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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

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und manche Frau lauter Knaben, die an-
dere nur Mädgen zur Welt bringet, die
Verhältniß der Gebohrnen bestimmet hat,
muß jene willkührliche Entschliessungen
zum Voraus gesehen haben. Wer diese
auf so viel tausend Jahr zum Voraus sie-
het, der muß auch alle und zwar die gering-
sten Kleinigkeiten wissen, wodurch sie zu sol-
chen Entschliessungen kommen. Folglich
muß er die geringsten Kleinigkeiten dieser
Erden und ihre Würckungen in eine Folge
von so viel tausend Jahren genau kennen
und übersehen. Man wird hieran gar
nicht zweifeln, wenn man anfängt zu unter-
suchen, wie es zugangen, daß diese und jene
Person, eben an dem Ort und zu der Zeit
verheirathet worden. Man gehe in einer
solchen Untersuchung nur zwantzig oder
dreyßig Jahr zurück, man wird einen sol-
chen Umfang von allerhand Kleinigkeiten
finden, die zu einer solchen Verehligung das
ihrige beytragen, daß man gar leicht begrei-
fen wird, wie derjenige alle Kleinigkeiten
dieser Erden mit ihren Folgen auf viele tau-
send Jahr auf das genaueste einsehen müsse,
der eine solche Ehe vorher weiß. Tityrus
ist auf der Wanderschafft und kommt von

Osten,
U 4



und manche Frau lauter Knaben, die an-
dere nur Maͤdgen zur Welt bringet, die
Verhaͤltniß der Gebohrnen beſtimmet hat,
muß jene willkuͤhrliche Entſchlieſſungen
zum Voraus geſehen haben. Wer dieſe
auf ſo viel tauſend Jahr zum Voraus ſie-
het, der muß auch alle und zwar die gering-
ſten Kleinigkeiten wiſſen, wodurch ſie zu ſol-
chen Entſchlieſſungen kommen. Folglich
muß er die geringſten Kleinigkeiten dieſer
Erden und ihre Wuͤrckungen in eine Folge
von ſo viel tauſend Jahren genau kennen
und uͤberſehen. Man wird hieran gar
nicht zweifeln, wenn man anfaͤngt zu unter-
ſuchen, wie es zugangen, daß dieſe und jene
Perſon, eben an dem Ort und zu der Zeit
verheirathet worden. Man gehe in einer
ſolchen Unterſuchung nur zwantzig oder
dreyßig Jahr zuruͤck, man wird einen ſol-
chen Umfang von allerhand Kleinigkeiten
finden, die zu einer ſolchen Verehligung das
ihrige beytragen, daß man gar leicht begrei-
fen wird, wie derjenige alle Kleinigkeiten
dieſer Erden mit ihren Folgen auf viele tau-
ſend Jahr auf das genaueſte einſehen muͤſſe,
der eine ſolche Ehe vorher weiß. Tityrus
iſt auf der Wanderſchafft und kommt von

Oſten,
U 4
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[311/0329] und manche Frau lauter Knaben, die an- dere nur Maͤdgen zur Welt bringet, die Verhaͤltniß der Gebohrnen beſtimmet hat, muß jene willkuͤhrliche Entſchlieſſungen zum Voraus geſehen haben. Wer dieſe auf ſo viel tauſend Jahr zum Voraus ſie- het, der muß auch alle und zwar die gering- ſten Kleinigkeiten wiſſen, wodurch ſie zu ſol- chen Entſchlieſſungen kommen. Folglich muß er die geringſten Kleinigkeiten dieſer Erden und ihre Wuͤrckungen in eine Folge von ſo viel tauſend Jahren genau kennen und uͤberſehen. Man wird hieran gar nicht zweifeln, wenn man anfaͤngt zu unter- ſuchen, wie es zugangen, daß dieſe und jene Perſon, eben an dem Ort und zu der Zeit verheirathet worden. Man gehe in einer ſolchen Unterſuchung nur zwantzig oder dreyßig Jahr zuruͤck, man wird einen ſol- chen Umfang von allerhand Kleinigkeiten finden, die zu einer ſolchen Verehligung das ihrige beytragen, daß man gar leicht begrei- fen wird, wie derjenige alle Kleinigkeiten dieſer Erden mit ihren Folgen auf viele tau- ſend Jahr auf das genaueſte einſehen muͤſſe, der eine ſolche Ehe vorher weiß. Tityrus iſt auf der Wanderſchafft und kommt von Oſten, U 4

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/329>, abgerufen am 27.11.2024.