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Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792.

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XX.
Eduard Allwill an Luzie.

Ihr langes Sendschreiben, gute Luzie, habe
ich so eben zum dritten male wieder gelesen;
habe alles auf die Seite geworfen, und sitze
Ihnen nun da auf meinem Stuhle so fest, als
wenn der kleine Schreibtisch hier die ungeheure
runde Tafel in unserm Rathssaale wäre; und
Sie, mein theures Fräulein, wären das Lan-
desherrliche Portrait
unter dem grünen
goldbefranzten Baldachin; aber wohl zu mer-
ken, daß Sie nur in sofern das Portrait
Ihro -- -- vorstellen, als mein trautes Tisch-
lein hier die verwünschte ungeheure runde Ta-
fel in dem Rathssaal vorstellt; und daß die
ganze Vergleichung sich einzig und allein auf
mein festes Sitzen gründet.

Närrisch genug mit allem dem, daß ich so
ganz von ungefähr, und ohne alles Arge, Sie
in das Bildniß eines gepanzerten Erdengottes

ver-
XX.
Eduard Allwill an Luzie.

Ihr langes Sendſchreiben, gute Luzie, habe
ich ſo eben zum dritten male wieder geleſen;
habe alles auf die Seite geworfen, und ſitze
Ihnen nun da auf meinem Stuhle ſo feſt, als
wenn der kleine Schreibtiſch hier die ungeheure
runde Tafel in unſerm Rathsſaale waͤre; und
Sie, mein theures Fraͤulein, waͤren das Lan-
desherrliche Portrait
unter dem gruͤnen
goldbefranzten Baldachin; aber wohl zu mer-
ken, daß Sie nur in ſofern das Portrait
Ihro — — vorſtellen, als mein trautes Tiſch-
lein hier die verwuͤnſchte ungeheure runde Ta-
fel in dem Rathsſaal vorſtellt; und daß die
ganze Vergleichung ſich einzig und allein auf
mein feſtes Sitzen gruͤndet.

Naͤrriſch genug mit allem dem, daß ich ſo
ganz von ungefaͤhr, und ohne alles Arge, Sie
in das Bildniß eines gepanzerten Erdengottes

ver-
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[224/0262] XX. Eduard Allwill an Luzie. Ihr langes Sendſchreiben, gute Luzie, habe ich ſo eben zum dritten male wieder geleſen; habe alles auf die Seite geworfen, und ſitze Ihnen nun da auf meinem Stuhle ſo feſt, als wenn der kleine Schreibtiſch hier die ungeheure runde Tafel in unſerm Rathsſaale waͤre; und Sie, mein theures Fraͤulein, waͤren das Lan- desherrliche Portrait unter dem gruͤnen goldbefranzten Baldachin; aber wohl zu mer- ken, daß Sie nur in ſofern das Portrait Ihro — — vorſtellen, als mein trautes Tiſch- lein hier die verwuͤnſchte ungeheure runde Ta- fel in dem Rathsſaal vorſtellt; und daß die ganze Vergleichung ſich einzig und allein auf mein feſtes Sitzen gruͤndet. Naͤrriſch genug mit allem dem, daß ich ſo ganz von ungefaͤhr, und ohne alles Arge, Sie in das Bildniß eines gepanzerten Erdengottes ver-

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Zitationshilfe: Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/262>, abgerufen am 23.11.2024.