Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite
Pastor. Richtig.
Obfstr. Ueber den Blizjungen! Nun das ist noch
der gescheuteste Streich, den er in seinem Leben gemacht
hat. -- Dafür hat er Kredit bei mir.
Pastor. Anton ist gut.
Obfstr. Aber wild -- wild wie der Teufel. Zwei
runde Jahre muß es mit der Heirath doch noch anste-
hen, wenn es gut gehen soll.
Pastor. Dazu rathe ich nicht, denn -- -- --
Achter Auftritt.
Vorige. Oberförsterin.
Oberförsterin. Was giebts? doch kein Schaden,
kein Unglück? Dienerinn von Ihnen -- Eben habe ich
hingeschickt, habe mir die Ehre ausbitten lassen, auf
dies -- -- --
Obfstr. Bestellt und angenommen.
Obfstn. Danke vielmals. Nun was soll ich -- warum
bin ich gerufen?
Obfstr. Du kannst Dir was zu Gute thun: Du bist
gerufen, um Rath zu geben -- das ist Dir denn doch
lange nicht begegnet.
Obfstn. (schlägt die Hände faltend zusammen.) Nun
warlich, dann muß guter Rath theuer sein!
Paſtor. Richtig.
Obfſtr. Ueber den Blizjungen! Nun das iſt noch
der geſcheuteſte Streich, den er in ſeinem Leben gemacht
hat. — Dafuͤr hat er Kredit bei mir.
Paſtor. Anton iſt gut.
Obfſtr. Aber wild — wild wie der Teufel. Zwei
runde Jahre muß es mit der Heirath doch noch anſte-
hen, wenn es gut gehen ſoll.
Paſtor. Dazu rathe ich nicht, denn — — —
Achter Auftritt.
Vorige. Oberfoͤrſterin.
Oberfoͤrſterin. Was giebts? doch kein Schaden,
kein Ungluͤck? Dienerinn von Ihnen — Eben habe ich
hingeſchickt, habe mir die Ehre ausbitten laſſen, auf
dieſ — — —
Obfſtr. Beſtellt und angenommen.
Obfſtn. Danke vielmals. Nun was ſoll ich — warum
bin ich gerufen?
Obfſtr. Du kannſt Dir was zu Gute thun: Du biſt
gerufen, um Rath zu geben — das iſt Dir denn doch
lange nicht begegnet.
Obfſtn. (ſchlaͤgt die Haͤnde faltend zuſammen.) Nun
warlich, dann muß guter Rath theuer ſein!
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0082" n="76"/>
          <sp who="#PAS">
            <speaker>Pa&#x017F;tor.</speaker>
            <p>Richtig.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#OBE">
            <speaker>Obf&#x017F;tr.</speaker>
            <p>Ueber den Blizjungen! Nun das i&#x017F;t noch<lb/>
der ge&#x017F;cheute&#x017F;te Streich, den er in &#x017F;einem Leben gemacht<lb/>
hat. &#x2014; Dafu&#x0364;r hat er Kredit bei mir.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#PAS">
            <speaker>Pa&#x017F;tor.</speaker>
            <p>Anton i&#x017F;t gut.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#OBE">
            <speaker>Obf&#x017F;tr.</speaker>
            <p>Aber wild &#x2014; wild wie der Teufel. Zwei<lb/>
runde Jahre muß es mit der Heirath doch noch an&#x017F;te-<lb/>
hen, wenn es gut gehen &#x017F;oll.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#PAS">
            <speaker>Pa&#x017F;tor.</speaker>
            <p>Dazu rathe ich nicht, denn &#x2014; &#x2014; &#x2014;</p>
          </sp>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#g">Achter Auftritt.</hi> </head><lb/>
          <stage>Vorige. Oberfo&#x0364;r&#x017F;terin.</stage><lb/>
          <sp who="#OBEI">
            <speaker>Oberfo&#x0364;r&#x017F;terin.</speaker>
            <p>Was giebts? doch kein Schaden,<lb/>
kein Unglu&#x0364;ck? Dienerinn von Ihnen &#x2014; Eben habe ich<lb/>
hinge&#x017F;chickt, habe mir die Ehre ausbitten la&#x017F;&#x017F;en, auf<lb/>
die&#x017F; &#x2014; &#x2014; &#x2014;</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#OBE">
            <speaker>Obf&#x017F;tr.</speaker>
            <p>Be&#x017F;tellt und angenommen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#OBEI">
            <speaker>Obf&#x017F;tn.</speaker>
            <p>Danke vielmals. Nun was &#x017F;oll ich &#x2014; warum<lb/>
bin ich gerufen?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#OBE">
            <speaker>Obf&#x017F;tr.</speaker>
            <p>Du kann&#x017F;t Dir was zu Gute thun: Du bi&#x017F;t<lb/>
gerufen, um Rath zu geben &#x2014; das i&#x017F;t Dir denn doch<lb/>
lange nicht begegnet.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#OBEI">
            <speaker>Obf&#x017F;tn.</speaker>
            <stage>(&#x017F;chla&#x0364;gt die Ha&#x0364;nde faltend zu&#x017F;ammen.)</stage>
            <p>Nun<lb/>
warlich, dann muß guter Rath theuer &#x017F;ein!</p>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[76/0082] Paſtor. Richtig. Obfſtr. Ueber den Blizjungen! Nun das iſt noch der geſcheuteſte Streich, den er in ſeinem Leben gemacht hat. — Dafuͤr hat er Kredit bei mir. Paſtor. Anton iſt gut. Obfſtr. Aber wild — wild wie der Teufel. Zwei runde Jahre muß es mit der Heirath doch noch anſte- hen, wenn es gut gehen ſoll. Paſtor. Dazu rathe ich nicht, denn — — — Achter Auftritt. Vorige. Oberfoͤrſterin. Oberfoͤrſterin. Was giebts? doch kein Schaden, kein Ungluͤck? Dienerinn von Ihnen — Eben habe ich hingeſchickt, habe mir die Ehre ausbitten laſſen, auf dieſ — — — Obfſtr. Beſtellt und angenommen. Obfſtn. Danke vielmals. Nun was ſoll ich — warum bin ich gerufen? Obfſtr. Du kannſt Dir was zu Gute thun: Du biſt gerufen, um Rath zu geben — das iſt Dir denn doch lange nicht begegnet. Obfſtn. (ſchlaͤgt die Haͤnde faltend zuſammen.) Nun warlich, dann muß guter Rath theuer ſein!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785/82
Zitationshilfe: Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785/82>, abgerufen am 04.12.2024.