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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

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sorget, sondern auch die Vollkommenheit
der vernünftigen Geister zu befördern sucht,
machte solche Vorkehrungen, daß eine bes-
sere Erkenntniß und vernünftigere Reli-
gion in der Welt nach und nach gemein
werden möchte. Er erwehlte derowegen
ein kleines Volck, welches er eines bessern
unterrichten und ihnen beybringen ließ, daß
nur ein einiger GOtt, nemlich der Schöpf-
fer Himmels und der Erden, sey: alle Göt-
ter der Heiden aber seyn nur ertichtete
Gottheiten, von welchen man vergeblich
Schutz und Beystand hoffe. Dieses
Volck hievon zu überführen, war nun nö-
thig, daß der wahre GOtt sie bey dem
Dienst, so sie ihm leisteten glücklich mach-
te, und ihnen künftige Dinge vorher ver-
kündigte. Denn dieses war das eintzige
Merckmahl, wornach die damahlige Welt
eine Gottheit beurtheilte. Der HErr,
welcher allezeit weißlich handelt, richtete
sich nach dieser Meynung der Welt, und
gab seinem Volcke gantz besonder Glück.
Er machte sie auf wunderbare Art frey
von dem harten Joche der Aegypter, und
führte sie in ein sehr gesegnetes Land. Er
versicherte ihnen, daß er sie nie verlassen

wollte,



ſorget, ſondern auch die Vollkommenheit
der vernuͤnftigen Geiſter zu befoͤrdern ſucht,
machte ſolche Vorkehrungen, daß eine beſ-
ſere Erkenntniß und vernuͤnftigere Reli-
gion in der Welt nach und nach gemein
werden moͤchte. Er erwehlte derowegen
ein kleines Volck, welches er eines beſſern
unterrichten und ihnen beybringen ließ, daß
nur ein einiger GOtt, nemlich der Schoͤpf-
fer Himmels und der Erden, ſey: alle Goͤt-
ter der Heiden aber ſeyn nur ertichtete
Gottheiten, von welchen man vergeblich
Schutz und Beyſtand hoffe. Dieſes
Volck hievon zu uͤberfuͤhren, war nun noͤ-
thig, daß der wahre GOtt ſie bey dem
Dienſt, ſo ſie ihm leiſteten gluͤcklich mach-
te, und ihnen kuͤnftige Dinge vorher ver-
kuͤndigte. Denn dieſes war das eintzige
Merckmahl, wornach die damahlige Welt
eine Gottheit beurtheilte. Der HErr,
welcher allezeit weißlich handelt, richtete
ſich nach dieſer Meynung der Welt, und
gab ſeinem Volcke gantz beſonder Gluͤck.
Er machte ſie auf wunderbare Art frey
von dem harten Joche der Aegypter, und
fuͤhrte ſie in ein ſehr geſegnetes Land. Er
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[128/0146] ſorget, ſondern auch die Vollkommenheit der vernuͤnftigen Geiſter zu befoͤrdern ſucht, machte ſolche Vorkehrungen, daß eine beſ- ſere Erkenntniß und vernuͤnftigere Reli- gion in der Welt nach und nach gemein werden moͤchte. Er erwehlte derowegen ein kleines Volck, welches er eines beſſern unterrichten und ihnen beybringen ließ, daß nur ein einiger GOtt, nemlich der Schoͤpf- fer Himmels und der Erden, ſey: alle Goͤt- ter der Heiden aber ſeyn nur ertichtete Gottheiten, von welchen man vergeblich Schutz und Beyſtand hoffe. Dieſes Volck hievon zu uͤberfuͤhren, war nun noͤ- thig, daß der wahre GOtt ſie bey dem Dienſt, ſo ſie ihm leiſteten gluͤcklich mach- te, und ihnen kuͤnftige Dinge vorher ver- kuͤndigte. Denn dieſes war das eintzige Merckmahl, wornach die damahlige Welt eine Gottheit beurtheilte. Der HErr, welcher allezeit weißlich handelt, richtete ſich nach dieſer Meynung der Welt, und gab ſeinem Volcke gantz beſonder Gluͤck. Er machte ſie auf wunderbare Art frey von dem harten Joche der Aegypter, und fuͤhrte ſie in ein ſehr geſegnetes Land. Er verſicherte ihnen, daß er ſie nie verlaſſen wollte,

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/146>, abgerufen am 21.11.2024.