Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839.Karl Buttervogel hatte sich dagegen, als die Sein Streben ging jetzt nach dem Gartenhause Immermann's Münchhausen. 3. Th. 23
Karl Buttervogel hatte ſich dagegen, als die Sein Streben ging jetzt nach dem Gartenhauſe Immermann’s Münchhauſen. 3. Th. 23
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Karl Buttervogel hatte ſich dagegen, als die
Intereſſenten an Münchhauſen und der Bürgermei-
ſter ſich zum Kampfe rüſteten, in dieſer Aufregung
und Verwirrung leiſe hinter dem Bette empor
und in das Fenſter geſchwungen, wo die Leiter
von den drei Unbefriedigten her noch angelehnt
ſtand. Katzengeſchwinde ſetzte er ſeine Füße auf
dieſes erwünſchte Fluchtmittel und klomm darauf
mit ungemeiner Schnelligkeit draußen hinunter, fe-
ſten Willens, das Schloß, in welchem er ſo trübe
Erfahrungen gemacht hatte, nie wieder zu betreten.
Auch in ihm war während der vorangegangenen
drangvollen Momente eine große Veränderung ge-
ſchehen. Die Ohrfeige, welche er zum Segen
empfangen, und dann der angedrohte Piſtolenkolben
hatten ihn gänzlich hergeſtellt und in die ihm ge-
wieſenen Schranken zurückgeführt. Karl Butter-
vogel war ein durchaus practiſcher Charakter; die
Täuſchungen des Gefühls und der Einbildungskraft
konnten ihn auch wohl eine Zeit lang mitnehmen,
aber die Wirklichkeit blieb ſeine Lehrerin und
Freundin.
Sein Streben ging jetzt nach dem Gartenhauſe
auf dem Schneckenberge, aber die größte Furcht
Immermann’s Münchhauſen. 3. Th. 23
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