Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785. Gerichtsschr. Und wohl noch mehr. Denn ich muß ein Beispiel geben. Hintennach weiß ich sie doch schon wieder zu -- -- Matthes. Nun so laß ichs gelten. Gerichtsschr. An allem dem Unheil, ist der Herr Pfarrer aus Eurem Ort schuld. Der macht die Leute so überverständig. Der Herr Oberförster, macht es denn auch nicht besser -- Matthes. Nun mit dem kann es sich legen. Wenn der junge Förster Mamsell Kordel nicht nimmt: so kann es ihm noch wunderlich gehen. Der Amtmann hat einen langen Arm in der Stadt, und der hats ihm ge- schworen. Brichts da -- so hat Er auch einen freien Rücken. Gerichtsschr. Der Herr Amtmann -- -- die Kerls hören uns doch nicht -- Matthes. Bewahre, die sind in ihrem Prozeß -- -- Gerichtsschr. Der Herr Amtmann lassen mich nicht im Stich, da hats gute Wege! Nun -- Sie wissen auch schon, warum. -- Jezt bin ich ihm darin sehr nöthig. Matthes. Warum? Gerichtsschr. O jezt blühet mein Weizen. Der Herr Amtmann verhängt denn so ein Schuldenwesen Gerichtsſchr. Und wohl noch mehr. Denn ich muß ein Beiſpiel geben. Hintennach weiß ich ſie doch ſchon wieder zu — — Matthes. Nun ſo laß ichs gelten. Gerichtsſchr. An allem dem Unheil, iſt der Herr Pfarrer aus Eurem Ort ſchuld. Der macht die Leute ſo uͤberverſtaͤndig. Der Herr Oberfoͤrſter, macht es denn auch nicht beſſer — Matthes. Nun mit dem kann es ſich legen. Wenn der junge Foͤrſter Mamſell Kordel nicht nimmt: ſo kann es ihm noch wunderlich gehen. Der Amtmann hat einen langen Arm in der Stadt, und der hats ihm ge- ſchworen. Brichts da — ſo hat Er auch einen freien Ruͤcken. Gerichtsſchr. Der Herr Amtmann — — die Kerls hoͤren uns doch nicht — Matthes. Bewahre, die ſind in ihrem Prozeß — — Gerichtsſchr. Der Herr Amtmann laſſen mich nicht im Stich, da hats gute Wege! Nun — Sie wiſſen auch ſchon, warum. — Jezt bin ich ihm darin ſehr noͤthig. Matthes. Warum? Gerichtsſchr. O jezt bluͤhet mein Weizen. Der Herr Amtmann verhaͤngt denn ſo ein Schuldenweſen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0108" n="102"/> <sp who="#GERS"> <speaker>Gerichtsſchr.</speaker> <p>Und wohl noch mehr. Denn ich muß<lb/> ein Beiſpiel geben. Hintennach weiß ich ſie doch ſchon<lb/> wieder zu — —</p> </sp><lb/> <sp who="#MAT"> <speaker>Matthes.</speaker> <p>Nun ſo laß ichs gelten.</p> </sp><lb/> <sp who="#GERS"> <speaker>Gerichtsſchr.</speaker> <p>An allem dem Unheil, iſt der Herr<lb/> Pfarrer aus Eurem Ort ſchuld. Der macht die Leute<lb/> ſo uͤberverſtaͤndig. Der Herr Oberfoͤrſter, macht es denn<lb/> auch nicht beſſer —</p> </sp><lb/> <sp who="#MAT"> <speaker>Matthes.</speaker> <p>Nun mit dem kann es ſich legen. Wenn<lb/> der junge Foͤrſter Mamſell Kordel nicht nimmt: ſo kann<lb/> es ihm noch wunderlich gehen. Der Amtmann hat<lb/> einen langen Arm in der Stadt, und der hats ihm ge-<lb/> ſchworen. Brichts da — ſo hat Er auch einen freien<lb/> Ruͤcken.</p> </sp><lb/> <sp who="#GERS"> <speaker>Gerichtsſchr.</speaker> <p>Der Herr Amtmann — — die Kerls<lb/> hoͤren uns doch nicht —</p> </sp><lb/> <sp who="#MAT"> <speaker>Matthes.</speaker> <p>Bewahre, die ſind in ihrem Prozeß — —</p> </sp><lb/> <sp who="#GERS"> <speaker>Gerichtsſchr.</speaker> <p>Der Herr Amtmann laſſen mich nicht<lb/> im Stich, da hats gute Wege! Nun — Sie wiſſen<lb/> auch ſchon, <hi rendition="#g">warum</hi>. — Jezt bin ich ihm darin ſehr<lb/> noͤthig.</p> </sp><lb/> <sp who="#MAT"> <speaker>Matthes.</speaker> <p>Warum?</p> </sp><lb/> <sp who="#GERS"> <speaker>Gerichtsſchr.</speaker> <p>O jezt bluͤhet mein Weizen. Der<lb/> Herr Amtmann verhaͤngt denn ſo ein Schuldenweſen<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [102/0108]
Gerichtsſchr. Und wohl noch mehr. Denn ich muß
ein Beiſpiel geben. Hintennach weiß ich ſie doch ſchon
wieder zu — —
Matthes. Nun ſo laß ichs gelten.
Gerichtsſchr. An allem dem Unheil, iſt der Herr
Pfarrer aus Eurem Ort ſchuld. Der macht die Leute
ſo uͤberverſtaͤndig. Der Herr Oberfoͤrſter, macht es denn
auch nicht beſſer —
Matthes. Nun mit dem kann es ſich legen. Wenn
der junge Foͤrſter Mamſell Kordel nicht nimmt: ſo kann
es ihm noch wunderlich gehen. Der Amtmann hat
einen langen Arm in der Stadt, und der hats ihm ge-
ſchworen. Brichts da — ſo hat Er auch einen freien
Ruͤcken.
Gerichtsſchr. Der Herr Amtmann — — die Kerls
hoͤren uns doch nicht —
Matthes. Bewahre, die ſind in ihrem Prozeß — —
Gerichtsſchr. Der Herr Amtmann laſſen mich nicht
im Stich, da hats gute Wege! Nun — Sie wiſſen
auch ſchon, warum. — Jezt bin ich ihm darin ſehr
noͤthig.
Matthes. Warum?
Gerichtsſchr. O jezt bluͤhet mein Weizen. Der
Herr Amtmann verhaͤngt denn ſo ein Schuldenweſen
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