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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839.

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Karl Buttervogel folgte mit gespannter Auf-
merksamkeit allen diesen Zeichen. Seine Seelen-
kräfte waren durch die Extase des Augenblicks ge-
schärft; er verstand den Sinn seiner Herrin. --
Ich hab's! Ich hab's! rief er und drehte sich auf
den Absätzen um. Denn daß ich mich immer so
gemein gemacht habe und so niederträchtig, das
gefällt gnädigem Fräulein nicht, und ich soll's
jetzo seyn, Fürst und Hechelkram und so weiter,
wofern fernerweite gute Verköstigung ausgemacht
wird, und nach dem Schlosse soll ich gehen und
es dem gnädigen Herrn Baron ansagen, denn der
muß es doch vor allen Dingen wissen und die
Heimlichkeit und das Gepuschele unter der Hand
gefällt gnädigem Fräulein nicht mehr, und wenn
ich das gethan habe, dann machen wir uns frei
öffentlich über den Sauerbraten her, und gnädiges
Fräulein läßt mich die Hand küssen und die ganze
Sache wird, wie gnädiges Fräulein wollen und
befehlen, mit mir nichtsnutzigem Tausendsappermen-
ter in Ordnung gebracht.

Karlos! rief Emerentia, vor Freuden, sich so
ohne Worte verstanden zu sehen, ihr Gelübde bre-
chend, endlich lassen Sie also die Maske fallen!

Immermann's Münchhausen. 3. Th. 19

Karl Buttervogel folgte mit geſpannter Auf-
merkſamkeit allen dieſen Zeichen. Seine Seelen-
kräfte waren durch die Extaſe des Augenblicks ge-
ſchärft; er verſtand den Sinn ſeiner Herrin. —
Ich hab’s! Ich hab’s! rief er und drehte ſich auf
den Abſätzen um. Denn daß ich mich immer ſo
gemein gemacht habe und ſo niederträchtig, das
gefällt gnädigem Fräulein nicht, und ich ſoll’s
jetzo ſeyn, Fürſt und Hechelkram und ſo weiter,
wofern fernerweite gute Verköſtigung ausgemacht
wird, und nach dem Schloſſe ſoll ich gehen und
es dem gnädigen Herrn Baron anſagen, denn der
muß es doch vor allen Dingen wiſſen und die
Heimlichkeit und das Gepuſchele unter der Hand
gefällt gnädigem Fräulein nicht mehr, und wenn
ich das gethan habe, dann machen wir uns frei
öffentlich über den Sauerbraten her, und gnädiges
Fräulein läßt mich die Hand küſſen und die ganze
Sache wird, wie gnädiges Fräulein wollen und
befehlen, mit mir nichtsnutzigem Tauſendſappermen-
ter in Ordnung gebracht.

Karlos! rief Emerentia, vor Freuden, ſich ſo
ohne Worte verſtanden zu ſehen, ihr Gelübde bre-
chend, endlich laſſen Sie alſo die Maske fallen!

Immermann’s Münchhauſen. 3. Th. 19
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[289/0303] Karl Buttervogel folgte mit geſpannter Auf- merkſamkeit allen dieſen Zeichen. Seine Seelen- kräfte waren durch die Extaſe des Augenblicks ge- ſchärft; er verſtand den Sinn ſeiner Herrin. — Ich hab’s! Ich hab’s! rief er und drehte ſich auf den Abſätzen um. Denn daß ich mich immer ſo gemein gemacht habe und ſo niederträchtig, das gefällt gnädigem Fräulein nicht, und ich ſoll’s jetzo ſeyn, Fürſt und Hechelkram und ſo weiter, wofern fernerweite gute Verköſtigung ausgemacht wird, und nach dem Schloſſe ſoll ich gehen und es dem gnädigen Herrn Baron anſagen, denn der muß es doch vor allen Dingen wiſſen und die Heimlichkeit und das Gepuſchele unter der Hand gefällt gnädigem Fräulein nicht mehr, und wenn ich das gethan habe, dann machen wir uns frei öffentlich über den Sauerbraten her, und gnädiges Fräulein läßt mich die Hand küſſen und die ganze Sache wird, wie gnädiges Fräulein wollen und befehlen, mit mir nichtsnutzigem Tauſendſappermen- ter in Ordnung gebracht. Karlos! rief Emerentia, vor Freuden, ſich ſo ohne Worte verſtanden zu ſehen, ihr Gelübde bre- chend, endlich laſſen Sie alſo die Maske fallen! Immermann’s Münchhauſen. 3. Th. 19

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen03_1839/303>, abgerufen am 22.11.2024.