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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.

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Vorrede.


die Absichten der natürlichen Dinge
die andere aber die Absichten der Theile
des Menschen, der Thiere und der Pflan-
tzen vorträgt. Die Theologi haben auch
keinen Fleiß gespahret die Absichten der Din-
ge, die man in der Offenbahrung antrifft, zu
entdecken: indessen aber ist nicht zu leugnen,
daß sie die Absichten einiger Dinge gar un-
berührt gelassen, einige aber, so von ihnen
schon entdecket worden, noch in grössere Deut-
lichkeit können gesetzet werden. Man hat
sich auch noch nicht bemühet selbige zusam-
men zu lesen, und in einer ordentlichen Ver-
bindung vorzutragen. Da aber inzwischen
der Hauffe der Spötter, welche sich dadurch
suchen groß zu machen, daß sie die Haupt-
Stücke der geoffenbahrten Religion verla-
chen, immer zunimt, und selbigen ihr frecher
Mund durch nichts besser kann gestopffet
werden, als wenn man zeiget, daß in den
Dingen der Offenbahrung die gröste Weiß-
heit anzutreffen: so entschloß mich vor ei-
nem Jahre die Absichten der in der Offen-
bahrung enthaltenen Sachen in einem be-
sondern Buche und ordentlichen Zusammen-
hange auszuarbeiten und heraus zu geben.
Als aber die Feder zu diesem Wercke ansetz-

te,

Vorrede.


die Abſichten der natuͤrlichen Dinge
die andere aber die Abſichten der Theile
des Menſchen, der Thiere und der Pflan-
tzen vortraͤgt. Die Theologi haben auch
keinen Fleiß geſpahret die Abſichten der Din-
ge, die man in der Offenbahrung antrifft, zu
entdecken: indeſſen aber iſt nicht zu leugnen,
daß ſie die Abſichten einiger Dinge gar un-
beruͤhrt gelaſſen, einige aber, ſo von ihnen
ſchon entdecket worden, noch in groͤſſere Deut-
lichkeit koͤnnen geſetzet werden. Man hat
ſich auch noch nicht bemuͤhet ſelbige zuſam-
men zu leſen, und in einer ordentlichen Ver-
bindung vorzutragen. Da aber inzwiſchen
der Hauffe der Spoͤtter, welche ſich dadurch
ſuchen groß zu machen, daß ſie die Haupt-
Stuͤcke der geoffenbahrten Religion verla-
chen, immer zunimt, und ſelbigen ihr frecher
Mund durch nichts beſſer kann geſtopffet
werden, als wenn man zeiget, daß in den
Dingen der Offenbahrung die groͤſte Weiß-
heit anzutreffen: ſo entſchloß mich vor ei-
nem Jahre die Abſichten der in der Offen-
bahrung enthaltenen Sachen in einem be-
ſondern Buche und ordentlichen Zuſammen-
hange auszuarbeiten und heraus zu geben.
Als aber die Feder zu dieſem Wercke anſetz-

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[6/0042] Vorrede. die Abſichten der natuͤrlichen Dinge die andere aber die Abſichten der Theile des Menſchen, der Thiere und der Pflan- tzen vortraͤgt. Die Theologi haben auch keinen Fleiß geſpahret die Abſichten der Din- ge, die man in der Offenbahrung antrifft, zu entdecken: indeſſen aber iſt nicht zu leugnen, daß ſie die Abſichten einiger Dinge gar un- beruͤhrt gelaſſen, einige aber, ſo von ihnen ſchon entdecket worden, noch in groͤſſere Deut- lichkeit koͤnnen geſetzet werden. Man hat ſich auch noch nicht bemuͤhet ſelbige zuſam- men zu leſen, und in einer ordentlichen Ver- bindung vorzutragen. Da aber inzwiſchen der Hauffe der Spoͤtter, welche ſich dadurch ſuchen groß zu machen, daß ſie die Haupt- Stuͤcke der geoffenbahrten Religion verla- chen, immer zunimt, und ſelbigen ihr frecher Mund durch nichts beſſer kann geſtopffet werden, als wenn man zeiget, daß in den Dingen der Offenbahrung die groͤſte Weiß- heit anzutreffen: ſo entſchloß mich vor ei- nem Jahre die Abſichten der in der Offen- bahrung enthaltenen Sachen in einem be- ſondern Buche und ordentlichen Zuſammen- hange auszuarbeiten und heraus zu geben. Als aber die Feder zu dieſem Wercke anſetz- te,

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/42>, abgerufen am 27.04.2024.