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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 1. Düsseldorf, 1838.

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in das kühle Waldesdunkel, in den feuchten Dunst
bemooster Felsen, in den begeisteten Schaum sprin-
gender Quellen zu tauchen, danach lechzte er; danach
schmachtete er aus der brütenden Wärme der Korn-
felder.

Der Anblick des Diaconus hatte ihm wohl und
wehe gemacht; ihre erste Bekanntschaft war durch
die unerschrockene Gymnastik des Geistes, in wel-
cher die Jugend ihre ersten überschwellenden Kräfte
zu tummeln liebt, bezeichnet gewesen. Jener, älter,
und wie erwähnt worden, schon Führer eines jun-
gen vornehmen Schweden, hatte sich dennoch als
ein immer fertiger Disputant und Opponent zu
den Studenten gehalten, und manche Stunde der
Mitternacht war dem Jäger mit ihm in eifrigem
Kämpfen und Ringen vergangen. -- Ja, rief er,
indem er immer fürbaß den Hügeln zuschritt, du,
mein deutsches Vaterland, bleibst doch der ewig
geweihte Heerd, die Geburtsstätte des heiligen Feu-
ers! Ueberall, auf jedem Fleckchen in dir wird dem
Dienste des Unsichtbaren geopfert, und der Deut-
sche ist ein Abraham, der dem Herrn den Altar
baut allerwege, wo er auch nur die Nacht über geras-
tet hat. -- Er gedachte der Reden seines Bekannten

in das kühle Waldesdunkel, in den feuchten Dunſt
bemooſter Felſen, in den begeiſteten Schaum ſprin-
gender Quellen zu tauchen, danach lechzte er; danach
ſchmachtete er aus der brütenden Wärme der Korn-
felder.

Der Anblick des Diaconus hatte ihm wohl und
wehe gemacht; ihre erſte Bekanntſchaft war durch
die unerſchrockene Gymnaſtik des Geiſtes, in wel-
cher die Jugend ihre erſten überſchwellenden Kräfte
zu tummeln liebt, bezeichnet geweſen. Jener, älter,
und wie erwähnt worden, ſchon Führer eines jun-
gen vornehmen Schweden, hatte ſich dennoch als
ein immer fertiger Disputant und Opponent zu
den Studenten gehalten, und manche Stunde der
Mitternacht war dem Jäger mit ihm in eifrigem
Kämpfen und Ringen vergangen. — Ja, rief er,
indem er immer fürbaß den Hügeln zuſchritt, du,
mein deutſches Vaterland, bleibſt doch der ewig
geweihte Heerd, die Geburtsſtätte des heiligen Feu-
ers! Ueberall, auf jedem Fleckchen in dir wird dem
Dienſte des Unſichtbaren geopfert, und der Deut-
ſche iſt ein Abraham, der dem Herrn den Altar
baut allerwege, wo er auch nur die Nacht über geraſ-
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[410/0418] in das kühle Waldesdunkel, in den feuchten Dunſt bemooſter Felſen, in den begeiſteten Schaum ſprin- gender Quellen zu tauchen, danach lechzte er; danach ſchmachtete er aus der brütenden Wärme der Korn- felder. Der Anblick des Diaconus hatte ihm wohl und wehe gemacht; ihre erſte Bekanntſchaft war durch die unerſchrockene Gymnaſtik des Geiſtes, in wel- cher die Jugend ihre erſten überſchwellenden Kräfte zu tummeln liebt, bezeichnet geweſen. Jener, älter, und wie erwähnt worden, ſchon Führer eines jun- gen vornehmen Schweden, hatte ſich dennoch als ein immer fertiger Disputant und Opponent zu den Studenten gehalten, und manche Stunde der Mitternacht war dem Jäger mit ihm in eifrigem Kämpfen und Ringen vergangen. — Ja, rief er, indem er immer fürbaß den Hügeln zuſchritt, du, mein deutſches Vaterland, bleibſt doch der ewig geweihte Heerd, die Geburtsſtätte des heiligen Feu- ers! Ueberall, auf jedem Fleckchen in dir wird dem Dienſte des Unſichtbaren geopfert, und der Deut- ſche iſt ein Abraham, der dem Herrn den Altar baut allerwege, wo er auch nur die Nacht über geraſ- tet hat. — Er gedachte der Reden ſeines Bekannten

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 1. Düsseldorf, 1838, S. 410. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen01_1838/418>, abgerufen am 22.11.2024.