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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839.

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Dann kommt die ganze Sache in den Anzei-
ger! rief der alte Schmitz zornig und machte sich,
ohne von seinem Wirthe Abschied zu nehmen, auf
den Weg. Der Hofschulze stand noch einige Au-
genblicke voll nachdenklichen Verdrusses vor dem
Stalle. Er war so böse auf die Amphora, daß
er sie hätte zerschlagen können, wäre sie nicht
eines Anderen Eigenthum gewesen. Die Erwäh-
nung des rheinisch-westphälischen Anzeigers war ihm
schwer auf das Herz gefallen. Denn er wußte,
daß dieses Blatt, welches durch alle Ortschaften,
Weiler und Gehöfte des Landes seine Wanderung
macht, dem Credit des Schwertes sehr schaden
könne, wenn darin stehen werde, Letzteres sei ein
Bratenspieß frühestens aus der Soester Fehde.

Ei! Ei! Ei! sagte er mißmuthig, muß mir
das doch noch heute begegnen, nachdem ich glaubte,
allen Aerger überstanden zu haben! Es ist also
doch wahr, daß man von dem, was Einem das
Liebste ist, zu keinem Menschen reden soll; sie
fechten es Einem nur an. Hätte ich dem Herrn
Schmitz nicht einstmalen in der Vertraulichkeit die
Sache mit dem Schwerte entdeckt, nimmer wäre
mir darüber die Streiterei und Zweifelsucht und

Dann kommt die ganze Sache in den Anzei-
ger! rief der alte Schmitz zornig und machte ſich,
ohne von ſeinem Wirthe Abſchied zu nehmen, auf
den Weg. Der Hofſchulze ſtand noch einige Au-
genblicke voll nachdenklichen Verdruſſes vor dem
Stalle. Er war ſo böſe auf die Amphora, daß
er ſie hätte zerſchlagen können, wäre ſie nicht
eines Anderen Eigenthum geweſen. Die Erwäh-
nung des rheiniſch-weſtphäliſchen Anzeigers war ihm
ſchwer auf das Herz gefallen. Denn er wußte,
daß dieſes Blatt, welches durch alle Ortſchaften,
Weiler und Gehöfte des Landes ſeine Wanderung
macht, dem Credit des Schwertes ſehr ſchaden
könne, wenn darin ſtehen werde, Letzteres ſei ein
Bratenſpieß früheſtens aus der Soeſter Fehde.

Ei! Ei! Ei! ſagte er mißmuthig, muß mir
das doch noch heute begegnen, nachdem ich glaubte,
allen Aerger überſtanden zu haben! Es iſt alſo
doch wahr, daß man von dem, was Einem das
Liebſte iſt, zu keinem Menſchen reden ſoll; ſie
fechten es Einem nur an. Hätte ich dem Herrn
Schmitz nicht einſtmalen in der Vertraulichkeit die
Sache mit dem Schwerte entdeckt, nimmer wäre
mir darüber die Streiterei und Zweifelſucht und

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[39/0051] Dann kommt die ganze Sache in den Anzei- ger! rief der alte Schmitz zornig und machte ſich, ohne von ſeinem Wirthe Abſchied zu nehmen, auf den Weg. Der Hofſchulze ſtand noch einige Au- genblicke voll nachdenklichen Verdruſſes vor dem Stalle. Er war ſo böſe auf die Amphora, daß er ſie hätte zerſchlagen können, wäre ſie nicht eines Anderen Eigenthum geweſen. Die Erwäh- nung des rheiniſch-weſtphäliſchen Anzeigers war ihm ſchwer auf das Herz gefallen. Denn er wußte, daß dieſes Blatt, welches durch alle Ortſchaften, Weiler und Gehöfte des Landes ſeine Wanderung macht, dem Credit des Schwertes ſehr ſchaden könne, wenn darin ſtehen werde, Letzteres ſei ein Bratenſpieß früheſtens aus der Soeſter Fehde. Ei! Ei! Ei! ſagte er mißmuthig, muß mir das doch noch heute begegnen, nachdem ich glaubte, allen Aerger überſtanden zu haben! Es iſt alſo doch wahr, daß man von dem, was Einem das Liebſte iſt, zu keinem Menſchen reden ſoll; ſie fechten es Einem nur an. Hätte ich dem Herrn Schmitz nicht einſtmalen in der Vertraulichkeit die Sache mit dem Schwerte entdeckt, nimmer wäre mir darüber die Streiterei und Zweifelſucht und

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen04_1839/51>, abgerufen am 21.11.2024.