Weibes Mann seyn, solche Männer zu Lehrern haben wollte, welche sich nicht leichtsinniger Weise von ihrer ersten Frau geschieden, und eine andere geheira- thet? (**)
§. 24.
Fernere Ausfüh- rung des vorigen.
Die eifrigen Reden der ersten Kirchen- Väter wider die Vielweiberey sind eben- fals ein Beweis, daß man zu ihren Zei- ten keine Männer mit vielen Frauen un- ter den Christen gedultet. Es giebt zwar einige, welche eben daraus einen Be- weis nehmen, daß die Vielweiberey un- ter den Christen selber gewesen. Allein sie werden davon niemand überreden, als solche, die nie von dergleichen Reden
etwas
(**)Conf. Seldeni Uxor Ebraica Lib. III. Cap. XIX. et Marc. X. 12. Hammondi Paraphrasis N. Testament. ad 1. Tim. III. 2. Ubi Clericvs hunc locum ex Livio illustrat, et ostendit Romanos quoque vi- rum unius uxoris dixisse, qui haud, prio- re uxore dimissa, aliam duxit.
Weibes Mann ſeyn, ſolche Maͤnner zu Lehrern haben wollte, welche ſich nicht leichtſinniger Weiſe von ihrer erſten Frau geſchieden, und eine andere geheira- thet? (**)
§. 24.
Fernere Ausfuͤh- rung des vorigen.
Die eifrigen Reden der erſten Kirchen- Vaͤter wider die Vielweiberey ſind eben- fals ein Beweis, daß man zu ihren Zei- ten keine Maͤnner mit vielen Frauen un- ter den Chriſten gedultet. Es giebt zwar einige, welche eben daraus einen Be- weis nehmen, daß die Vielweiberey un- ter den Chriſten ſelber geweſen. Allein ſie werden davon niemand uͤberreden, als ſolche, die nie von dergleichen Reden
etwas
(**)Conf. Seldeni Uxor Ebraica Lib. III. Cap. XIX. et Marc. X. 12. Hammondi Paraphraſis N. Teſtament. ad 1. Tim. III. 2. Ubi Clericvſ hunc locum ex Livio illuſtrat, et oſtendit Romanos quoque vi- rum unius uxoris dixiſſe, qui haud, prio- re uxore dimiſſa, aliam duxit.
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Weibes Mann ſeyn, ſolche Maͤnner zu
Lehrern haben wollte, welche ſich nicht
leichtſinniger Weiſe von ihrer erſten Frau
geſchieden, und eine andere geheira-
thet? (**)
§. 24.
Die eifrigen Reden der erſten Kirchen-
Vaͤter wider die Vielweiberey ſind eben-
fals ein Beweis, daß man zu ihren Zei-
ten keine Maͤnner mit vielen Frauen un-
ter den Chriſten gedultet. Es giebt zwar
einige, welche eben daraus einen Be-
weis nehmen, daß die Vielweiberey un-
ter den Chriſten ſelber geweſen. Allein
ſie werden davon niemand uͤberreden,
als ſolche, die nie von dergleichen Reden
etwas
(**) Conf. Seldeni Uxor Ebraica Lib. III.
Cap. XIX. et Marc. X. 12. Hammondi
Paraphraſis N. Teſtament. ad 1. Tim. III.
2. Ubi Clericvſ hunc locum ex Livio
illuſtrat, et oſtendit Romanos quoque vi-
rum unius uxoris dixiſſe, qui haud, prio-
re uxore dimiſſa, aliam duxit.
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/260>, abgerufen am 17.06.2024.
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