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Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792.

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zuletzt doch immer sie vor meinem Angesichte
jämmerlich verschlingen sehen. So vieler un-
glücklichen Erfahrungen müde, sprach ich einst
an einem frühen Morgen sehr weislich zu
mir selbst: Es ist Ja wahr, daß weder
Aspasia, noch Danae, noch Phyllis, noch
Melinde, noch so viele andre Namen, die du
wohl weißt, Namen von Sternen am Him-
mel sind: aber sag' an! zecht man nicht oft
beym Wachslichte frölicher, als man im höch-
sten Sonnenglanze tafelt? Nun, so genieße
der kleinen Feste, und laß die wunderbaren,
ungeheuren Herrlichkeiten, womit es, ohne
den Zauberstab des großen Merlin, doch nie
recht gelingen kann. -- Seit dieser Zeit, was
für Abentheuer mir auch im Gebiete der Liebe
zugestoßen sind, habe ich nie wieder an mei-
nen Schönen, Hörner, Fischschwänze, oder
Krallen wahrgenommen; sondern -- es mir
immer wohl seyn lassen.

Von hier komme ich vor Anfang der künf-
tigen Woche schwerlich weg. Ich ließe mich

zuletzt doch immer ſie vor meinem Angeſichte
jaͤmmerlich verſchlingen ſehen. So vieler un-
gluͤcklichen Erfahrungen muͤde, ſprach ich einſt
an einem fruͤhen Morgen ſehr weislich zu
mir ſelbſt: Es iſt Ja wahr, daß weder
Aſpaſia, noch Danae, noch Phyllis, noch
Melinde, noch ſo viele andre Namen, die du
wohl weißt, Namen von Sternen am Him-
mel ſind: aber ſag' an! zecht man nicht oft
beym Wachslichte froͤlicher, als man im hoͤch-
ſten Sonnenglanze tafelt? Nun, ſo genieße
der kleinen Feſte, und laß die wunderbaren,
ungeheuren Herrlichkeiten, womit es, ohne
den Zauberſtab des großen Merlin, doch nie
recht gelingen kann. — Seit dieſer Zeit, was
fuͤr Abentheuer mir auch im Gebiete der Liebe
zugeſtoßen ſind, habe ich nie wieder an mei-
nen Schoͤnen, Hoͤrner, Fiſchſchwaͤnze, oder
Krallen wahrgenommen; ſondern — es mir
immer wohl ſeyn laſſen.

Von hier komme ich vor Anfang der kuͤnf-
tigen Woche ſchwerlich weg. Ich ließe mich

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[40/0078] zuletzt doch immer ſie vor meinem Angeſichte jaͤmmerlich verſchlingen ſehen. So vieler un- gluͤcklichen Erfahrungen muͤde, ſprach ich einſt an einem fruͤhen Morgen ſehr weislich zu mir ſelbſt: Es iſt Ja wahr, daß weder Aſpaſia, noch Danae, noch Phyllis, noch Melinde, noch ſo viele andre Namen, die du wohl weißt, Namen von Sternen am Him- mel ſind: aber ſag' an! zecht man nicht oft beym Wachslichte froͤlicher, als man im hoͤch- ſten Sonnenglanze tafelt? Nun, ſo genieße der kleinen Feſte, und laß die wunderbaren, ungeheuren Herrlichkeiten, womit es, ohne den Zauberſtab des großen Merlin, doch nie recht gelingen kann. — Seit dieſer Zeit, was fuͤr Abentheuer mir auch im Gebiete der Liebe zugeſtoßen ſind, habe ich nie wieder an mei- nen Schoͤnen, Hoͤrner, Fiſchſchwaͤnze, oder Krallen wahrgenommen; ſondern — es mir immer wohl ſeyn laſſen. Von hier komme ich vor Anfang der kuͤnf- tigen Woche ſchwerlich weg. Ich ließe mich

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Zitationshilfe: Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/78>, abgerufen am 21.11.2024.