und ich beschloß, so von ganzem Herzen gut ich auch sonst dem Manne bin, daß er diese Lust nicht haben sollte. Clerdon hatte das Gegen- theil beschlossen; das sah ich auch, und es be- stärkte mich in meinem Vorsatze. Unglücklicher Weise gelang es ihm bey Amalien, daß sie ihm half. Er erzählte auf die wunderlichste Weise meine Behauptungen und Einwendungen; fragte dann Amalia, ob es nicht so sey? worauf diese ihm entweder Recht gab, oder auf eine so bos- hafte Weise zu meinem Nachtheile ihn verbes- serte, und mich erläuterte, daß es nicht aus- zuhalten war. Von mir war es sehr albern, mich so fangen zu lassen, da ich voraussehen konnte, daß bey dem entschiedenen Vorhaben der unartigen Leute, mich einmal recht böse zu sehen, mein Einreden nichts helfen würde. Dennoch kam ich ganz erträglich davon; denn Amalia, sobald sie erreicht hatte, daß ich mich einließ, schlug sich unvermerkt auf meine Seite, und half mir wacker, besonders gegen die zwey Secundanten, die Clerdon nicht im Stiche las- sen durfte, und darüber oft einen harten Stand
und ich beſchloß, ſo von ganzem Herzen gut ich auch ſonſt dem Manne bin, daß er dieſe Luſt nicht haben ſollte. Clerdon hatte das Gegen- theil beſchloſſen; das ſah ich auch, und es be- ſtaͤrkte mich in meinem Vorſatze. Ungluͤcklicher Weiſe gelang es ihm bey Amalien, daß ſie ihm half. Er erzaͤhlte auf die wunderlichſte Weiſe meine Behauptungen und Einwendungen; fragte dann Amalia, ob es nicht ſo ſey? worauf dieſe ihm entweder Recht gab, oder auf eine ſo bos- hafte Weiſe zu meinem Nachtheile ihn verbeſ- ſerte, und mich erlaͤuterte, daß es nicht aus- zuhalten war. Von mir war es ſehr albern, mich ſo fangen zu laſſen, da ich vorausſehen konnte, daß bey dem entſchiedenen Vorhaben der unartigen Leute, mich einmal recht boͤſe zu ſehen, mein Einreden nichts helfen wuͤrde. Dennoch kam ich ganz ertraͤglich davon; denn Amalia, ſobald ſie erreicht hatte, daß ich mich einließ, ſchlug ſich unvermerkt auf meine Seite, und half mir wacker, beſonders gegen die zwey Secundanten, die Clerdon nicht im Stiche laſ- ſen durfte, und daruͤber oft einen harten Stand
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und ich beſchloß, ſo von ganzem Herzen gut
ich auch ſonſt dem Manne bin, daß er dieſe Luſt
nicht haben ſollte. Clerdon hatte das Gegen-
theil beſchloſſen; das ſah ich auch, und es be-
ſtaͤrkte mich in meinem Vorſatze. Ungluͤcklicher
Weiſe gelang es ihm bey Amalien, daß ſie ihm
half. Er erzaͤhlte auf die wunderlichſte Weiſe
meine Behauptungen und Einwendungen; fragte
dann Amalia, ob es nicht ſo ſey? worauf dieſe
ihm entweder Recht gab, oder auf eine ſo bos-
hafte Weiſe zu meinem Nachtheile ihn verbeſ-
ſerte, und mich erlaͤuterte, daß es nicht aus-
zuhalten war. Von mir war es ſehr albern,
mich ſo fangen zu laſſen, da ich vorausſehen
konnte, daß bey dem entſchiedenen Vorhaben
der unartigen Leute, mich einmal recht boͤſe zu
ſehen, mein Einreden nichts helfen wuͤrde.
Dennoch kam ich ganz ertraͤglich davon; denn
Amalia, ſobald ſie erreicht hatte, daß ich mich
einließ, ſchlug ſich unvermerkt auf meine Seite,
und half mir wacker, beſonders gegen die zwey
Secundanten, die Clerdon nicht im Stiche laſ-
ſen durfte, und daruͤber oft einen harten Stand
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Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/182>, abgerufen am 24.11.2024.
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