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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839.

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Tauber oder im Kocher damals Leichname aufge-
funden, die alten Weiber seien auch nicht in ihrer
Heimath gesehen und alle Nachforschungen vergeblich
gewesen, so daß es ihnen Allen gedäucht, die Erde
müsse sie verschluckt haben. Ich fragte, ob an diesen
beiden alten Weibern irgend etwas merkwürdig
gewesen sei? worauf mir der Kellermeister ver-
neinend antwortete und hinzufügte, es seien eben
nur zwei gewöhnliche alte Weiber gewesen.

Nichtsdestoweniger war das Ereigniß in diesem
Kreise von solcher Schwere und Bedeutung, daß
sich ein Gehülfe und ein Aufseher, welche während
unserer Unterredung die Kellerei betraten, sobald
sie den Gegenstand, worüber wir sprachen, vernah-
men, auch in ihrer Weise darüber äußerten. Ich
hörte also noch zweimal die Geschichte von den
zwei weggelaufenen alten Weibern mit verschiedenen
Nebenumständen, die der Gehülfe und der Aufseher
wußten. So erzählte der Aufseher, das Zischeln
und Plaudern der Mutter Ursel und Mutter Beth'
habe sich um lauter Rockenstubengeschichten gedreht,
in denen sie unerschöpflich gewesen seien.

In der Zerstreuung schlug ich ein Buch auf,
welches auf dem Tische lag und fand die berühmte

Tauber oder im Kocher damals Leichname aufge-
funden, die alten Weiber ſeien auch nicht in ihrer
Heimath geſehen und alle Nachforſchungen vergeblich
geweſen, ſo daß es ihnen Allen gedäucht, die Erde
müſſe ſie verſchluckt haben. Ich fragte, ob an dieſen
beiden alten Weibern irgend etwas merkwürdig
geweſen ſei? worauf mir der Kellermeiſter ver-
neinend antwortete und hinzufügte, es ſeien eben
nur zwei gewöhnliche alte Weiber geweſen.

Nichtsdeſtoweniger war das Ereigniß in dieſem
Kreiſe von ſolcher Schwere und Bedeutung, daß
ſich ein Gehülfe und ein Aufſeher, welche während
unſerer Unterredung die Kellerei betraten, ſobald
ſie den Gegenſtand, worüber wir ſprachen, vernah-
men, auch in ihrer Weiſe darüber äußerten. Ich
hörte alſo noch zweimal die Geſchichte von den
zwei weggelaufenen alten Weibern mit verſchiedenen
Nebenumſtänden, die der Gehülfe und der Aufſeher
wußten. So erzählte der Aufſeher, das Ziſcheln
und Plaudern der Mutter Urſel und Mutter Beth’
habe ſich um lauter Rockenſtubengeſchichten gedreht,
in denen ſie unerſchöpflich geweſen ſeien.

In der Zerſtreuung ſchlug ich ein Buch auf,
welches auf dem Tiſche lag und fand die berühmte

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[237/0255] Tauber oder im Kocher damals Leichname aufge- funden, die alten Weiber ſeien auch nicht in ihrer Heimath geſehen und alle Nachforſchungen vergeblich geweſen, ſo daß es ihnen Allen gedäucht, die Erde müſſe ſie verſchluckt haben. Ich fragte, ob an dieſen beiden alten Weibern irgend etwas merkwürdig geweſen ſei? worauf mir der Kellermeiſter ver- neinend antwortete und hinzufügte, es ſeien eben nur zwei gewöhnliche alte Weiber geweſen. Nichtsdeſtoweniger war das Ereigniß in dieſem Kreiſe von ſolcher Schwere und Bedeutung, daß ſich ein Gehülfe und ein Aufſeher, welche während unſerer Unterredung die Kellerei betraten, ſobald ſie den Gegenſtand, worüber wir ſprachen, vernah- men, auch in ihrer Weiſe darüber äußerten. Ich hörte alſo noch zweimal die Geſchichte von den zwei weggelaufenen alten Weibern mit verſchiedenen Nebenumſtänden, die der Gehülfe und der Aufſeher wußten. So erzählte der Aufſeher, das Ziſcheln und Plaudern der Mutter Urſel und Mutter Beth’ habe ſich um lauter Rockenſtubengeſchichten gedreht, in denen ſie unerſchöpflich geweſen ſeien. In der Zerſtreuung ſchlug ich ein Buch auf, welches auf dem Tiſche lag und fand die berühmte

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen02_1839/255>, abgerufen am 23.12.2024.