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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839.

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hatte er, dem Fräulein zu begegnen. Denn alle
Gedanken an eine Verbindung mit ihr, an seine
Fürstenwürde und an Hechelkram waren aus ihm
herausgeohrfeigt worden und selbst auf fernerweite
gute Verköstigung wollte er lieber verzichten, als
immer einem Manne gegenüber stehen, der auf
eine so schmerzliche Art sich weigerte, ihm Vater
zu werden.

Der Himmel hilft dem, der mit Ernst sich
vorsetzt ein neues Leben zu beginnen. -- Als er von
der Seite in den Garten lugte, sah er den Schne-
ckenberg von seiner Geliebten unbesetzt. Sie war
in ihrer ungeduldigen Erwartung auf die Entschei-
dungen aus dem Schlosse aufgestanden, hatte den
Berg verlassen und ging unten im Garten zwischen
den ausgewachsenen Taxuswänden mit großen Schrit-
ten hin und her, immerdar die ersten beiden Verse
ihres Schicksalsliedes singend.

Karl Buttervogel schlich, um ganz sicher zu
verfahren, entlängst der Hecke außen durch die
Dornen, kroch abermals durch das Loch in der
Hecke, rutschte, um nicht gesehen zu werden, auf
dem Bauche den Schneckenberg hinan, fand zu
seiner größten Freude oben den Sauerbraten un-

hatte er, dem Fräulein zu begegnen. Denn alle
Gedanken an eine Verbindung mit ihr, an ſeine
Fürſtenwürde und an Hechelkram waren aus ihm
herausgeohrfeigt worden und ſelbſt auf fernerweite
gute Verköſtigung wollte er lieber verzichten, als
immer einem Manne gegenüber ſtehen, der auf
eine ſo ſchmerzliche Art ſich weigerte, ihm Vater
zu werden.

Der Himmel hilft dem, der mit Ernſt ſich
vorſetzt ein neues Leben zu beginnen. — Als er von
der Seite in den Garten lugte, ſah er den Schne-
ckenberg von ſeiner Geliebten unbeſetzt. Sie war
in ihrer ungeduldigen Erwartung auf die Entſchei-
dungen aus dem Schloſſe aufgeſtanden, hatte den
Berg verlaſſen und ging unten im Garten zwiſchen
den ausgewachſenen Taxuswänden mit großen Schrit-
ten hin und her, immerdar die erſten beiden Verſe
ihres Schickſalsliedes ſingend.

Karl Buttervogel ſchlich, um ganz ſicher zu
verfahren, entlängſt der Hecke außen durch die
Dornen, kroch abermals durch das Loch in der
Hecke, rutſchte, um nicht geſehen zu werden, auf
dem Bauche den Schneckenberg hinan, fand zu
ſeiner größten Freude oben den Sauerbraten un-

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[354/0368] hatte er, dem Fräulein zu begegnen. Denn alle Gedanken an eine Verbindung mit ihr, an ſeine Fürſtenwürde und an Hechelkram waren aus ihm herausgeohrfeigt worden und ſelbſt auf fernerweite gute Verköſtigung wollte er lieber verzichten, als immer einem Manne gegenüber ſtehen, der auf eine ſo ſchmerzliche Art ſich weigerte, ihm Vater zu werden. Der Himmel hilft dem, der mit Ernſt ſich vorſetzt ein neues Leben zu beginnen. — Als er von der Seite in den Garten lugte, ſah er den Schne- ckenberg von ſeiner Geliebten unbeſetzt. Sie war in ihrer ungeduldigen Erwartung auf die Entſchei- dungen aus dem Schloſſe aufgeſtanden, hatte den Berg verlaſſen und ging unten im Garten zwiſchen den ausgewachſenen Taxuswänden mit großen Schrit- ten hin und her, immerdar die erſten beiden Verſe ihres Schickſalsliedes ſingend. Karl Buttervogel ſchlich, um ganz ſicher zu verfahren, entlängſt der Hecke außen durch die Dornen, kroch abermals durch das Loch in der Hecke, rutſchte, um nicht geſehen zu werden, auf dem Bauche den Schneckenberg hinan, fand zu ſeiner größten Freude oben den Sauerbraten un-

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen03_1839/368>, abgerufen am 22.11.2024.