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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.

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zeit auf das Gute gerichtet, und er zie-
he daher niemahls das Schlechtere dem
Bessern vor. (*)

§. 3.
GOtt lie-
bet Ord-
nung und
Schön-
heit.

Da nun GOtt überhaupt das aller-
heiligste Wesen ist, Es. Cap. 6. v. 3.
und daher auch den heiligsten Willen
hat; so kan ihn nichts vergnügen, als
was vollkommen, ordentlich und schön
ist. Je grösser die Vollkommenheiten
eines Dinges, je grösser die Ordnung
und Schönheit, so dabey anzutreffen,
desto grösser wird auch die Neigung
seyn, welche dieser heiligste Wille gegen
dasselbe hat. Hingegen wird er ge-
neigt seyn Unvollkommenheit und Un-
ordnungen so viel zu verhüten, als durch
weise Mittel möglich ist. Viele, ja
wol die mehresten Menschen eignen
GOtt eine schläfrige Gleichgültigkeit bey
allen Dingen zu. Sie überreden sich
leicht, das eine gefalle dem höchsten



Wesen
(*) Siehe des Herrn Probst REINBECKS
zwölfte Betrachtung über die Aug-
spurgische Confeßion
§. 1. Jnglei-
chen des Herrn Prof. REUSCH Syste-
ma Metaphysicum
§. 935. - 940.





zeit auf das Gute gerichtet, und er zie-
he daher niemahls das Schlechtere dem
Beſſern vor. (*)

§. 3.
GOtt lie-
bet Ord-
nung und
Schoͤn-
heit.

Da nun GOtt uͤberhaupt das aller-
heiligſte Weſen iſt, Eſ. Cap. 6. v. 3.
und daher auch den heiligſten Willen
hat; ſo kan ihn nichts vergnuͤgen, als
was vollkommen, ordentlich und ſchoͤn
iſt. Je groͤſſer die Vollkommenheiten
eines Dinges, je groͤſſer die Ordnung
und Schoͤnheit, ſo dabey anzutreffen,
deſto groͤſſer wird auch die Neigung
ſeyn, welche dieſer heiligſte Wille gegen
daſſelbe hat. Hingegen wird er ge-
neigt ſeyn Unvollkommenheit und Un-
ordnungen ſo viel zu verhuͤten, als durch
weiſe Mittel moͤglich iſt. Viele, ja
wol die mehreſten Menſchen eignen
GOtt eine ſchlaͤfrige Gleichguͤltigkeit bey
allen Dingen zu. Sie uͤberreden ſich
leicht, das eine gefalle dem hoͤchſten



Weſen
(*) Siehe des Herrn Probſt REINBECKS
zwoͤlfte Betrachtung uͤber die Aug-
ſpurgiſche Confeßion
§. 1. Jnglei-
chen des Herrn Prof. REUSCH Syſte-
ma Metaphyſicum
§. 935. - 940.
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[328[324]/0360] zeit auf das Gute gerichtet, und er zie- he daher niemahls das Schlechtere dem Beſſern vor. (*) §. 3. Da nun GOtt uͤberhaupt das aller- heiligſte Weſen iſt, Eſ. Cap. 6. v. 3. und daher auch den heiligſten Willen hat; ſo kan ihn nichts vergnuͤgen, als was vollkommen, ordentlich und ſchoͤn iſt. Je groͤſſer die Vollkommenheiten eines Dinges, je groͤſſer die Ordnung und Schoͤnheit, ſo dabey anzutreffen, deſto groͤſſer wird auch die Neigung ſeyn, welche dieſer heiligſte Wille gegen daſſelbe hat. Hingegen wird er ge- neigt ſeyn Unvollkommenheit und Un- ordnungen ſo viel zu verhuͤten, als durch weiſe Mittel moͤglich iſt. Viele, ja wol die mehreſten Menſchen eignen GOtt eine ſchlaͤfrige Gleichguͤltigkeit bey allen Dingen zu. Sie uͤberreden ſich leicht, das eine gefalle dem hoͤchſten Weſen (*) Siehe des Herrn Probſt REINBECKS zwoͤlfte Betrachtung uͤber die Aug- ſpurgiſche Confeßion §. 1. Jnglei- chen des Herrn Prof. REUSCH Syſte- ma Metaphyſicum §. 935. - 940.

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 328[324]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/360>, abgerufen am 22.11.2024.