Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913.des Handels, der eine Unmenge neuer Arbeitskräfte Aus diesem Grunde sind auch die Gehälter der 3 Jchenhaeuser, Frauenziele.
des Handels, der eine Unmenge neuer Arbeitskräfte Aus diesem Grunde sind auch die Gehälter der 3 Jchenhaeuser, Frauenziele.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0037" n="33"/> des Handels, der eine Unmenge neuer Arbeitskräfte<lb/> brauchte und sowohl gelernte als ungelernte mit<lb/> offenen Armen aufnahm. Die letzteren wurden<lb/> Verkäuferinnen, Kontoristinnen, Lageristinnen<lb/> usw. Leider haftet allen, sowohl den nur praktisch<lb/> Lernenden, wie auch den mit theoretischer Vor-<lb/> bildung Ausgestatteten, ein großes Übel an. Nicht<lb/> allein ist die Qualität dieser Vorbildung häufig<lb/> mangelhaft, in wenigen Monaten von gewissen-<lb/> losen Handelslehrern eingepaukt und als gründ-<lb/> lich hingestellt, sondern sie wird auch bereits als<lb/> abgeschlossen betrachtet. Nicht als Lehrling tritt<lb/> die Frau in der Regel in das Geschäftsleben ein,<lb/> dem gegenüber der Geschäftsinhaber durch schrift-<lb/> liche Lehrverträge Pflichten übernimmt, so daß<lb/> er wirklich vielseitig ausgebildet wird, sondern<lb/> gleich als verdienende Kraft.</p><lb/> <p>Aus diesem Grunde sind auch die Gehälter der<lb/> Frauen im Handel im Anfang höhere als die der<lb/> Männer, um aber um so sicherer und schneller<lb/> späterhin von den gründlicher ausgebildeten<lb/> Männern überholt zu werden. Wieder geben die<lb/> Zahlen hierfür den Beleg: Es beziffert sich die<lb/> Zahl der weiblichen Gehilfen, Lehrlinge und Ar-<lb/> beiter im Handel auf 605043, die des wissenschaft-<lb/> lich, technisch oder kaufmännisch gebildeten Perso-<lb/> nals auf nur 79689. Unter den letzteren sind auch<lb/> die Post-, Telegraphen- und Fernsprechgehilfinnen<lb/> <fw place="bottom" type="sig">3 Jchenhaeuser, Frauenziele.</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [33/0037]
des Handels, der eine Unmenge neuer Arbeitskräfte
brauchte und sowohl gelernte als ungelernte mit
offenen Armen aufnahm. Die letzteren wurden
Verkäuferinnen, Kontoristinnen, Lageristinnen
usw. Leider haftet allen, sowohl den nur praktisch
Lernenden, wie auch den mit theoretischer Vor-
bildung Ausgestatteten, ein großes Übel an. Nicht
allein ist die Qualität dieser Vorbildung häufig
mangelhaft, in wenigen Monaten von gewissen-
losen Handelslehrern eingepaukt und als gründ-
lich hingestellt, sondern sie wird auch bereits als
abgeschlossen betrachtet. Nicht als Lehrling tritt
die Frau in der Regel in das Geschäftsleben ein,
dem gegenüber der Geschäftsinhaber durch schrift-
liche Lehrverträge Pflichten übernimmt, so daß
er wirklich vielseitig ausgebildet wird, sondern
gleich als verdienende Kraft.
Aus diesem Grunde sind auch die Gehälter der
Frauen im Handel im Anfang höhere als die der
Männer, um aber um so sicherer und schneller
späterhin von den gründlicher ausgebildeten
Männern überholt zu werden. Wieder geben die
Zahlen hierfür den Beleg: Es beziffert sich die
Zahl der weiblichen Gehilfen, Lehrlinge und Ar-
beiter im Handel auf 605043, die des wissenschaft-
lich, technisch oder kaufmännisch gebildeten Perso-
nals auf nur 79689. Unter den letzteren sind auch
die Post-, Telegraphen- und Fernsprechgehilfinnen
3 Jchenhaeuser, Frauenziele.
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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-12-07T10:34:09Z)
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Anna Pfundt, Juliane Nau: Bearbeitung der digitalen Edition.
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