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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839.

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Verständnisses hervorbrachten, welches zwischen dem
Spaßmacher und seinen Zuhörern herrschte.

Während man so dort einander durchaus be-
griff, dauerten in einer andern Ecke des Hofes
die Mißverständnisse fort. Der vornehme Herr
hatte sich nämlich mit dem alten Hauptmann in
ein Gespräch eingelassen, welches eine patriotische
Färbung erhielt. Der Alte war sehr gesprächig
über die Affairen, denen er auf der vaterländischen
Seite beigewohnt, und erging sich mit Behagen in
diesen Kriegesgeschichten. Jener Cavalier war
vor Zeiten dem Hauptquartiere attachirt gewesen,
und konnte also so ziemlich folgen. Im Verlaufe
dieser Unterredungen rief er plötzlich mit einem
feucht verklärten Blicke: Diese große Zeit, die der
Herr segnete! Was für herrliche Früchte hat sie
aber auch gebracht! -- Er faltete die Hände dabei.

Das Gesicht des alten Hauptmanns wurde so
trocken, wie ein Sandfeld, welches seit sechs Wo-
chen keinen Regen gesehen, und er versetzte:
Früchte? Ei!

Ein Vaterland! rief der Hofmann mit Pathos.

Der alte Hauptmann hatte etwas zu viel
Wein getrunken. Er schüttelte sich, als ob er,

Verſtändniſſes hervorbrachten, welches zwiſchen dem
Spaßmacher und ſeinen Zuhörern herrſchte.

Während man ſo dort einander durchaus be-
griff, dauerten in einer andern Ecke des Hofes
die Mißverſtändniſſe fort. Der vornehme Herr
hatte ſich nämlich mit dem alten Hauptmann in
ein Geſpräch eingelaſſen, welches eine patriotiſche
Färbung erhielt. Der Alte war ſehr geſprächig
über die Affairen, denen er auf der vaterländiſchen
Seite beigewohnt, und erging ſich mit Behagen in
dieſen Kriegesgeſchichten. Jener Cavalier war
vor Zeiten dem Hauptquartiere attachirt geweſen,
und konnte alſo ſo ziemlich folgen. Im Verlaufe
dieſer Unterredungen rief er plötzlich mit einem
feucht verklärten Blicke: Dieſe große Zeit, die der
Herr ſegnete! Was für herrliche Früchte hat ſie
aber auch gebracht! — Er faltete die Hände dabei.

Das Geſicht des alten Hauptmanns wurde ſo
trocken, wie ein Sandfeld, welches ſeit ſechs Wo-
chen keinen Regen geſehen, und er verſetzte:
Früchte? Ei!

Ein Vaterland! rief der Hofmann mit Pathos.

Der alte Hauptmann hatte etwas zu viel
Wein getrunken. Er ſchüttelte ſich, als ob er,

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[106/0120] Verſtändniſſes hervorbrachten, welches zwiſchen dem Spaßmacher und ſeinen Zuhörern herrſchte. Während man ſo dort einander durchaus be- griff, dauerten in einer andern Ecke des Hofes die Mißverſtändniſſe fort. Der vornehme Herr hatte ſich nämlich mit dem alten Hauptmann in ein Geſpräch eingelaſſen, welches eine patriotiſche Färbung erhielt. Der Alte war ſehr geſprächig über die Affairen, denen er auf der vaterländiſchen Seite beigewohnt, und erging ſich mit Behagen in dieſen Kriegesgeſchichten. Jener Cavalier war vor Zeiten dem Hauptquartiere attachirt geweſen, und konnte alſo ſo ziemlich folgen. Im Verlaufe dieſer Unterredungen rief er plötzlich mit einem feucht verklärten Blicke: Dieſe große Zeit, die der Herr ſegnete! Was für herrliche Früchte hat ſie aber auch gebracht! — Er faltete die Hände dabei. Das Geſicht des alten Hauptmanns wurde ſo trocken, wie ein Sandfeld, welches ſeit ſechs Wo- chen keinen Regen geſehen, und er verſetzte: Früchte? Ei! Ein Vaterland! rief der Hofmann mit Pathos. Der alte Hauptmann hatte etwas zu viel Wein getrunken. Er ſchüttelte ſich, als ob er,

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen03_1839/120>, abgerufen am 21.11.2024.