IV. Der Gergesener -- die innere Sprache -- das Examen rigorosum.
An dieser ersten Mittagstafel nahm außer den Hausgenossen ein Mensch mit wilden Blicken Theil, von dem ich schon gehört hatte, daß er seines Zei- chens ein Besessener sei und hin und wieder grunze. Dieses war natürlich, denn es saß in ihm der Teufel Einer, welche einstmals in die Gergesener Säue gefahren waren. Auf dem kurzen Wege, welchen er in einer solchen Behausung bis zum Teiche machte, wohinein sich die Heerde damals stürzte, hatte er das schweinische Leben so lieb ge- wonnen, daß er noch immer von Zeit zu Zeit jene Töne hören ließ. Ueberdieß verlangte er mitunter nach Schweinefutter, insbesondere nach Gerstenschrot. Wir geben's ihm aber nicht, er muß Hausmanns- kost essen, wobei er oft jämmerlich brüllt und zuckt, sagte Kernbeißer. -- Ich habe von ihm die wunder-
IV. Der Gergeſener — die innere Sprache — das Examen rigoroſum.
An dieſer erſten Mittagstafel nahm außer den Hausgenoſſen ein Menſch mit wilden Blicken Theil, von dem ich ſchon gehört hatte, daß er ſeines Zei- chens ein Beſeſſener ſei und hin und wieder grunze. Dieſes war natürlich, denn es ſaß in ihm der Teufel Einer, welche einſtmals in die Gergeſener Säue gefahren waren. Auf dem kurzen Wege, welchen er in einer ſolchen Behauſung bis zum Teiche machte, wohinein ſich die Heerde damals ſtürzte, hatte er das ſchweiniſche Leben ſo lieb ge- wonnen, daß er noch immer von Zeit zu Zeit jene Töne hören ließ. Ueberdieß verlangte er mitunter nach Schweinefutter, insbeſondere nach Gerſtenſchrot. Wir geben’s ihm aber nicht, er muß Hausmanns- koſt eſſen, wobei er oft jämmerlich brüllt und zuckt, ſagte Kernbeißer. — Ich habe von ihm die wunder-
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IV.
Der Gergeſener — die innere Sprache —
das Examen rigoroſum.
An dieſer erſten Mittagstafel nahm außer den
Hausgenoſſen ein Menſch mit wilden Blicken Theil,
von dem ich ſchon gehört hatte, daß er ſeines Zei-
chens ein Beſeſſener ſei und hin und wieder grunze.
Dieſes war natürlich, denn es ſaß in ihm der
Teufel Einer, welche einſtmals in die Gergeſener
Säue gefahren waren. Auf dem kurzen Wege,
welchen er in einer ſolchen Behauſung bis zum
Teiche machte, wohinein ſich die Heerde damals
ſtürzte, hatte er das ſchweiniſche Leben ſo lieb ge-
wonnen, daß er noch immer von Zeit zu Zeit jene
Töne hören ließ. Ueberdieß verlangte er mitunter
nach Schweinefutter, insbeſondere nach Gerſtenſchrot.
Wir geben’s ihm aber nicht, er muß Hausmanns-
koſt eſſen, wobei er oft jämmerlich brüllt und zuckt,
ſagte Kernbeißer. — Ich habe von ihm die wunder-
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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen02_1839/272>, abgerufen am 23.12.2024.
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