Unterthanen aber zur Beschwehrde gerei- chen; so bemercken wir hernach, daß sie von denselben weit unterschieden sind, und nichts als unsere Wolfahrt zum Ziel haben. Die- se Einsicht aber hat eine ungemeine Wür- ckung in unserer Seelen, indem sie in dersel- ben eine Liebe gegen diese wolgemeinten Ge- bothe entzündet, und verursachet, daß wir selbigen mit desto grösserer Freude und Be- reitwilligkeit suchen nachzukommen. Es ist demnach nicht nur angenehm sondern auch nützlich, die Absichten der Dinge dieser Welt einzusehen. Es haben sich derowegen auch die gelehrtesten Leute bemühet, selbige zu er- forschen: Die Physici haben untersucht die Absichten der Lufft, der Erde, des Wassers, des Feuers, der Sonne, Mond, Sterne und anderer natürlichen Dinge, und die Anato- mici haben sich grosse Mühe gegeben, die Ab- sichten der Theile, die man an Menschen, Thie- ren und Pflantzen findet, zu erfahren, und sind auch ziemlich glücklich darinnen gewesen Besonders hat der Herr Regierungs- Rath Wolff seine besondere Einsicht in die- selben an den Tag geleget, indem er sich die gelehrte Welt mit zwey besondern Schriff- ten hiervon verbindlich gemacht, deren eine
die
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Vorrede.
Unterthanen aber zur Beſchwehrde gerei- chen; ſo bemercken wir hernach, daß ſie von denſelben weit unterſchieden ſind, und nichts als unſere Wolfahrt zum Ziel haben. Die- ſe Einſicht aber hat eine ungemeine Wuͤr- ckung in unſerer Seelen, indem ſie in derſel- ben eine Liebe gegen dieſe wolgemeinten Ge- bothe entzuͤndet, und verurſachet, daß wir ſelbigen mit deſto groͤſſerer Freude und Be- reitwilligkeit ſuchen nachzukommen. Es iſt demnach nicht nur angenehm ſondern auch nuͤtzlich, die Abſichten der Dinge dieſer Welt einzuſehen. Es haben ſich derowegen auch die gelehrteſten Leute bemuͤhet, ſelbige zu er- forſchen: Die Phyſici haben unterſucht die Abſichten der Lufft, der Erde, des Waſſers, des Feuers, der Sonne, Mond, Sterne und anderer natuͤrlichen Dinge, und die Anato- mici haben ſich groſſe Muͤhe gegeben, die Ab- ſichten der Theile, die man an Menſchen, Thie- ren und Pflantzen findet, zu erfahren, und ſind auch ziemlich gluͤcklich darinnen geweſen Beſonders hat der Herr Regierungs- Rath Wolff ſeine beſondere Einſicht in die- ſelben an den Tag geleget, indem er ſich die gelehrte Welt mit zwey beſondern Schriff- ten hiervon verbindlich gemacht, deren eine
die
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Vorrede.
Unterthanen aber zur Beſchwehrde gerei-
chen; ſo bemercken wir hernach, daß ſie von
denſelben weit unterſchieden ſind, und nichts
als unſere Wolfahrt zum Ziel haben. Die-
ſe Einſicht aber hat eine ungemeine Wuͤr-
ckung in unſerer Seelen, indem ſie in derſel-
ben eine Liebe gegen dieſe wolgemeinten Ge-
bothe entzuͤndet, und verurſachet, daß wir
ſelbigen mit deſto groͤſſerer Freude und Be-
reitwilligkeit ſuchen nachzukommen. Es iſt
demnach nicht nur angenehm ſondern auch
nuͤtzlich, die Abſichten der Dinge dieſer Welt
einzuſehen. Es haben ſich derowegen auch
die gelehrteſten Leute bemuͤhet, ſelbige zu er-
forſchen: Die Phyſici haben unterſucht die
Abſichten der Lufft, der Erde, des Waſſers,
des Feuers, der Sonne, Mond, Sterne und
anderer natuͤrlichen Dinge, und die Anato-
mici haben ſich groſſe Muͤhe gegeben, die Ab-
ſichten der Theile, die man an Menſchen, Thie-
ren und Pflantzen findet, zu erfahren, und ſind
auch ziemlich gluͤcklich darinnen geweſen
Beſonders hat der Herr Regierungs-
Rath Wolff ſeine beſondere Einſicht in die-
ſelben an den Tag geleget, indem er ſich die
gelehrte Welt mit zwey beſondern Schriff-
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/41>, abgerufen am 03.12.2024.
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