ansichtig wurde, und rief: Das ist ja der Dürr! das ist ja der Dürr! das ist ja der magische Schnei- der! O Himmel, muß ich dich wieder in diesem Zustande sehen, Dürr? -- Schauen Sie, sagte er zu mir, dieses ist die einzige Schwäche des außer- ordentlichen Menschen; er besäuft sich einen um den andern Tag, woran aber freilich sein reizbares Nervensystem Schuld ist. In dieser Verfassung kann er nun von allen seinen schönen magischen Gaben keinen Gebrauch machen, und so geht die Hälfte seines Lebens für die höhere Welt verloren. O Dürr! Dürr! Dürr! -- Aber, was kann's helfen? Nehmt ihn säuberlich herunter und legt ihn auf Stroh, daß er ausschlafe.
Der magische Schneider, den ich so unwissend aus dem Straßengraben in das Hauptquartier des Geisterreiches befördert hatte, wurde in einen Stall gethan, ich aber zog nunmehr bei den Thaumatur- gen ein. Bald nachher setzten wir uns ohne vor- gängiges Wunder zu Tisch.
anſichtig wurde, und rief: Das iſt ja der Dürr! das iſt ja der Dürr! das iſt ja der magiſche Schnei- der! O Himmel, muß ich dich wieder in dieſem Zuſtande ſehen, Dürr? — Schauen Sie, ſagte er zu mir, dieſes iſt die einzige Schwäche des außer- ordentlichen Menſchen; er beſäuft ſich einen um den andern Tag, woran aber freilich ſein reizbares Nervenſyſtem Schuld iſt. In dieſer Verfaſſung kann er nun von allen ſeinen ſchönen magiſchen Gaben keinen Gebrauch machen, und ſo geht die Hälfte ſeines Lebens für die höhere Welt verloren. O Dürr! Dürr! Dürr! — Aber, was kann’s helfen? Nehmt ihn ſäuberlich herunter und legt ihn auf Stroh, daß er ausſchlafe.
Der magiſche Schneider, den ich ſo unwiſſend aus dem Straßengraben in das Hauptquartier des Geiſterreiches befördert hatte, wurde in einen Stall gethan, ich aber zog nunmehr bei den Thaumatur- gen ein. Bald nachher ſetzten wir uns ohne vor- gängiges Wunder zu Tiſch.
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anſichtig wurde, und rief: Das iſt ja der Dürr!
das iſt ja der Dürr! das iſt ja der magiſche Schnei-
der! O Himmel, muß ich dich wieder in dieſem
Zuſtande ſehen, Dürr? — Schauen Sie, ſagte er
zu mir, dieſes iſt die einzige Schwäche des außer-
ordentlichen Menſchen; er beſäuft ſich einen um den
andern Tag, woran aber freilich ſein reizbares
Nervenſyſtem Schuld iſt. In dieſer Verfaſſung
kann er nun von allen ſeinen ſchönen magiſchen
Gaben keinen Gebrauch machen, und ſo geht die
Hälfte ſeines Lebens für die höhere Welt verloren.
O Dürr! Dürr! Dürr! — Aber, was kann’s
helfen? Nehmt ihn ſäuberlich herunter und legt ihn
auf Stroh, daß er ausſchlafe.
Der magiſche Schneider, den ich ſo unwiſſend
aus dem Straßengraben in das Hauptquartier des
Geiſterreiches befördert hatte, wurde in einen Stall
gethan, ich aber zog nunmehr bei den Thaumatur-
gen ein. Bald nachher ſetzten wir uns ohne vor-
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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen02_1839/271>, abgerufen am 23.12.2024.
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