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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

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Probe einer göttlichen Liebe gegen die
Menschen, daß er seinen eingebohrnen
Sohn gegeben. Damit wir die Grösse die-
ser Liebe einsehen können, müssen wir er-
wegen, wer dieser Sohn sey, und wie und
in was für Absicht derselbe der Welt ge-
schencket worden. JEsus setzet dieses zum
Theil als bekannt zum Voraus, zum Theil
aber führet er solches selber in dem Ver-
folg seiner Rede an. Wer dieser einge-
bohrne Sohn sey, ist wohl am bekanntesten,
und wir können daher in der Beschreibung
seiner Person gantz kurtz seyn. Wir wis-
sen, daß das einige göttliche Wesen sich
in der Schrift als einen Vater, als einen
ewigen und eingebohrnen Sohn und als
einen heiligen Geist geoffenbaret, doch so,
daß diese drey nur Eins und eben derselbe
einige, ewige und untheilbare GOtt sind.
Ein Geheimniß, dessen eigentliche Beschaf-
fenheit uns, wie tausend andere Geheim-
nisse, die Ewigkeit wird kund machen. Die
Würcklichkeit der Sache aber setzet die Of-
fenbarung ausser Zweifel. JEsus befiehlt
Matth.
28, 19.
1. Joh. 5, 7.
daher zu taufen im Namen des Vaters
und des Sohnes und des Heil. Geistes.

Und Johannes saget, daß diese drey Ei-

nes



Probe einer goͤttlichen Liebe gegen die
Menſchen, daß er ſeinen eingebohrnen
Sohn gegeben. Damit wir die Groͤſſe die-
ſer Liebe einſehen koͤnnen, muͤſſen wir er-
wegen, wer dieſer Sohn ſey, und wie und
in was fuͤr Abſicht derſelbe der Welt ge-
ſchencket worden. JEſus ſetzet dieſes zum
Theil als bekannt zum Voraus, zum Theil
aber fuͤhret er ſolches ſelber in dem Ver-
folg ſeiner Rede an. Wer dieſer einge-
bohrne Sohn ſey, iſt wohl am bekannteſten,
und wir koͤnnen daher in der Beſchreibung
ſeiner Perſon gantz kurtz ſeyn. Wir wiſ-
ſen, daß das einige goͤttliche Weſen ſich
in der Schrift als einen Vater, als einen
ewigen und eingebohrnen Sohn und als
einen heiligen Geiſt geoffenbaret, doch ſo,
daß dieſe drey nur Eins und eben derſelbe
einige, ewige und untheilbare GOtt ſind.
Ein Geheimniß, deſſen eigentliche Beſchaf-
fenheit uns, wie tauſend andere Geheim-
niſſe, die Ewigkeit wird kund machen. Die
Wuͤrcklichkeit der Sache aber ſetzet die Of-
fenbarung auſſer Zweifel. JEſus befiehlt
Matth.
28, 19.
1. Joh. 5, 7.
daher zu taufen im Namen des Vaters
und des Sohnes und des Heil. Geiſtes.

Und Johannes ſaget, daß dieſe drey Ei-

nes
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[342/0360] Probe einer goͤttlichen Liebe gegen die Menſchen, daß er ſeinen eingebohrnen Sohn gegeben. Damit wir die Groͤſſe die- ſer Liebe einſehen koͤnnen, muͤſſen wir er- wegen, wer dieſer Sohn ſey, und wie und in was fuͤr Abſicht derſelbe der Welt ge- ſchencket worden. JEſus ſetzet dieſes zum Theil als bekannt zum Voraus, zum Theil aber fuͤhret er ſolches ſelber in dem Ver- folg ſeiner Rede an. Wer dieſer einge- bohrne Sohn ſey, iſt wohl am bekannteſten, und wir koͤnnen daher in der Beſchreibung ſeiner Perſon gantz kurtz ſeyn. Wir wiſ- ſen, daß das einige goͤttliche Weſen ſich in der Schrift als einen Vater, als einen ewigen und eingebohrnen Sohn und als einen heiligen Geiſt geoffenbaret, doch ſo, daß dieſe drey nur Eins und eben derſelbe einige, ewige und untheilbare GOtt ſind. Ein Geheimniß, deſſen eigentliche Beſchaf- fenheit uns, wie tauſend andere Geheim- niſſe, die Ewigkeit wird kund machen. Die Wuͤrcklichkeit der Sache aber ſetzet die Of- fenbarung auſſer Zweifel. JEſus befiehlt daher zu taufen im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heil. Geiſtes. Und Johannes ſaget, daß dieſe drey Ei- nes Matth. 28, 19. 1. Joh. 5, 7.

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/360>, abgerufen am 27.11.2024.