneigt schien, zeigt eine wachsende Be-
wertung der Frauen im politischen Leben und hat
eine Zentrumsfrauenorganisation ins Leben ge-
rufen, die in erster Reihe dafür sorgen soll, daß die
Männer ihr Stimmrecht ausüben.

Die nationalliberale Partei, die sich lange Zeit
kühl und ablehnend gegen die Forderungen der
Frauenbewegung verhielt, hat dem Zuge der Zeit
folgend und den Ratschlägen des Prinzen Schönaich-
Carolath, auf dem Vertretertag 1909, die blaue
Blume, d. h. die Frauen nicht beiseite stehen zu
lassen, sondern ihre Arbeit nutzbar zu machen für
die Ziele und Zwecke der nationalliberalen Partei,
am 12. März 1910 eine Resolution gefaßt, der-
zufolge die Frauen mehr als bisher zur politischen
Mitarbeit in den nationalliberalen Vereinen her-
anzuziehen seien. Die Frauen sind dieser Auf-
forderung gefolgt und haben sich am 1. Ok-
tober 1912 unter Führung von Julie Bassermann

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[332/0336] litischen Frau vorgeben, haben sie es nunmehr doch nicht verschmäht, durch Vortragskurse die Frauen in ihrem Sinne politisch zu bilden und sie zu organisieren. Aber auch das Zentrum, das allerdings insofern auch bisher schon den Frauen geneigter war, als es für ihre sozialpolitischen Forderungen mehr Ver- ständnis zeigte und bei manchen Gelegenheiten auch der politischen Gleichberechtigung für die Zukunft nicht abgeneigt schien, zeigt eine wachsende Be- wertung der Frauen im politischen Leben und hat eine Zentrumsfrauenorganisation ins Leben ge- rufen, die in erster Reihe dafür sorgen soll, daß die Männer ihr Stimmrecht ausüben. Die nationalliberale Partei, die sich lange Zeit kühl und ablehnend gegen die Forderungen der Frauenbewegung verhielt, hat dem Zuge der Zeit folgend und den Ratschlägen des Prinzen Schönaich- Carolath, auf dem Vertretertag 1909, die blaue Blume, d. h. die Frauen nicht beiseite stehen zu lassen, sondern ihre Arbeit nutzbar zu machen für die Ziele und Zwecke der nationalliberalen Partei, am 12. März 1910 eine Resolution gefaßt, der- zufolge die Frauen mehr als bisher zur politischen Mitarbeit in den nationalliberalen Vereinen her- anzuziehen seien. Die Frauen sind dieser Auf- forderung gefolgt und haben sich am 1. Ok- tober 1912 unter Führung von Julie Bassermann

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Zitationshilfe: Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_frauenziele_1913/336>, abgerufen am 22.11.2024.