nur unsere eigenen Augen sähen; und so hinter den Augen und Ohren, rückwärts, bis zum Mittelpunkte der Empfindung, überall nur Empfindungen empfänden; oder sich deutlich über das erklären, was wir mit unseren Augen nicht sähen, mit unseren Oh- ren nicht hörten, und zurück, bis zum Mit- telpunkte der Empfindung, durch unsere Em- pfindung nicht empfänden, und welches nichts destoweniger Etwas, und zwar das eigentli- che wahre Etwas wäre. Dieses wahre ei- gentliche Etwas, Kraft dessen und in Verglei- chung mit welchem wir alles andere, als ein Nicht-Etwas erkennen, und zu erkennen allein im Stande sind, müsse er zu Tage brin- gen; oder wir sprächen ihm die vernünftige Möglichkeit, einen solchen Unterschied zwischen Etwas und Etwas zu machen, rein ab. Cler- dons Forderung an uns, ihm zuvörderst ins Klare zu setzen, was wir mit unseren Augen und Ohren mehr als unsere eigenen Augen und Ohren sähen und hörten, sey wider alles Recht und alle Form, da er offenbar der an-
nur unſere eigenen Augen ſaͤhen; und ſo hinter den Augen und Ohren, ruͤckwaͤrts, bis zum Mittelpunkte der Empfindung, uͤberall nur Empfindungen empfaͤnden; oder ſich deutlich uͤber das erklaͤren, was wir mit unſeren Augen nicht ſaͤhen, mit unſeren Oh- ren nicht hoͤrten, und zuruͤck, bis zum Mit- telpunkte der Empfindung, durch unſere Em- pfindung nicht empfaͤnden, und welches nichts deſtoweniger Etwas, und zwar das eigentli- che wahre Etwas waͤre. Dieſes wahre ei- gentliche Etwas, Kraft deſſen und in Verglei- chung mit welchem wir alles andere, als ein Nicht-Etwas erkennen, und zu erkennen allein im Stande ſind, muͤſſe er zu Tage brin- gen; oder wir ſpraͤchen ihm die vernuͤnftige Moͤglichkeit, einen ſolchen Unterſchied zwiſchen Etwas und Etwas zu machen, rein ab. Cler- dons Forderung an uns, ihm zuvoͤrderſt ins Klare zu ſetzen, was wir mit unſeren Augen und Ohren mehr als unſere eigenen Augen und Ohren ſaͤhen und hoͤrten, ſey wider alles Recht und alle Form, da er offenbar der an-
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nur unſere eigenen Augen ſaͤhen; und ſo
hinter den Augen und Ohren, ruͤckwaͤrts, bis
zum Mittelpunkte der Empfindung, uͤberall
nur Empfindungen empfaͤnden; oder
ſich deutlich uͤber das erklaͤren, was wir mit
unſeren Augen nicht ſaͤhen, mit unſeren Oh-
ren nicht hoͤrten, und zuruͤck, bis zum Mit-
telpunkte der Empfindung, durch unſere Em-
pfindung nicht empfaͤnden, und welches nichts
deſtoweniger Etwas, und zwar das eigentli-
che wahre Etwas waͤre. Dieſes wahre ei-
gentliche Etwas, Kraft deſſen und in Verglei-
chung mit welchem wir alles andere, als ein
Nicht-Etwas erkennen, und zu erkennen
allein im Stande ſind, muͤſſe er zu Tage brin-
gen; oder wir ſpraͤchen ihm die vernuͤnftige
Moͤglichkeit, einen ſolchen Unterſchied zwiſchen
Etwas und Etwas zu machen, rein ab. Cler-
dons Forderung an uns, ihm zuvoͤrderſt
ins Klare zu ſetzen, was wir mit unſeren Augen
und Ohren mehr als unſere eigenen Augen
und Ohren ſaͤhen und hoͤrten, ſey wider alles
Recht und alle Form, da er offenbar der an-
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Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/184>, abgerufen am 24.11.2024.
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