Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839.sche Reich ist ewig, die alten Verhältnisse kehren Er warf die Trümmer des Lehnstuhls hinaus Bei diesen grauenvoll lächerlichen Dingen faßte ſche Reich iſt ewig, die alten Verhältniſſe kehren Er warf die Trümmer des Lehnſtuhls hinaus Bei dieſen grauenvoll lächerlichen Dingen faßte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0395" n="381"/> ſche Reich iſt ewig, die alten Verhältniſſe kehren<lb/> immer wieder und der Kaiſer ſtirbt nicht. — Ich<lb/> komme zurück, jedoch da iſt Alles in Unordnung,<lb/> da hat ſich Geniſt aller Orten eingehängt, da muß<lb/> ich Ordnung ſtiften und reine Bahn machen.</p><lb/> <p>Er warf die Trümmer des Lehnſtuhls hinaus<lb/> und ein Paar leerer Flaſchen. — Das ſind die<lb/> Fürſten! rief er. Wie haben ſie ſich mauſig ge-<lb/> macht! Aber ich leide keine Hoheit neben meiner,<lb/> denn ich bin der Kaiſer. — Er hackte draußen<lb/> vor dem Giebelfenſter. — Den Bundestag habe ich<lb/> bald durchgehackt, dieſe Stütze iſt ohnehin ſehr<lb/> morſch! rief er erhaben lachend.</p><lb/> <p>Bei dieſen grauenvoll lächerlichen Dingen faßte<lb/> ſich der Jäger in den geſunden Tiefen ſeines ſchwä-<lb/> biſchen Herzens und ſprach zu ſich: Der unglück-<lb/> liche Alte hat den Verſtand verloren und du kannſt<lb/> ihn in dieſem Zuſtande nicht um die Lisbeth bitten.<lb/> Sie iſt dein, das Mädchen, du wirſt ihr den trau-<lb/> rigen Zuſtand mit Schonung beibringen und ihr<lb/> dann für den armen Pflegevater ſorgen helfen.<lb/> Jetzt haſt du weiter nichts hier zu thun, als dich<lb/> mit dem verruchten Schrimbs oder Peppel oder<lb/> Freiherrn von Münchhauſen zu ſchießen. — Er<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [381/0395]
ſche Reich iſt ewig, die alten Verhältniſſe kehren
immer wieder und der Kaiſer ſtirbt nicht. — Ich
komme zurück, jedoch da iſt Alles in Unordnung,
da hat ſich Geniſt aller Orten eingehängt, da muß
ich Ordnung ſtiften und reine Bahn machen.
Er warf die Trümmer des Lehnſtuhls hinaus
und ein Paar leerer Flaſchen. — Das ſind die
Fürſten! rief er. Wie haben ſie ſich mauſig ge-
macht! Aber ich leide keine Hoheit neben meiner,
denn ich bin der Kaiſer. — Er hackte draußen
vor dem Giebelfenſter. — Den Bundestag habe ich
bald durchgehackt, dieſe Stütze iſt ohnehin ſehr
morſch! rief er erhaben lachend.
Bei dieſen grauenvoll lächerlichen Dingen faßte
ſich der Jäger in den geſunden Tiefen ſeines ſchwä-
biſchen Herzens und ſprach zu ſich: Der unglück-
liche Alte hat den Verſtand verloren und du kannſt
ihn in dieſem Zuſtande nicht um die Lisbeth bitten.
Sie iſt dein, das Mädchen, du wirſt ihr den trau-
rigen Zuſtand mit Schonung beibringen und ihr
dann für den armen Pflegevater ſorgen helfen.
Jetzt haſt du weiter nichts hier zu thun, als dich
mit dem verruchten Schrimbs oder Peppel oder
Freiherrn von Münchhauſen zu ſchießen. — Er
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