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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.

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§. 17.

Diese allgemeine Begierde der SeligenDer Se-
ligen an-
genehme
Freund-
schaft
und Um-
gang.

und ihre Tugenden werden sie in eine ewi-
ge Freundschafft mit einander verbinden.
Jhre Worte werden die reinesten Aus-
drücke der eiffrigsten Liebe seyn. Sie
werden die angenehmsten Gesellschafften
unter sich aufrichten und selbige mit den
anmuthigsten Unterredungen unterhalten.
Der Vorwurff der Gespräche wird unter
diesen vollkommenen Geistern keine schlech-
te und nichtswürdige Sache seyn, vielwe-
niger wird man selbige durch Verspottun-
gen der Mit-Bürger würtzen und ange-
nehm machen: denn dieses thun nur nie-
derträchtige und neidische Seelen. Der
Jnhalt ihrer Reden wird gantz etwas an-
ders seyn. Die Betrachtungen der Din-
ge, durch welche ihnen GOtt seine Macht,
Weißheit und Güte offenbahren wird,
werden ihnen Gelegenheiten genug geben
vergnügende Gedancken hervorzubringen
und selbige in die zierlichsten Worte einzu-
kleiden' und den andern mitzutheilen. Es
ist auch kein Zweiffel, daß sie ihre Stim-
men gebrauchen werden, die Wercke GOt-
tes in entzückenden Musicken abzusingen,

indem
J 5




§. 17.

Dieſe allgemeine Begierde der SeligenDer Se-
ligen an-
genehme
Freund-
ſchaft
und Um-
gang.

und ihre Tugenden werden ſie in eine ewi-
ge Freundſchafft mit einander verbinden.
Jhre Worte werden die reineſten Aus-
druͤcke der eiffrigſten Liebe ſeyn. Sie
werden die angenehmſten Geſellſchafften
unter ſich aufrichten und ſelbige mit den
anmuthigſten Unterredungen unterhalten.
Der Vorwurff der Geſpraͤche wird unter
dieſen vollkommenen Geiſtern keine ſchlech-
te und nichtswuͤrdige Sache ſeyn, vielwe-
niger wird man ſelbige durch Verſpottun-
gen der Mit-Buͤrger wuͤrtzen und ange-
nehm machen: denn dieſes thun nur nie-
dertraͤchtige und neidiſche Seelen. Der
Jnhalt ihrer Reden wird gantz etwas an-
ders ſeyn. Die Betrachtungen der Din-
ge, durch welche ihnen GOtt ſeine Macht,
Weißheit und Guͤte offenbahren wird,
werden ihnen Gelegenheiten genug geben
vergnuͤgende Gedancken hervorzubringen
und ſelbige in die zierlichſten Worte einzu-
kleiden’ und den andern mitzutheilen. Es
iſt auch kein Zweiffel, daß ſie ihre Stim-
men gebrauchen werden, die Wercke GOt-
tes in entzuͤckenden Muſicken abzuſingen,

indem
J 5
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[137[133]/0169] §. 17. Dieſe allgemeine Begierde der Seligen und ihre Tugenden werden ſie in eine ewi- ge Freundſchafft mit einander verbinden. Jhre Worte werden die reineſten Aus- druͤcke der eiffrigſten Liebe ſeyn. Sie werden die angenehmſten Geſellſchafften unter ſich aufrichten und ſelbige mit den anmuthigſten Unterredungen unterhalten. Der Vorwurff der Geſpraͤche wird unter dieſen vollkommenen Geiſtern keine ſchlech- te und nichtswuͤrdige Sache ſeyn, vielwe- niger wird man ſelbige durch Verſpottun- gen der Mit-Buͤrger wuͤrtzen und ange- nehm machen: denn dieſes thun nur nie- dertraͤchtige und neidiſche Seelen. Der Jnhalt ihrer Reden wird gantz etwas an- ders ſeyn. Die Betrachtungen der Din- ge, durch welche ihnen GOtt ſeine Macht, Weißheit und Guͤte offenbahren wird, werden ihnen Gelegenheiten genug geben vergnuͤgende Gedancken hervorzubringen und ſelbige in die zierlichſten Worte einzu- kleiden’ und den andern mitzutheilen. Es iſt auch kein Zweiffel, daß ſie ihre Stim- men gebrauchen werden, die Wercke GOt- tes in entzuͤckenden Muſicken abzuſingen, indem Der Se- ligen an- genehme Freund- ſchaft und Um- gang. J 5

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 137[133]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/169>, abgerufen am 21.11.2024.