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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839.

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fertig; die Mamsell reist sacht ab, weint ein Paar
Thränen, trocknet sie auf der nächsten Station,
den jungen Herrn Grafen wird er auch bald herum
haben, denn er besitzt einen ganz außerordentlichen
Verstand in dergleichen Sachen, und so klug Sie
sind, gnädige Frau, darin stehen Sie ihm nach. --
Nein, Ihre Gesundheit dürfen Sie nicht zusetzen
und noch dazu umsonst, denn es würde Ihnen
schwerlich glücken, aber der Herr Oberamtmann ist
der Mann dazu. Gleich hole ich ihn her, damit
Sie ihm Ihre veränderte Meinung sagen können.

Die Baronesse hätte gern den unaufhaltsamen
Fluß dieser Reden gehemmt, es war ihr aber nicht
möglich, Fancy's Zunge zum Schweigen zu bringen.
Jetzt endlich konnte sie zum Worte kommen. Hoch-
roth, und mit den kleinen Füßen stampfend, rief
sie: Nein! Nein! Nein! du sollst den Oberamt-
mann nicht holen, ich bin eben so klug als er, Fancy
bleib hier, Fancy! Fancy! -- Aber Fancy hörte
nicht, sondern sprang fort. -- Gott! rief
Clelia fast weinend vor Verdruß, es ist doch zu
arg mit einer solchen Gans von Mädchen, die im-
mer das Echo von Einem macht, da bringt sie
wahrhaftig den Actenmenschen schon herauf; der

fertig; die Mamſell reiſt ſacht ab, weint ein Paar
Thränen, trocknet ſie auf der nächſten Station,
den jungen Herrn Grafen wird er auch bald herum
haben, denn er beſitzt einen ganz außerordentlichen
Verſtand in dergleichen Sachen, und ſo klug Sie
ſind, gnädige Frau, darin ſtehen Sie ihm nach. —
Nein, Ihre Geſundheit dürfen Sie nicht zuſetzen
und noch dazu umſonſt, denn es würde Ihnen
ſchwerlich glücken, aber der Herr Oberamtmann iſt
der Mann dazu. Gleich hole ich ihn her, damit
Sie ihm Ihre veränderte Meinung ſagen können.

Die Baroneſſe hätte gern den unaufhaltſamen
Fluß dieſer Reden gehemmt, es war ihr aber nicht
möglich, Fancy’s Zunge zum Schweigen zu bringen.
Jetzt endlich konnte ſie zum Worte kommen. Hoch-
roth, und mit den kleinen Füßen ſtampfend, rief
ſie: Nein! Nein! Nein! du ſollſt den Oberamt-
mann nicht holen, ich bin eben ſo klug als er, Fancy
bleib hier, Fancy! Fancy! — Aber Fancy hörte
nicht, ſondern ſprang fort. — Gott! rief
Clelia faſt weinend vor Verdruß, es iſt doch zu
arg mit einer ſolchen Gans von Mädchen, die im-
mer das Echo von Einem macht, da bringt ſie
wahrhaftig den Actenmenſchen ſchon herauf; der

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[252/0264] fertig; die Mamſell reiſt ſacht ab, weint ein Paar Thränen, trocknet ſie auf der nächſten Station, den jungen Herrn Grafen wird er auch bald herum haben, denn er beſitzt einen ganz außerordentlichen Verſtand in dergleichen Sachen, und ſo klug Sie ſind, gnädige Frau, darin ſtehen Sie ihm nach. — Nein, Ihre Geſundheit dürfen Sie nicht zuſetzen und noch dazu umſonſt, denn es würde Ihnen ſchwerlich glücken, aber der Herr Oberamtmann iſt der Mann dazu. Gleich hole ich ihn her, damit Sie ihm Ihre veränderte Meinung ſagen können. Die Baroneſſe hätte gern den unaufhaltſamen Fluß dieſer Reden gehemmt, es war ihr aber nicht möglich, Fancy’s Zunge zum Schweigen zu bringen. Jetzt endlich konnte ſie zum Worte kommen. Hoch- roth, und mit den kleinen Füßen ſtampfend, rief ſie: Nein! Nein! Nein! du ſollſt den Oberamt- mann nicht holen, ich bin eben ſo klug als er, Fancy bleib hier, Fancy! Fancy! — Aber Fancy hörte nicht, ſondern ſprang fort. — Gott! rief Clelia faſt weinend vor Verdruß, es iſt doch zu arg mit einer ſolchen Gans von Mädchen, die im- mer das Echo von Einem macht, da bringt ſie wahrhaftig den Actenmenſchen ſchon herauf; der

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen04_1839/264>, abgerufen am 24.11.2024.