Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839.mich verstecken und zusehen, was kann der Mensch Nicht lange nach diesem Auftritte wanderten Als sie eben am Freistuhle angekommen waren, mich verſtecken und zuſehen, was kann der Menſch Nicht lange nach dieſem Auftritte wanderten Als ſie eben am Freiſtuhle angekommen waren, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0126" n="114"/> mich verſtecken und zuſehen, was kann der Menſch<lb/> Beſſeres thun, als etwas Neues beobachten?</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Nicht lange nach dieſem Auftritte wanderten<lb/> zehn bis zwölf Bauern von verſchiedenen Seiten<lb/> die Pfade den Hügel hinauf nach dem Freiſtuhle.<lb/> Es waren die reichſten Hofesbeſitzer der Umgegend.<lb/> Die Geſichter dieſer Leute waren ernſthaft und<lb/> feierlich. Ihre Schritte übereilten ſie nicht, und<lb/> wo auch zwei zuſammengingen, wurde dennoch kein<lb/> Wort gewechſelt. Dieſe alten Freibankbauern tru-<lb/> gen auch heute noch ihren Feierputz und die großen<lb/> breitkrempigen Hüte gaben ihnen ein ſchweres und<lb/> würdiges Anſehen. Der Nebel, der noch immer<lb/> fortdauerte, umhüllte die heimlichen und ſchweigen-<lb/> den Wanderer.</p><lb/> <p>Als ſie eben am Freiſtuhle angekommen waren,<lb/> Einer nach dem Anderen, ſetzten ſie ſich ſchweigend<lb/> und einander nicht begrüßend auf die Steine um-<lb/> her, die in der Einſenkung zwiſchen den Brom-<lb/> beergebüſchen lagen, der größte aber unter den<lb/> drei alten Linden blieb leer und für den Frei-<lb/> grafen aufbehalten. Sie ſaßen wohl eine Vier-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [114/0126]
mich verſtecken und zuſehen, was kann der Menſch
Beſſeres thun, als etwas Neues beobachten?
Nicht lange nach dieſem Auftritte wanderten
zehn bis zwölf Bauern von verſchiedenen Seiten
die Pfade den Hügel hinauf nach dem Freiſtuhle.
Es waren die reichſten Hofesbeſitzer der Umgegend.
Die Geſichter dieſer Leute waren ernſthaft und
feierlich. Ihre Schritte übereilten ſie nicht, und
wo auch zwei zuſammengingen, wurde dennoch kein
Wort gewechſelt. Dieſe alten Freibankbauern tru-
gen auch heute noch ihren Feierputz und die großen
breitkrempigen Hüte gaben ihnen ein ſchweres und
würdiges Anſehen. Der Nebel, der noch immer
fortdauerte, umhüllte die heimlichen und ſchweigen-
den Wanderer.
Als ſie eben am Freiſtuhle angekommen waren,
Einer nach dem Anderen, ſetzten ſie ſich ſchweigend
und einander nicht begrüßend auf die Steine um-
her, die in der Einſenkung zwiſchen den Brom-
beergebüſchen lagen, der größte aber unter den
drei alten Linden blieb leer und für den Frei-
grafen aufbehalten. Sie ſaßen wohl eine Vier-
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