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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

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Assyrischen Königes, wenn er ihm zu Hülffe
käme. Er beraubte das Haus des HErrn,
und schickte aus demselben Gold und Sil-
ber an den Tiglath Pillesser. 2. Kön. Cap.
16, v. 7. 8.

Es konnte dieses Bündniß unmöglich
dem weisesten Regierer der Welt gefallen.
Denn erstlich hatte es seinen Grund in ei-
nem tadelhafften Mißtrauen gegen denje-
nigen GOtt, der den Juden die theuersten
Verheissungen gethan, und sie schon so viel-
mal aus der Hand ihrer Feinde errettet oh-
ne Hülffe heidnischer Völcker, mit welchen
die Juden gar keine vertraute Gemein-
schafft haben sollten. Zweytens war also
dieses Bündniß wider denjenigen Befehl
GOttes, worinne er seinem Volcke unter-
sagt mit heidnischen Völckern und ihren
Göttern einen Bund zu machen. Man
lese dieses Gesetze 2. B. Mos. Cap. 23, v. 32.
und an andern Orten mehr. Es ist hier
zwar eigentlich die Rede von den Einwoh-
nern Canaans, und die Bündnisse mit sel-
bigen werden ihnen untersagt. Wer aber
die beygefügte Ursach und Absicht dieses
Gesetzes betrachtet, wird leicht finden, daß
sich dieses Verboth auf alle Bündnüsse mit

den



Aſſyriſchen Koͤniges, wenn er ihm zu Huͤlffe
kaͤme. Er beraubte das Haus des HErrn,
und ſchickte aus demſelben Gold und Sil-
ber an den Tiglath Pilleſſer. 2. Koͤn. Cap.
16, v. 7. 8.

Es konnte dieſes Buͤndniß unmoͤglich
dem weiſeſten Regierer der Welt gefallen.
Denn erſtlich hatte es ſeinen Grund in ei-
nem tadelhafften Mißtrauen gegen denje-
nigen GOtt, der den Juden die theuerſten
Verheiſſungen gethan, und ſie ſchon ſo viel-
mal aus der Hand ihrer Feinde errettet oh-
ne Huͤlffe heidniſcher Voͤlcker, mit welchen
die Juden gar keine vertraute Gemein-
ſchafft haben ſollten. Zweytens war alſo
dieſes Buͤndniß wider denjenigen Befehl
GOttes, worinne er ſeinem Volcke unter-
ſagt mit heidniſchen Voͤlckern und ihren
Goͤttern einen Bund zu machen. Man
leſe dieſes Geſetze 2. B. Moſ. Cap. 23, v. 32.
und an andern Orten mehr. Es iſt hier
zwar eigentlich die Rede von den Einwoh-
nern Canaans, und die Buͤndniſſe mit ſel-
bigen werden ihnen unterſagt. Wer aber
die beygefuͤgte Urſach und Abſicht dieſes
Geſetzes betrachtet, wird leicht finden, daß
ſich dieſes Verboth auf alle Buͤndnuͤſſe mit

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[58/0076] Aſſyriſchen Koͤniges, wenn er ihm zu Huͤlffe kaͤme. Er beraubte das Haus des HErrn, und ſchickte aus demſelben Gold und Sil- ber an den Tiglath Pilleſſer. 2. Koͤn. Cap. 16, v. 7. 8. Es konnte dieſes Buͤndniß unmoͤglich dem weiſeſten Regierer der Welt gefallen. Denn erſtlich hatte es ſeinen Grund in ei- nem tadelhafften Mißtrauen gegen denje- nigen GOtt, der den Juden die theuerſten Verheiſſungen gethan, und ſie ſchon ſo viel- mal aus der Hand ihrer Feinde errettet oh- ne Huͤlffe heidniſcher Voͤlcker, mit welchen die Juden gar keine vertraute Gemein- ſchafft haben ſollten. Zweytens war alſo dieſes Buͤndniß wider denjenigen Befehl GOttes, worinne er ſeinem Volcke unter- ſagt mit heidniſchen Voͤlckern und ihren Goͤttern einen Bund zu machen. Man leſe dieſes Geſetze 2. B. Moſ. Cap. 23, v. 32. und an andern Orten mehr. Es iſt hier zwar eigentlich die Rede von den Einwoh- nern Canaans, und die Buͤndniſſe mit ſel- bigen werden ihnen unterſagt. Wer aber die beygefuͤgte Urſach und Abſicht dieſes Geſetzes betrachtet, wird leicht finden, daß ſich dieſes Verboth auf alle Buͤndnuͤſſe mit den

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/76>, abgerufen am 21.11.2024.