und meinen, sie dürfe in dem prächtigen Raume nicht bleiben. -- Bleibe immerhin und mache dir's bequem, Lisbeth, sage ich, der gnädige Herr ist gut und dir schon gewogen, ich habe ihm von wegen deiner geschrieben, werde mir nur nicht untreu um seinetwillen. -- Jetzt habe ich eigentlich vor, daß ich aus dem Zimmer gehen und nach einiger Zeit wiederkehren will, aber ich glaube, daß ich mich nicht werde halten können, sondern ich werde mich unter der Thüre umwenden und sprechen: Hör' Lisbeth, noch ein Wort. Nimm mir's nicht übel, ich hab' dich doch betrogen. Ich bin leider nicht der Förster, sondern nur der Graf so und so. Willst du die Frau Försterin daran geben und seine gnädige Frau Gräfin werden? -- Da bin ich denn begierig, was für ein Gesicht sie machen wird. Und meine Hauptfreude ist, daß ich mir denke; sie wird nach dem ersten Schreck eben gar kein verlegenes oder absonders freudiges machen, sondern sanft und liebevoll antworten: Du sollst mir so lieb seyn, wie der Förster. -- Es ist, wie gesagt, an allem dem wenig gelegen, aber es freuet Einen doch, wenn man sein Lieb in Sammet und Seide kleiden kann, und ihm Perlen um den Hals
und meinen, ſie dürfe in dem prächtigen Raume nicht bleiben. — Bleibe immerhin und mache dir’s bequem, Lisbeth, ſage ich, der gnädige Herr iſt gut und dir ſchon gewogen, ich habe ihm von wegen deiner geſchrieben, werde mir nur nicht untreu um ſeinetwillen. — Jetzt habe ich eigentlich vor, daß ich aus dem Zimmer gehen und nach einiger Zeit wiederkehren will, aber ich glaube, daß ich mich nicht werde halten können, ſondern ich werde mich unter der Thüre umwenden und ſprechen: Hör’ Lisbeth, noch ein Wort. Nimm mir’s nicht übel, ich hab’ dich doch betrogen. Ich bin leider nicht der Förſter, ſondern nur der Graf ſo und ſo. Willſt du die Frau Förſterin daran geben und ſeine gnädige Frau Gräfin werden? — Da bin ich denn begierig, was für ein Geſicht ſie machen wird. Und meine Hauptfreude iſt, daß ich mir denke; ſie wird nach dem erſten Schreck eben gar kein verlegenes oder abſonders freudiges machen, ſondern ſanft und liebevoll antworten: Du ſollſt mir ſo lieb ſeyn, wie der Förſter. — Es iſt, wie geſagt, an allem dem wenig gelegen, aber es freuet Einen doch, wenn man ſein Lieb in Sammet und Seide kleiden kann, und ihm Perlen um den Hals
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nicht bleiben. — Bleibe immerhin und mache dir’s
bequem, Lisbeth, ſage ich, der gnädige Herr iſt gut
und dir ſchon gewogen, ich habe ihm von wegen
deiner geſchrieben, werde mir nur nicht untreu um
ſeinetwillen. — Jetzt habe ich eigentlich vor, daß
ich aus dem Zimmer gehen und nach einiger Zeit
wiederkehren will, aber ich glaube, daß ich mich
nicht werde halten können, ſondern ich werde mich
unter der Thüre umwenden und ſprechen: Hör’
Lisbeth, noch ein Wort. Nimm mir’s nicht übel,
ich hab’ dich doch betrogen. Ich bin leider nicht
der Förſter, ſondern nur der Graf ſo und ſo.
Willſt du die Frau Förſterin daran geben und
ſeine gnädige Frau Gräfin werden? — Da bin
ich denn begierig, was für ein Geſicht ſie machen
wird. Und meine Hauptfreude iſt, daß ich mir
denke; ſie wird nach dem erſten Schreck eben gar
kein verlegenes oder abſonders freudiges machen,
ſondern ſanft und liebevoll antworten: Du ſollſt
mir ſo lieb ſeyn, wie der Förſter. — Es iſt, wie
geſagt, an allem dem wenig gelegen, aber es freuet
Einen doch, wenn man ſein Lieb in Sammet und
Seide kleiden kann, und ihm Perlen um den Hals
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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen03_1839/153>, abgerufen am 21.11.2024.
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