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Immermann, Karl: Der Carneval und die Somnambüle. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 5. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 139–273. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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stige und körperliche Bezug werde nur durch die magnetische Berührung, werde nur zwischen dem Magnetiseur und der Magnetisirten hervorgebracht. Hier entdeckt sich nun etwas Andres. Ein Dritter, ein Fremder tritt in den Zauberkreis, der innigste Rapport scheint ihn an diesen Kreis, an die Person, welche in dem Mittelpunkte des Kreises sich befindet, zu knüpfen. Von seiner Hand berührt, wird das Wasser wohlthätig. Was verwundern wir uns über ein Wunder mehr, mitten in einem Gebiete, welches uns, so wie wir es betreten, mit Wundern überschüttet? Haben wir die Gränze dieses Königreiches der Nacht schon ausgemessen? Ich kann nicht verlangen, mein Herr, daß Sie einer Fremden Ihre Zeit opfern sollen, aber meinen Glauben muß ich aussprechen, daß Ihre Nähe wahrscheinlich überaus vortheilhaft wirken würde. Können Sie nicht einige Tage hier verweilen?

Ich wußte nicht, was ich antworten sollte. Uebermorgen war der Tag, zu welchem mich mein Gönner nach Frankfurt beschieden hatte. Ich sagte dem Arzt den morgenden Tag zu. Das ist freilich nicht viel, versetzte er. Ich bat ihn, mich während eines Paroxysmus zu seiner Kranken gelangen zu lassen. Er entdeckte mir, daß sie am folgenden Tage Vormittags eilf Uhr einschlafen werde, so habe sie es vorhergesagt, und mir solle werden, was ich erbeten habe.

stige und körperliche Bezug werde nur durch die magnetische Berührung, werde nur zwischen dem Magnetiseur und der Magnetisirten hervorgebracht. Hier entdeckt sich nun etwas Andres. Ein Dritter, ein Fremder tritt in den Zauberkreis, der innigste Rapport scheint ihn an diesen Kreis, an die Person, welche in dem Mittelpunkte des Kreises sich befindet, zu knüpfen. Von seiner Hand berührt, wird das Wasser wohlthätig. Was verwundern wir uns über ein Wunder mehr, mitten in einem Gebiete, welches uns, so wie wir es betreten, mit Wundern überschüttet? Haben wir die Gränze dieses Königreiches der Nacht schon ausgemessen? Ich kann nicht verlangen, mein Herr, daß Sie einer Fremden Ihre Zeit opfern sollen, aber meinen Glauben muß ich aussprechen, daß Ihre Nähe wahrscheinlich überaus vortheilhaft wirken würde. Können Sie nicht einige Tage hier verweilen?

Ich wußte nicht, was ich antworten sollte. Uebermorgen war der Tag, zu welchem mich mein Gönner nach Frankfurt beschieden hatte. Ich sagte dem Arzt den morgenden Tag zu. Das ist freilich nicht viel, versetzte er. Ich bat ihn, mich während eines Paroxysmus zu seiner Kranken gelangen zu lassen. Er entdeckte mir, daß sie am folgenden Tage Vormittags eilf Uhr einschlafen werde, so habe sie es vorhergesagt, und mir solle werden, was ich erbeten habe.

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[0029] stige und körperliche Bezug werde nur durch die magnetische Berührung, werde nur zwischen dem Magnetiseur und der Magnetisirten hervorgebracht. Hier entdeckt sich nun etwas Andres. Ein Dritter, ein Fremder tritt in den Zauberkreis, der innigste Rapport scheint ihn an diesen Kreis, an die Person, welche in dem Mittelpunkte des Kreises sich befindet, zu knüpfen. Von seiner Hand berührt, wird das Wasser wohlthätig. Was verwundern wir uns über ein Wunder mehr, mitten in einem Gebiete, welches uns, so wie wir es betreten, mit Wundern überschüttet? Haben wir die Gränze dieses Königreiches der Nacht schon ausgemessen? Ich kann nicht verlangen, mein Herr, daß Sie einer Fremden Ihre Zeit opfern sollen, aber meinen Glauben muß ich aussprechen, daß Ihre Nähe wahrscheinlich überaus vortheilhaft wirken würde. Können Sie nicht einige Tage hier verweilen? Ich wußte nicht, was ich antworten sollte. Uebermorgen war der Tag, zu welchem mich mein Gönner nach Frankfurt beschieden hatte. Ich sagte dem Arzt den morgenden Tag zu. Das ist freilich nicht viel, versetzte er. Ich bat ihn, mich während eines Paroxysmus zu seiner Kranken gelangen zu lassen. Er entdeckte mir, daß sie am folgenden Tage Vormittags eilf Uhr einschlafen werde, so habe sie es vorhergesagt, und mir solle werden, was ich erbeten habe.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T12:19:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T12:19:09Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Der Carneval und die Somnambüle. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 5. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 139–273. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_carneval_1910/29>, abgerufen am 24.11.2024.