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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839.

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sich von dem Erlöse des Silberringes, den er an
einen Hausirer verkauft, auf das Rachegefühl der
Nacht in dem kalten Morgennebel gütlich gethan,
und war so in diese Verfassung gerathen, welche
ihn jedoch nicht hinderte, zwar heftige aber doch
völlig zusammenhangende Reden zu führen, die er
unaufhörlich hervorsprudelte.

Der Weg nach dem Oberhofe lief durch die
Tannen. -- Das Pferd bleibt wohl ruhig hier
stehen, sagte der Oberamtmann. Geht doch etwas
voran, Jochem, und haltet mir den Menschen da
seitab; Ihr wißt, daß ich mit Betrunkenen nicht
gern zu schaffen habe.

Jochem ging voran und der Oberamtmann
folgte in gemessener Entfernung. Er sah, daß
der Alte mit dem Betrunkenen sich in ein Gespräch
gab, und rief, was da vor sei? Jochem kam
zurück und meinte, das sei der curioseste Fuselichte,
der ihm jemals vorgekommen. Bloß die Beine sind
benebelt, sagte er; im Uebrigen ist der wüste Kerl
vernünftig und spricht verständlich wie ein nüchter-
ner Mensch von Protocoll und Mord und Todtschlag.

Als der Oberamtmann diese Worte hörte,
horchte er hoch auf. Was giebt es denn damit?

ſich von dem Erlöſe des Silberringes, den er an
einen Hauſirer verkauft, auf das Rachegefühl der
Nacht in dem kalten Morgennebel gütlich gethan,
und war ſo in dieſe Verfaſſung gerathen, welche
ihn jedoch nicht hinderte, zwar heftige aber doch
völlig zuſammenhangende Reden zu führen, die er
unaufhörlich hervorſprudelte.

Der Weg nach dem Oberhofe lief durch die
Tannen. — Das Pferd bleibt wohl ruhig hier
ſtehen, ſagte der Oberamtmann. Geht doch etwas
voran, Jochem, und haltet mir den Menſchen da
ſeitab; Ihr wißt, daß ich mit Betrunkenen nicht
gern zu ſchaffen habe.

Jochem ging voran und der Oberamtmann
folgte in gemeſſener Entfernung. Er ſah, daß
der Alte mit dem Betrunkenen ſich in ein Geſpräch
gab, und rief, was da vor ſei? Jochem kam
zurück und meinte, das ſei der curioſeſte Fuſelichte,
der ihm jemals vorgekommen. Bloß die Beine ſind
benebelt, ſagte er; im Uebrigen iſt der wüſte Kerl
vernünftig und ſpricht verſtändlich wie ein nüchter-
ner Menſch von Protocoll und Mord und Todtſchlag.

Als der Oberamtmann dieſe Worte hörte,
horchte er hoch auf. Was giebt es denn damit?

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[104/0116] ſich von dem Erlöſe des Silberringes, den er an einen Hauſirer verkauft, auf das Rachegefühl der Nacht in dem kalten Morgennebel gütlich gethan, und war ſo in dieſe Verfaſſung gerathen, welche ihn jedoch nicht hinderte, zwar heftige aber doch völlig zuſammenhangende Reden zu führen, die er unaufhörlich hervorſprudelte. Der Weg nach dem Oberhofe lief durch die Tannen. — Das Pferd bleibt wohl ruhig hier ſtehen, ſagte der Oberamtmann. Geht doch etwas voran, Jochem, und haltet mir den Menſchen da ſeitab; Ihr wißt, daß ich mit Betrunkenen nicht gern zu ſchaffen habe. Jochem ging voran und der Oberamtmann folgte in gemeſſener Entfernung. Er ſah, daß der Alte mit dem Betrunkenen ſich in ein Geſpräch gab, und rief, was da vor ſei? Jochem kam zurück und meinte, das ſei der curioſeſte Fuſelichte, der ihm jemals vorgekommen. Bloß die Beine ſind benebelt, ſagte er; im Uebrigen iſt der wüſte Kerl vernünftig und ſpricht verſtändlich wie ein nüchter- ner Menſch von Protocoll und Mord und Todtſchlag. Als der Oberamtmann dieſe Worte hörte, horchte er hoch auf. Was giebt es denn damit?

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen04_1839/116>, abgerufen am 21.11.2024.