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Ichenhaeuser, Eliza: Die politische Gleichberechtigung der Frau. Berlin, 1898.

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Die politische Gleichberechtigung der Frau.
waren ihre grossen Verdienste um dasselbe nicht so leicht
zu vergessen, wie es die auf ihre Traditionen so stolzen
Völker zu thun pflegen. Das Vertrauen, das sie sich
im Unabhängigkeitskrieg errungen hatten durch ihren
Heroismus und Muth, durch ihre glühende Vaterlandsliebe
und ihre Uneigennützigkeit, hat sie zu weiterer ernster
Arbeit angespornt, hat sie zu energischen, handelnden
Persönlichkeiten umgewandelt. An allen Fragen der
Politik und des socialen Lebens nahmen sie lebhaften
thätigen Antheil und in dem jungen, gährenden, reform-
bedürftigen Lande ward ihre Hülfe gern entgegen-
genommen. Als sie nun ihrerseits Rechte begehrten und
auf taube Ohren stiessen, liessen sie sich dadurch nicht
abhalten, ihre Kräfte weiter dem allgemeinen Wohle zu
widmen, gleichzeitig jedoch begannen sie den grossen
bis auf die Gegenwart an Dimension sowohl als auch an
imponirender Grösse zunehmenden Kampf um ihre Rechte.
Die Schottin Frances Wright, die Polin Ernestine Rose,
sie alle und viele andere fanden in den Amerikanerinnen
ein dankbares Publikum für ihre zündenden Reden
über die Emancipation der Frauen. Was ihnen aber in
ihrem Kampfe hauptsächlich zu Hülfe kam, das war die
abolitionistische Bewegung. Mit dem den Frauen inne-
wohnenden Drang, den Unterdrückten beizustehen, hatten
sie sich gleich zu Beginn dieser Bewegung derselben in
uneigennützigster Weise gewidmet, hatten sie ihre ganze
Kraft zu Gunsten der Befreiung der Sklaven eingesetzt.
Aber während dieses Kampfes selbst lernten sie immer

3*

Die politische Gleichberechtigung der Frau.
waren ihre grossen Verdienste um dasselbe nicht so leicht
zu vergessen, wie es die auf ihre Traditionen so stolzen
Völker zu thun pflegen. Das Vertrauen, das sie sich
im Unabhängigkeitskrieg errungen hatten durch ihren
Heroismus und Muth, durch ihre glühende Vaterlandsliebe
und ihre Uneigennützigkeit, hat sie zu weiterer ernster
Arbeit angespornt, hat sie zu energischen, handelnden
Persönlichkeiten umgewandelt. An allen Fragen der
Politik und des socialen Lebens nahmen sie lebhaften
thätigen Antheil und in dem jungen, gährenden, reform-
bedürftigen Lande ward ihre Hülfe gern entgegen-
genommen. Als sie nun ihrerseits Rechte begehrten und
auf taube Ohren stiessen, liessen sie sich dadurch nicht
abhalten, ihre Kräfte weiter dem allgemeinen Wohle zu
widmen, gleichzeitig jedoch begannen sie den grossen
bis auf die Gegenwart an Dimension sowohl als auch an
imponirender Grösse zunehmenden Kampf um ihre Rechte.
Die Schottin Frances Wright, die Polin Ernestine Rose,
sie alle und viele andere fanden in den Amerikanerinnen
ein dankbares Publikum für ihre zündenden Reden
über die Emancipation der Frauen. Was ihnen aber in
ihrem Kampfe hauptsächlich zu Hülfe kam, das war die
abolitionistische Bewegung. Mit dem den Frauen inne-
wohnenden Drang, den Unterdrückten beizustehen, hatten
sie sich gleich zu Beginn dieser Bewegung derselben in
uneigennützigster Weise gewidmet, hatten sie ihre ganze
Kraft zu Gunsten der Befreiung der Sklaven eingesetzt.
Aber während dieses Kampfes selbst lernten sie immer

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[35/0048] Die politische Gleichberechtigung der Frau. waren ihre grossen Verdienste um dasselbe nicht so leicht zu vergessen, wie es die auf ihre Traditionen so stolzen Völker zu thun pflegen. Das Vertrauen, das sie sich im Unabhängigkeitskrieg errungen hatten durch ihren Heroismus und Muth, durch ihre glühende Vaterlandsliebe und ihre Uneigennützigkeit, hat sie zu weiterer ernster Arbeit angespornt, hat sie zu energischen, handelnden Persönlichkeiten umgewandelt. An allen Fragen der Politik und des socialen Lebens nahmen sie lebhaften thätigen Antheil und in dem jungen, gährenden, reform- bedürftigen Lande ward ihre Hülfe gern entgegen- genommen. Als sie nun ihrerseits Rechte begehrten und auf taube Ohren stiessen, liessen sie sich dadurch nicht abhalten, ihre Kräfte weiter dem allgemeinen Wohle zu widmen, gleichzeitig jedoch begannen sie den grossen bis auf die Gegenwart an Dimension sowohl als auch an imponirender Grösse zunehmenden Kampf um ihre Rechte. Die Schottin Frances Wright, die Polin Ernestine Rose, sie alle und viele andere fanden in den Amerikanerinnen ein dankbares Publikum für ihre zündenden Reden über die Emancipation der Frauen. Was ihnen aber in ihrem Kampfe hauptsächlich zu Hülfe kam, das war die abolitionistische Bewegung. Mit dem den Frauen inne- wohnenden Drang, den Unterdrückten beizustehen, hatten sie sich gleich zu Beginn dieser Bewegung derselben in uneigennützigster Weise gewidmet, hatten sie ihre ganze Kraft zu Gunsten der Befreiung der Sklaven eingesetzt. Aber während dieses Kampfes selbst lernten sie immer 3*

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Zitationshilfe: Ichenhaeuser, Eliza: Die politische Gleichberechtigung der Frau. Berlin, 1898, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_gleichberechtigung_1898/48>, abgerufen am 23.11.2024.