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Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792.

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Rinald seinen Feinden das enthüllte glänzende
Schild, beständig vorhält, nicht will blind ma-
chen lassen. Aber ich kann nun einmal die Au-
gen, die Nichts sehen, die Ohren, die
Nichts hören, und eine um lauter Nichts in
alle Ewigkeit geschäftige Vernunft, nicht dul-
den. Warum will er nicht, daß ich, was mir
hier gegeben ist, für ächt und gut annehme,
der Natur auf ihr ehrliches Gesicht glaube, und
mich für dort auf etwas ganz neues freue;
nicht blos auf ein Mehr von und zu Nichts.
Da kämen wir, sage ich ihm, ja immer aus
einem Nichtsdahinter für uns, in ein ande-
res. Sprich, ob ich nicht Grund habe, und
wohl thue mich für die Klügste zu halten? Der
Aerger, den wir uns einander machen, Clerdon
und ich, ist närrisch genug; denn ihm ist es mit
seinen Gespenstern, die nicht einmal als Ge-
spenster etwas vorstellen, so wenig ein rechter
Ernst, als es mir ein rechter Ernst ist, daß ich
in jener Welt Dich nicht sehen und nicht empfin-
den will. Ich soll nur der Bündigkeit der
Schlußverkettung Gerechtigkeit widerfahren

Rinald ſeinen Feinden das enthuͤllte glaͤnzende
Schild, beſtaͤndig vorhaͤlt, nicht will blind ma-
chen laſſen. Aber ich kann nun einmal die Au-
gen, die Nichts ſehen, die Ohren, die
Nichts hoͤren, und eine um lauter Nichts in
alle Ewigkeit geſchaͤftige Vernunft, nicht dul-
den. Warum will er nicht, daß ich, was mir
hier gegeben iſt, fuͤr aͤcht und gut annehme,
der Natur auf ihr ehrliches Geſicht glaube, und
mich fuͤr dort auf etwas ganz neues freue;
nicht blos auf ein Mehr von und zu Nichts.
Da kaͤmen wir, ſage ich ihm, ja immer aus
einem Nichtsdahinter fuͤr uns, in ein ande-
res. Sprich, ob ich nicht Grund habe, und
wohl thue mich fuͤr die Kluͤgſte zu halten? Der
Aerger, den wir uns einander machen, Clerdon
und ich, iſt naͤrriſch genug; denn ihm iſt es mit
ſeinen Geſpenſtern, die nicht einmal als Ge-
ſpenſter etwas vorſtellen, ſo wenig ein rechter
Ernſt, als es mir ein rechter Ernſt iſt, daß ich
in jener Welt Dich nicht ſehen und nicht empfin-
den will. Ich ſoll nur der Buͤndigkeit der
Schlußverkettung Gerechtigkeit widerfahren

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[142/0180] Rinald ſeinen Feinden das enthuͤllte glaͤnzende Schild, beſtaͤndig vorhaͤlt, nicht will blind ma- chen laſſen. Aber ich kann nun einmal die Au- gen, die Nichts ſehen, die Ohren, die Nichts hoͤren, und eine um lauter Nichts in alle Ewigkeit geſchaͤftige Vernunft, nicht dul- den. Warum will er nicht, daß ich, was mir hier gegeben iſt, fuͤr aͤcht und gut annehme, der Natur auf ihr ehrliches Geſicht glaube, und mich fuͤr dort auf etwas ganz neues freue; nicht blos auf ein Mehr von und zu Nichts. Da kaͤmen wir, ſage ich ihm, ja immer aus einem Nichtsdahinter fuͤr uns, in ein ande- res. Sprich, ob ich nicht Grund habe, und wohl thue mich fuͤr die Kluͤgſte zu halten? Der Aerger, den wir uns einander machen, Clerdon und ich, iſt naͤrriſch genug; denn ihm iſt es mit ſeinen Geſpenſtern, die nicht einmal als Ge- ſpenſter etwas vorſtellen, ſo wenig ein rechter Ernſt, als es mir ein rechter Ernſt iſt, daß ich in jener Welt Dich nicht ſehen und nicht empfin- den will. Ich ſoll nur der Buͤndigkeit der Schlußverkettung Gerechtigkeit widerfahren

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Zitationshilfe: Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/180>, abgerufen am 21.11.2024.