einem Dorfe, wo jene furchtbare Sprachlehre ein- geführt sei, sondern etwa weit hinten im Ge- birge, wohin diese Geißel Gottes noch nicht Zugang gefunden habe. Darauf antwortet mir nun der würdige Mann mit dem rückgehenden Boten, daß ich, wenn er bei einer persönlichen Zusammenkunft sich von der Wahrheit meiner Behauptungen über- zeuge, sogleich nach Hackelpfiffelsberg heimkehren könne, indem mein Nachfahr im Amte mit vorbe- rührter Sprachlehre auszukommen gleichfalls unver- mögend, vor Kurzem habe abgesetzt werden müssen, weil er aus Kummer und Unruhe, zwar nicht wie ich in Einbildungen, jedoch in Trunk und unduld- bare Ausschweifungen versunken sei. Unvonnöthen sei es aber, mich vor der Sprachlehre selbst noch zu fürchten, da sie neuerdings bei einer abermaligen Umgestaltung des Schulplanes auch schon wieder abgeschafft worden sei. So bin ich denn also hier, mein gütiger Gönner und Schirmherr, Ihnen für alle mir erwiesene Großmuth den empfundensten Dank zu sagen, Sie um die von mir erwähnte letzte Gabe anzusprechen, und mich Ihnen hierauf, jedoch hoffentlich nicht für ewig, gehorsamst zu empfehlen.
einem Dorfe, wo jene furchtbare Sprachlehre ein- geführt ſei, ſondern etwa weit hinten im Ge- birge, wohin dieſe Geißel Gottes noch nicht Zugang gefunden habe. Darauf antwortet mir nun der würdige Mann mit dem rückgehenden Boten, daß ich, wenn er bei einer perſönlichen Zuſammenkunft ſich von der Wahrheit meiner Behauptungen über- zeuge, ſogleich nach Hackelpfiffelsberg heimkehren könne, indem mein Nachfahr im Amte mit vorbe- rührter Sprachlehre auszukommen gleichfalls unver- mögend, vor Kurzem habe abgeſetzt werden müſſen, weil er aus Kummer und Unruhe, zwar nicht wie ich in Einbildungen, jedoch in Trunk und unduld- bare Ausſchweifungen verſunken ſei. Unvonnöthen ſei es aber, mich vor der Sprachlehre ſelbſt noch zu fürchten, da ſie neuerdings bei einer abermaligen Umgeſtaltung des Schulplanes auch ſchon wieder abgeſchafft worden ſei. So bin ich denn alſo hier, mein gütiger Gönner und Schirmherr, Ihnen für alle mir erwieſene Großmuth den empfundenſten Dank zu ſagen, Sie um die von mir erwähnte letzte Gabe anzuſprechen, und mich Ihnen hierauf, jedoch hoffentlich nicht für ewig, gehorſamſt zu empfehlen.
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einem Dorfe, wo jene furchtbare Sprachlehre ein-
geführt ſei, ſondern etwa weit hinten im Ge-
birge, wohin dieſe Geißel Gottes noch nicht Zugang
gefunden habe. Darauf antwortet mir nun der
würdige Mann mit dem rückgehenden Boten, daß
ich, wenn er bei einer perſönlichen Zuſammenkunft
ſich von der Wahrheit meiner Behauptungen über-
zeuge, ſogleich nach Hackelpfiffelsberg heimkehren
könne, indem mein Nachfahr im Amte mit vorbe-
rührter Sprachlehre auszukommen gleichfalls unver-
mögend, vor Kurzem habe abgeſetzt werden müſſen,
weil er aus Kummer und Unruhe, zwar nicht wie
ich in Einbildungen, jedoch in Trunk und unduld-
bare Ausſchweifungen verſunken ſei. Unvonnöthen
ſei es aber, mich vor der Sprachlehre ſelbſt noch
zu fürchten, da ſie neuerdings bei einer abermaligen
Umgeſtaltung des Schulplanes auch ſchon wieder
abgeſchafft worden ſei. So bin ich denn alſo hier,
mein gütiger Gönner und Schirmherr, Ihnen für
alle mir erwieſene Großmuth den empfundenſten
Dank zu ſagen, Sie um die von mir erwähnte
letzte Gabe anzuſprechen, und mich Ihnen hierauf,
jedoch hoffentlich nicht für ewig, gehorſamſt zu
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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen02_1839/240>, abgerufen am 22.12.2024.
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