Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite



men soll. Von dessen Herrschafft aber
lesen wir folgende Betrachtungs- würdige
Worte v. 10. 11. 12. Aber der HErr woll-
te ihm also zerschlagen mit Kranckheit.
Wenn er sein Leben zum Schuld-Opfer
gegeben, so wird er Saamen haben, und
in die Länge leben, und des HErrn Vor-
nehmen wird durch seine Hand fortgehen.
Darum, daß seine Seele gearbeitet hat,
wird er seine Lust sehen und die Fülle ha-
ben, und durch sein Erkenntniß, wird er
mein Knecht, der Gerechte, viel gerecht ma-
chen: Denn er träget ihre Sünde. Dar-
um will ich ihn grosse Menge zur Beute
geben, und er soll die Starcken zum Rau-
be haben; darum, daß er sein Leben in den
Tod gegeben hat, und den Uebelthätern
gleich gerechnet ist, und er vieler Sünde
getragen hat, und für die Ubelthäter gebe-
ten. Es lauten diese drey Verse nach ei-
ner genauen Ubersetzung also: Aber der
HErr wollte ihn also zerschlagen und
hat ihn in grosse Schwachheit dahin
gegeben. Damit, wenn du
(o GOtt)
sein Leben zum Schuld-Opfer aufge-
setzt, er Saamen sehen, in die Länge
leben und des HErrn Vornehmen

durch



men ſoll. Von deſſen Herrſchafft aber
leſen wir folgende Betrachtungs- wuͤrdige
Worte v. 10. 11. 12. Aber der HErr woll-
te ihm alſo zerſchlagen mit Kranckheit.
Wenn er ſein Leben zum Schuld-Opfer
gegeben, ſo wird er Saamen haben, und
in die Laͤnge leben, und des HErrn Vor-
nehmen wird durch ſeine Hand fortgehen.
Darum, daß ſeine Seele gearbeitet hat,
wird er ſeine Luſt ſehen und die Fuͤlle ha-
ben, und durch ſein Erkenntniß, wird er
mein Knecht, der Gerechte, viel gerecht ma-
chen: Denn er traͤget ihre Suͤnde. Dar-
um will ich ihn groſſe Menge zur Beute
geben, und er ſoll die Starcken zum Rau-
be haben; darum, daß er ſein Leben in den
Tod gegeben hat, und den Uebelthaͤtern
gleich gerechnet iſt, und er vieler Suͤnde
getragen hat, und fuͤr die Ubelthaͤter gebe-
ten. Es lauten dieſe drey Verſe nach ei-
ner genauen Uberſetzung alſo: Aber der
HErr wollte ihn alſo zerſchlagen und
hat ihn in groſſe Schwachheit dahin
gegeben. Damit, wenn du
(o GOtt)
ſein Leben zum Schuld-Opfer aufge-
ſetzt, er Saamen ſehen, in die Laͤnge
leben und des HErrn Vornehmen

durch
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0130" n="112"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
men &#x017F;oll. Von de&#x017F;&#x017F;en Herr&#x017F;chafft aber<lb/>
le&#x017F;en wir folgende Betrachtungs- wu&#x0364;rdige<lb/>
Worte v. 10. 11. 12. Aber der HErr woll-<lb/>
te ihm al&#x017F;o zer&#x017F;chlagen mit Kranckheit.<lb/>
Wenn er &#x017F;ein Leben zum Schuld-Opfer<lb/>
gegeben, &#x017F;o wird er Saamen haben, und<lb/>
in die La&#x0364;nge leben, und des HErrn Vor-<lb/>
nehmen wird durch &#x017F;eine Hand fortgehen.<lb/>
Darum, daß &#x017F;eine Seele gearbeitet hat,<lb/>
wird er &#x017F;eine Lu&#x017F;t &#x017F;ehen und die Fu&#x0364;lle ha-<lb/>
ben, und durch &#x017F;ein Erkenntniß, wird er<lb/>
mein Knecht, der Gerechte, viel gerecht ma-<lb/>
chen: Denn er tra&#x0364;get ihre Su&#x0364;nde. Dar-<lb/>
um will ich ihn gro&#x017F;&#x017F;e Menge zur Beute<lb/>
geben, und er &#x017F;oll die Starcken zum Rau-<lb/>
be haben; darum, daß er &#x017F;ein Leben in den<lb/>
Tod gegeben hat, und den Uebeltha&#x0364;tern<lb/>
gleich gerechnet i&#x017F;t, und er vieler Su&#x0364;nde<lb/>
getragen hat, und fu&#x0364;r die Ubeltha&#x0364;ter gebe-<lb/>
ten. Es lauten die&#x017F;e drey Ver&#x017F;e nach ei-<lb/>
ner genauen Uber&#x017F;etzung al&#x017F;o: <hi rendition="#fr">Aber der<lb/>
HErr wollte ihn al&#x017F;o zer&#x017F;chlagen und<lb/>
hat ihn in gro&#x017F;&#x017F;e Schwachheit dahin<lb/>
gegeben. Damit, wenn du</hi> (o GOtt)<lb/><hi rendition="#fr">&#x017F;ein Leben zum Schuld-Opfer aufge-<lb/>
&#x017F;etzt, er Saamen &#x017F;ehen, in die La&#x0364;nge<lb/>
leben und des HErrn Vornehmen</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">durch</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[112/0130] men ſoll. Von deſſen Herrſchafft aber leſen wir folgende Betrachtungs- wuͤrdige Worte v. 10. 11. 12. Aber der HErr woll- te ihm alſo zerſchlagen mit Kranckheit. Wenn er ſein Leben zum Schuld-Opfer gegeben, ſo wird er Saamen haben, und in die Laͤnge leben, und des HErrn Vor- nehmen wird durch ſeine Hand fortgehen. Darum, daß ſeine Seele gearbeitet hat, wird er ſeine Luſt ſehen und die Fuͤlle ha- ben, und durch ſein Erkenntniß, wird er mein Knecht, der Gerechte, viel gerecht ma- chen: Denn er traͤget ihre Suͤnde. Dar- um will ich ihn groſſe Menge zur Beute geben, und er ſoll die Starcken zum Rau- be haben; darum, daß er ſein Leben in den Tod gegeben hat, und den Uebelthaͤtern gleich gerechnet iſt, und er vieler Suͤnde getragen hat, und fuͤr die Ubelthaͤter gebe- ten. Es lauten dieſe drey Verſe nach ei- ner genauen Uberſetzung alſo: Aber der HErr wollte ihn alſo zerſchlagen und hat ihn in groſſe Schwachheit dahin gegeben. Damit, wenn du (o GOtt) ſein Leben zum Schuld-Opfer aufge- ſetzt, er Saamen ſehen, in die Laͤnge leben und des HErrn Vornehmen durch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/130
Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/130>, abgerufen am 21.11.2024.