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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

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met und sich zu den grösten Wundern ent-
schlossen, dasjenige wieder herzustellen, was
durch den Ungehorsam der ersten Eltern
war verlohren gegangen. Der ewigen
Liebe aber jammert der unselige Verfall
so vieler Millionen ihrer Geschöpfe. Sie
beschliesset alle mögliche Vorkehrungen zu
machen, um sie zu retten, und zu derjeni-
gen Seligkeit zu bringen, wozu sie geschaf-
fen. Sie fasset den gnädigen Entschluß,
ihrem verfinsterten Verstande durch eine
besondere Offenbarung zu statten zu kom-
men, unzählige andere Einrichtungen zu
machen, um die abtrünnigen unseligen Kin-
der von dem Aberglauben und den ver-
derblichen Lastern abzuziehen, sie zu einer
lebendigen Erkenntniß GOttes und einer
vollkommenen Gottseligkeit zu führen, und
sie zu einer wahren Seligkeit zu bereiten.
Die Allmacht soll auch das verwesete
Wohnhauß der Seelen wieder aufrichten,
und ihm die Unsterblichkeit wieder geben.
Hiebey aber findet die heiligste Weisheit
einen Gegenstand. Es ist wohl-eingerich-
teten Staaten eines vollkommenen Re-
genten nichts gefährlicher und nachtheili-
ger als Begnadigungen. Sie gereichen

öfters



met und ſich zu den groͤſten Wundern ent-
ſchloſſen, dasjenige wieder herzuſtellen, was
durch den Ungehorſam der erſten Eltern
war verlohren gegangen. Der ewigen
Liebe aber jammert der unſelige Verfall
ſo vieler Millionen ihrer Geſchoͤpfe. Sie
beſchlieſſet alle moͤgliche Vorkehrungen zu
machen, um ſie zu retten, und zu derjeni-
gen Seligkeit zu bringen, wozu ſie geſchaf-
fen. Sie faſſet den gnaͤdigen Entſchluß,
ihrem verfinſterten Verſtande durch eine
beſondere Offenbarung zu ſtatten zu kom-
men, unzaͤhlige andere Einrichtungen zu
machen, um die abtruͤnnigen unſeligen Kin-
der von dem Aberglauben und den ver-
derblichen Laſtern abzuziehen, ſie zu einer
lebendigen Erkenntniß GOttes und einer
vollkommenen Gottſeligkeit zu fuͤhren, und
ſie zu einer wahren Seligkeit zu bereiten.
Die Allmacht ſoll auch das verweſete
Wohnhauß der Seelen wieder aufrichten,
und ihm die Unſterblichkeit wieder geben.
Hiebey aber findet die heiligſte Weisheit
einen Gegenſtand. Es iſt wohl-eingerich-
teten Staaten eines vollkommenen Re-
genten nichts gefaͤhrlicher und nachtheili-
ger als Begnadigungen. Sie gereichen

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[346/0364] met und ſich zu den groͤſten Wundern ent- ſchloſſen, dasjenige wieder herzuſtellen, was durch den Ungehorſam der erſten Eltern war verlohren gegangen. Der ewigen Liebe aber jammert der unſelige Verfall ſo vieler Millionen ihrer Geſchoͤpfe. Sie beſchlieſſet alle moͤgliche Vorkehrungen zu machen, um ſie zu retten, und zu derjeni- gen Seligkeit zu bringen, wozu ſie geſchaf- fen. Sie faſſet den gnaͤdigen Entſchluß, ihrem verfinſterten Verſtande durch eine beſondere Offenbarung zu ſtatten zu kom- men, unzaͤhlige andere Einrichtungen zu machen, um die abtruͤnnigen unſeligen Kin- der von dem Aberglauben und den ver- derblichen Laſtern abzuziehen, ſie zu einer lebendigen Erkenntniß GOttes und einer vollkommenen Gottſeligkeit zu fuͤhren, und ſie zu einer wahren Seligkeit zu bereiten. Die Allmacht ſoll auch das verweſete Wohnhauß der Seelen wieder aufrichten, und ihm die Unſterblichkeit wieder geben. Hiebey aber findet die heiligſte Weisheit einen Gegenſtand. Es iſt wohl-eingerich- teten Staaten eines vollkommenen Re- genten nichts gefaͤhrlicher und nachtheili- ger als Begnadigungen. Sie gereichen oͤfters

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 346. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/364>, abgerufen am 27.11.2024.