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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839.

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Und die Fesseln fielen ab von mir, ich erwachte,
und mein erster Blick traf in dein treues weinen-
des Auge, rief die schöne Emma. Ich dankte
Gott, auf dessen Namen ich mich jetzt wieder be-
sann, daß ich erlöset sei, und dann dankte ich ihm,
daß du es gewesen, der mich befreiet habe, und
nicht jener Dunkle.

Der junge Ritter war nachdenklich geworden.
Ich fürchte, sagte er, alle diese geheimnißvollen Wald-
wunder stehen mit Petrus in Zusammenhang. Ich
fürchte, daß ich an dem Tage, wo ich meine Liebe
gewann, meinen Freund verloren habe. Wo mag
er nur geblieben seyn?

Das Paar fuhr erschreckt auseinander, denn
sie sahen in dem Wasser zu ihren Füßen zwischen
ihren blühenden Häuptern ein eisgraues, greises
abgespiegelt. Hier ist er, sagte ein zitternder, ge-
beugter, schneeweißer Alter, der hinter ihnen stand.
Er trug den neuen, schwarzen Mantel des Schülers.

Ja, sagte der Alte mit schwacher, erloschener
Stimme; ich bin dein Freund Petrus von Stetten.
Ich stand schon lange hinter Euch und hörte Eure
Reden, und die Geschicke sind klar geworden. Es
ist noch der Peter- und Paulstag, an dem wir

Und die Feſſeln fielen ab von mir, ich erwachte,
und mein erſter Blick traf in dein treues weinen-
des Auge, rief die ſchöne Emma. Ich dankte
Gott, auf deſſen Namen ich mich jetzt wieder be-
ſann, daß ich erlöſet ſei, und dann dankte ich ihm,
daß du es geweſen, der mich befreiet habe, und
nicht jener Dunkle.

Der junge Ritter war nachdenklich geworden.
Ich fürchte, ſagte er, alle dieſe geheimnißvollen Wald-
wunder ſtehen mit Petrus in Zuſammenhang. Ich
fürchte, daß ich an dem Tage, wo ich meine Liebe
gewann, meinen Freund verloren habe. Wo mag
er nur geblieben ſeyn?

Das Paar fuhr erſchreckt auseinander, denn
ſie ſahen in dem Waſſer zu ihren Füßen zwiſchen
ihren blühenden Häuptern ein eisgraues, greiſes
abgeſpiegelt. Hier iſt er, ſagte ein zitternder, ge-
beugter, ſchneeweißer Alter, der hinter ihnen ſtand.
Er trug den neuen, ſchwarzen Mantel des Schülers.

Ja, ſagte der Alte mit ſchwacher, erloſchener
Stimme; ich bin dein Freund Petrus von Stetten.
Ich ſtand ſchon lange hinter Euch und hörte Eure
Reden, und die Geſchicke ſind klar geworden. Es
iſt noch der Peter- und Paulstag, an dem wir

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[183/0197] Und die Feſſeln fielen ab von mir, ich erwachte, und mein erſter Blick traf in dein treues weinen- des Auge, rief die ſchöne Emma. Ich dankte Gott, auf deſſen Namen ich mich jetzt wieder be- ſann, daß ich erlöſet ſei, und dann dankte ich ihm, daß du es geweſen, der mich befreiet habe, und nicht jener Dunkle. Der junge Ritter war nachdenklich geworden. Ich fürchte, ſagte er, alle dieſe geheimnißvollen Wald- wunder ſtehen mit Petrus in Zuſammenhang. Ich fürchte, daß ich an dem Tage, wo ich meine Liebe gewann, meinen Freund verloren habe. Wo mag er nur geblieben ſeyn? Das Paar fuhr erſchreckt auseinander, denn ſie ſahen in dem Waſſer zu ihren Füßen zwiſchen ihren blühenden Häuptern ein eisgraues, greiſes abgeſpiegelt. Hier iſt er, ſagte ein zitternder, ge- beugter, ſchneeweißer Alter, der hinter ihnen ſtand. Er trug den neuen, ſchwarzen Mantel des Schülers. Ja, ſagte der Alte mit ſchwacher, erloſchener Stimme; ich bin dein Freund Petrus von Stetten. Ich ſtand ſchon lange hinter Euch und hörte Eure Reden, und die Geſchicke ſind klar geworden. Es iſt noch der Peter- und Paulstag, an dem wir

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen03_1839/197>, abgerufen am 21.11.2024.